Doppelte Wechsel: Neue Gesichter an der Spitze der Arbeitsagentur BW

Doppelte Wechsel: Neue Gesichter an der Spitze der Arbeitsagentur BW
Am 1. Juli 2025 steht ein spannender Umbruch in der Führungsriege der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA) an. Mit einer Doppelspitze aus frischen Gesichtern wird nicht nur die Position der Geschäftsführung neu besetzt, sondern auch eine klare Botschaft für die Gleichstellung in Führungspositionen gesendet. Staatsanzeiger berichtet, dass Sabine Schultheiß zur neuen Geschäftsführerin Operativ ernannt wurde. Damit ist sie die zweite Frau in dieser Position, nachdem Martina Musati seit Februar 2022 das Amt innehat.
Gleichzeitig übernimmt Mathias Auch die Rolle des Geschäftsführers für den Internen Service. Als gebürtiger Baden-Würt-temberger bringt Auch wertvolle Erfahrung aus seiner langjährigen Karriere in der BA mit, die ihn zuletzt an die Spitze der Arbeitsagentur Konstanz-Ravensburg führte. Schultheiß hingegen hat ihre Wurzeln in Hessen, hat jedoch den Großteil ihrer beruflichen Laufbahn in Bayern verbracht. Sie war unter anderem stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters München und leitete das Jobcenter Nürnberg.
Die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
Während sich die neuen Geschäftsführer auf ihre Aufgaben vorbereiten, sieht sich der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg mit Herausforderungen konfrontiert. Wie die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, mitteilt, ist die Arbeitslosigkeit im März 2025 leicht gesunken. Mit einer Quote von 4,5% liegt sie jedoch immer noch auf einem besorgniserregend hohen Niveau, insbesondere angesichts eines Anstiegs der Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen um 13,9% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt waren 291.948 Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Zahl der offenen Stellen ist mit 75.259 zwar gestiegen, jedoch zeigt dies im Vorjahresvergleich einen Rückgang an ausgeschriebenen Stellen in bestimmten branchen. Insbesondere exportabhängige Bereiche wie Maschinenbau und Automobilindustrie sind von Unsicherheit geplagt. Diese Faktoren in Verbindung mit den neuen Herausforderungen für die Geschäftsführer der BA zeigen, dass es weiterhin viel zu tun gibt.
Gleichstellung in der Führungsetage
Die Berufung von Sabine Schultheiß an die Spitze ist ein Zeichen für die Gleichstellung in einem Bereich, in dem Frauen traditionell unterrepräsentiert sind. Laut Statistik Baden-Württemberg sind nur rund 24,9% der Führungspositionen in Baden-Württemberg mit Frauen besetzt. Das spricht für die Notwendigkeit, Frauen in Führungsrollen zu fördern und eine bessere Balance zu schaffen.
Von den gut 119.000 weiblichen Führungskräften stehen 359.000 Männern gegenüber. Der Zustand zeigt, dass es noch einen weiten Weg gibt, um Gleichstellung in der Arbeitswelt zu verwirklichen. Der Umbruch in der Regionaldirektion könnte bei dieser Entwicklung eine Rolle spielen. Schließlich ist der Erfolg der neuen Geschäftsführer auch direkt an die Möglichkeit gebunden, Fachkräfte zu entwickeln und zu halten, insbesondere in einer Zeit, in der Bildung und Qualifikation entscheidend für den Einstieg ins Berufsleben sind.
Die nächsten Wochen und Monate werden daher spannend sein, während sowohl Schultheiß als auch Auch versuchen werden, ihre Expertisen in die Tat umzusetzen und die Region erfolgreich durch die Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu navigieren.