Neuer Hoffnungsschimmer für das Babo-Hochhaus in Baden-Baden!

Neuer Hoffnungsschimmer für das Babo-Hochhaus in Baden-Baden!
Da liegen viele Hoffnungen in der Luft für das berühmte Bâtiment Administratif de Baden-Oos, kurz Babo, in Baden-Baden. Seit 1999 steht das denkmalgeschützte Gebäude, das einmal als Verwaltungssitz für die französische Besatzungsmacht diente, leer und hat sich in einem erbarmungswürdigen Zustand befunden. Doch bald könnte sich das Blatt wenden, denn der Bauausschuss des Gemeinderats wird am 17. Juli über die Zukunft des Babo und das umliegende Areal diskutieren. Baubürgermeister Alexander Wieland aus Baden-Baden äußert optimistische Töne und hofft auf eine erfolgreiche Umsetzung der neuen Pläne, die durchaus Potenzial zeigen, das Bauwerk aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken.
Laut den Ideen, die dem Bauausschuss bereits vorgestellt wurden, soll das Hochhaus nicht nur zu Wohnzwecken genutzt werden. Geplant sind Eigentumswohnungen im oberen Bereich, kleine Mietwohnungen sowie möblierte „Serviced Apartments“, die von einem neu zu errichtenden Hotel auf dem Gelände hinter dem Babo betreut werden sollen. Auch ein deutsch-französisches Begegnungszentrum sowie ein kleines Museum mit einem charmanten französischen Café sind Teil des ambitious Konzepts. Der Bebauungsplan wird die Basis für diese kühnen Pläne bilden, die darauf abzielen, dem Gebäude neues Leben einzuhauchen und es von der Verfallsgeschichte zu befreien.
Ein Ausblick in die Architekturgeschichte
Das Babo-Hochhaus, errichtet im Jahr 1954, zählt zu den bedeutendsten Beispielen der Nachkriegsmoderne in Deutschland. Die Stahlskelettkonstruktion und die früheste Vorhangfassade des Landes genießen besondere Anerkennung in Fachkreisen. Dennoch hat der Zustand des Gebäudes stark gelitten; Fachleute warnen vor der Asbestbelastung und dem auch durch mangelnde Pflege hervorgerufenen Verfall. Das Hochhaus steht seit 1998 unter Denkmalschutz, allerdings reicht dieser Schutz nicht aus, um den Verfall zu stoppen. Die Stadt selbst bezeichnet den Zustand des Babo als „erbarmungswürdig“ und sieht sich einem Dilemma gegenüber: Die wirtschaftliche Sanierung des Denkmalss schützen und gleichzeitig eine neue Nutzung finden.
„Es droht, als Verlust der Baukultur in die Geschichte einzugehen“, stellt die Seite baukunst.art fest, die die schwierige Lage des Babo umriss. Vorangegangene Revitalisierungsversuche, darunter ein gescheitertes Hotelprojekt eines türkischen Investors, haben nicht den erhofften Erfolg gebracht. Im Juli wird auch der Bauantrag parallel zum Bebauungsplanverfahren eingereicht, um einen ersten Schritt in Richtung einer möglichen Renovierung zu machen. FDP-Stadtrat René Lohs hat in dieser Angelegenheit eine Schlüsselrolle eingenommen und agiert als Manager für den Bauherrn Hüseyin Aydogan. Nach einiger Zeit der Ungewissheit scheint es nun, als ob ein Weg gefunden wurde, das Projekt voranzutreiben.
Ausblick auf die nächsten Schritte
Die Vorfreude auf eine mögliche Umgestaltung des Babo-Hochhauses wächst. Lohs ist optimistisch und rechnet damit, bis zum Jahresende finale Beschlüsse zu erwirken. Das Ziel ist klar: Ein Baubeginn Anfang nächsten Jahres würde viele Hoffnungen auf eine neue, blühende Nutzung des Babo erfüllen.
Ob das denkmalgeschützte Gebäude als kulturelles Erbe oder als modernes Wohnprojekt neu interpretiert werden kann, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Es gibt viel an diesem historischen Ort zu gewinnen – und die Betreiber scheinen ein gutes Händchen für die notwendige Transformation zu haben.