Schock in der Bäckerei: Wildbienen sterben – Mutter erstattet Anzeige!

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Eine Urlauberin in Emden beobachtet Wildbienen in einer Bäckerei und löst damit eine Polizei-Ermittlungen aus.

Eine Urlauberin in Emden beobachtet Wildbienen in einer Bäckerei und löst damit eine Polizei-Ermittlungen aus.
Eine Urlauberin in Emden beobachtet Wildbienen in einer Bäckerei und löst damit eine Polizei-Ermittlungen aus.

Schock in der Bäckerei: Wildbienen sterben – Mutter erstattet Anzeige!

In den warmen Sommertagen treffen wir oft auf die tierischen Mitbewohner unserer Straßen und Parks – Bienen und Wespen sind da keine Seltenheit. Doch in einer Bäckerei in Emden (Niedersachsen) sorgte ein Vorfall für Aufregung: Eine 49-jährige Mutter und ihre neunjährige Tochter wurden Zeugen des schockierenden Anblicks, wie Wildbienen in einer UV-Falle verendeten. „Der Appetit war mir vergangen“, so die Mutter, die sich sichtlich betroffen zeigte. Ihre Tochter konnte die Szene nicht ertragen und begann zu weinen. Dies berichtet Schwäbische.de.

Die Mutter wandte sich an das Bäcker-Personal, doch die Antwort war wenig hilfreich: Die Behandlung der Bienen sei eine Anweisung von der zentralen Führung der Bäckereikette Musswessels. Entsetzt über die Situation erstattete die Mutter Anzeige bei der Polizei, denn das Fangen, Verletzen oder Töten von Wildbienen ist in Niedersachsen strengstens verboten. Die rechtlichen Konsequenzen sind enorm: Wer gegen diese Regelung verstößt, muss mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro oder sogar mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren rechnen.

Ermittlungen und Reaktionen

Inzwischen hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Musswessels Verkaufsleiter Sascha Beyer äußerte sich zu dem Vorfall und erklärte, dass Wespen in den Sommermonaten häufig ein Thema seien. Die Kunden wünschen sich oft Maßnahmen gegen Insekten, die Tierschutz-Aspekte seien zweitrangig. Die UV-Röhre in der Filiale sei hauptsächlich zur Abwehr von Fruchtfliegen gedacht, allerdings besteht die Möglichkeit, dass auch andere Insekten, darunter die geschützten Wildbienen, verfangen.

Nach Bekanntwerden der Anzeige hat Musswessels Kontakt zu ihrem Schädlingsbekämpfungsdienstleister aufgenommen. Bayer zufolge seien UV-Geräte in Lebensmittelbetrieben zulässig und für den Verbraucherschutz von Bedeutung. Dennoch gebe es Bestrebungen, geschützte Arten wie Wildbienen besser zu schützen. Zukünftig sollen spezielle Lockstoffe sowie der Innenbereich genutzt werden, um die ungewollte Bejagung von Wildbienen zu verhindern.

Tierfreundliche Maßnahmen im Fokus

Musswessels betont die Wichtigkeit tierfreundlicherer Maßnahmen. So werden Türen geschlossen und glasiertes Gebäck gekühlt, um Insekten nicht anzulocken. Zudem kommen Prellscheiben zum Einsatz, die jedoch den Zugang für das Personal erschweren können. Neu auf dem Markt sind auch Theken mit Luftstromtechnik, diese Technologien werden allerdings bei Musswessels noch nicht verwendet und könnten zukünftig für mehr Sicherheit und Tierschutz sorgen.

In den Diskussionen rund um den Vorfall und Tierschutz wird klar, dass ein Umdenken nötig ist. Die Balance zwischen Verbraucherschutz und dem Schutz von Wildtieren muss neu bewertet werden, um ein harmonisches Miteinander zu schaffen.