Biberach entscheidet: Stadtbücherei bleibt eigenständig und stark!

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Biberach plant strukturelle Veränderungen in der Stadtbücherei und Volkshochschule zur Haushaltskonsolidierung. Entscheidend war die Analyse von Synergieeffekten.

Biberach plant strukturelle Veränderungen in der Stadtbücherei und Volkshochschule zur Haushaltskonsolidierung. Entscheidend war die Analyse von Synergieeffekten.
Biberach plant strukturelle Veränderungen in der Stadtbücherei und Volkshochschule zur Haushaltskonsolidierung. Entscheidend war die Analyse von Synergieeffekten.

Biberach entscheidet: Stadtbücherei bleibt eigenständig und stark!

Ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der Biberacher Stadtbücherei wurde nun aufgeschlagen: Nachdem Frank Raumel, der langjährige Leiter, vor einem Jahr in den Ruhestand trat, kommt frischer Wind in die Organisation. Die vakante Position soll nun neu besetzt werden, wie die Schwäbische berichtet. Diese Entscheidung fiel im Rahmen von Überlegungen zur Neuorganisation der Dezernatszuschnitte und einer angestrebten Haushaltskonsolidierung im Jahr 2023.

Ein großes Thema war die mögliche Zusammenlegung der Stadtbücherei mit der Volkshochschule, die jedoch in der abschließenden Analyse als zu optimistisch bewertet wurde. Die Bildungs- und Kulturdezernentin Verena Fürgut stellte dem Gemeinderat die Ergebnisse dieser Überlegungen vor, die aus wissenschaftlichen Betrachtungen, Vergleichen mit anderen Kommunen und interner Expertise resultierten.

Schlussfolgerungen der Analyse

Die organisatorische Prüfung ergab, dass eine Zusammenführung unter einer gemeinsamen Amtsleitung denkbar sei, allerdings mit zwei fachlichen Leitungen und einer strategischen Amtsleitung. Ein Vergleich mit Städten wie Nürnberg zeigte, dass die erhofften Synergieeffekte in Biberach nur begrenzt umsetzbar sind. Dies wirft die Frage auf, ob die Stadt die bestehenden Strukturen wirklich aufrechterhalten sollte oder ob ein grandioser Neuanfang nötig wäre.

Momentan betragen die Personalkosten für Stadtbücherei und Volkshochschule etwa 362.000 Euro. Zwar könnten durch eine eventuelle Zusammenlegung Einsparungen in der Führungsebene realisiert werden, doch wären dafür zusätzliche Sachbearbeiterstellen erforderlich. Auch in diesem Punkt sind die Prognosen eher ernüchternd, da insgesamt nur mit einer geringen Kostensenkung zu rechnen ist. Zudem wurde die inhaltliche Integration der beiden Einrichtungen als nicht sinnvoll erachtet.

Die Vorzüge der Stadtbücherei

Trotz dieser organisatorischen Herausforderungen bleibt die Stadtbücherei ein lebendiges Kultur- und Informationszentrum. Sie ist mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem nationalen Bibliothekspreis „Bibliothek des Jahres“ und dem „Deutschen Lesepreis“. Ihre Platzierung in der Spitzengruppe des deutschen Bibliotheks-Ratings spricht für sich.

Mit einem Medienangebot von über 115.000 Medien, einschließlich Bücher, Zeitschriften, Filme und digitale Angebote, hat die Bücherei für jede Altersgruppe und jeden Geschmack etwas zu bieten. Auch der Zugang zu digitalen Medien wie E-Books und Konsolenspielen ist interessant, und das bereitgestellte kostenlose W-Lan zieht viele Besucher an. Veranstaltungen wie Lesungen und Vorlesestunden, besonders für Kinder, stärken die Leseförderung und zeigen, dass hier viel Herzblut investiert wird.

Die bereits bestehenden Kooperationen zwischen der Stadtbücherei und der Volkshochschule sollen fortgeführt und weiter ausgebaut werden. Der Gemeinderat lobte die Analyse des Dezernats und kommt zu dem Schluss, dass die Beibehaltung der bestehenden Strukturen das Beste für die Eigenständigkeit und das Markenimage beider Einrichtungen ist. Die Vorfreude auf die Neubesetzung der Büchereileitung ist also groß.