Freibäder in BW: Strenge neue Badeordnungen sorgen für Aufruhr!

Baden-Württemberg führt strengere Badevorschriften ein: Burkinis und weite Badeshorts sind verboten, um Hygiene und Wasserqualität zu verbessern.

Baden-Württemberg führt strengere Badevorschriften ein: Burkinis und weite Badeshorts sind verboten, um Hygiene und Wasserqualität zu verbessern.
Baden-Württemberg führt strengere Badevorschriften ein: Burkinis und weite Badeshorts sind verboten, um Hygiene und Wasserqualität zu verbessern.

Freibäder in BW: Strenge neue Badeordnungen sorgen für Aufruhr!

Im Freibad der Stadt Lörrach und weiteren Einrichtungen in Baden-Württemberg tut sich einiges in puncto Badekleidung. Wie rnd.de berichtet, gelten ab der Freibadsaison 2025 neue Vorschriften, die die Bekleidungsregeln verschärfen. Burkinis und weit geschnittene Badeshorts sind ab sofort tabu. Die Regelungen rufen ein geteiltes Echo hervor, sowohl von den Schwimmern als auch von politischen Akteuren.

Gemäß den neuen Vorgaben müssen Männer zukünftig eng anliegende Badehosen tragen, während Frauen in enganliegender Badekleidung schwimmen dürfen, die höchstens bis zum Knie reicht. Schlabber-Badehosen sind ebenfalls nicht mehr erlaubt. Der Grund für diese strikten Vorgaben ist primär der gestiegene Hygiene- und Reinigungsaufwand in den Freibädern, der durch lange und weitere Badekleidung erhöht wird, wie schwaebische.de detailliert erläutert. Dies habe auch dazu geführt, dass Beschwerden von Badegästen über ‚unsachgemäße‘ Badekleidung zugenommen haben.

Kritik und Widerstand

Die neuen Regeln aus Lörrach sind nicht ohne Widerstand, denn der Grüne-Ortsverband Markgräflerland kritisiert die Maßnahmen als diskriminierend. Diese Bedenken werden untermauert durch die Erfahrungen anderer Regionen: So erklärte ein Gemeinderat in Müllheim, dass viele Minderjährige, die an die neuen Dresscode-Regeln angepasst werden mussten, betroffen seien – eine Schulklasse aus Ravensburg, die im Parkschwimmbad Lörrach baden wollte, musste sich für ihren Ausflug neu einkleiden, da viele Schüler nur mit luftigen Badeshorts gekommen waren.

Zusätzlich wurde in der Stadt Lörrach über das Tragen von Markenunterhosen unter Badeshorts diskutiert, was weitere Fragen aufwirft. Stadtsprecher Alexander Fessler sagt jedoch, dass man um die Herausforderungen wisse, die vielleicht bestimmte religiöse Vorstellungen mit sich bringen, aber aus hygienischen Gründen klare Grenzen ziehen müsse. In Müllheim gelten ähnliche Vorschriften; Badekleidung, die über Ellenbogen oder Knie reicht, ist nicht gestattet – mit Ausnahme von Kindern bis 13 Jahre.

Öffentliche Sicherheit und Vorurteile

Ein Widerspruch zwischen Hygiene- und Sicherheitsinteressen steht im Raum. So hebt Manuel Ostermann von der DPolG Bundespolizeigewerkschaft hervor, dass die neuen Regeln auch ein Signal für die sexuelle Selbstbestimmung seien. Die Stadt berichtet jedoch, dass sich die Beschwerdelage seit der Einführung der neuen Badekleidungsvorschriften leicht verbessern konnte. Trotz der regulatorischen Bemühungen sind die Diskussionen über deren Nutzen und Auswirkungen weitreichend. Dies wird durch die Tatsache gestützt, dass der Gemeinderat in Müllheim einen Antrag auf Streichung der Regelungen ablehnte, zugleich aber den jüngerern Kindern Ausnahmen zugestanden werden. Kritikpunkte, die sogar auf dem nationalen Parkett diskutiert werden, werfen die Frage auf: Sind diese neuen Vorgaben tatsächlich eine Richtung, die zu mehr Hygiene führt, oder stehen sie für eine entblößte Diskriminierung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe?

Insgesamt scheinen die Freibäder in Baden-Württemberg klare Signale setzen zu wollen, nicht zuletzt um Betriebskosten zu senken. Wie viele andere Freibäder in Rheinfelden, Weil am Rhein und Schopfheim, haben sich auch die Schwimmbäder in dieser Region an die neuen Dresscodes angepasst. Ob diese Regelungen auf längere Sicht Bestand haben werden und tatsächlich die erhoffte Verbesserung der Wasserqualität bringen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Einführung der neuen Kleiderordnung die Nutzung der Freibäder stark beeinflusst, sowohl in Hinblick auf die Besucherzahlen als auch die soziale Akzeptanz dieser Maßnahmen, die mehr Fragen als Antworten aufwerfen.