Acht Jahre geduldig gewartet: Mann erhält lebensrettende Niere!

Am 19.06.2025 berichtet Niyazi Yaris von seiner Nierentransplantation nach acht Jahren Wartezeit und den Herausforderungen der Dialyse.

Am 19.06.2025 berichtet Niyazi Yaris von seiner Nierentransplantation nach acht Jahren Wartezeit und den Herausforderungen der Dialyse.
Am 19.06.2025 berichtet Niyazi Yaris von seiner Nierentransplantation nach acht Jahren Wartezeit und den Herausforderungen der Dialyse.

Acht Jahre geduldig gewartet: Mann erhält lebensrettende Niere!

Etwa 6.400 Menschen in Deutschland warten derzeit auf eine neue Niere. Dies entspricht einer riesigen Zahl an Betroffenen, die viele Jahre auf den rettenden Anruf warten müssen. Schätzungen zufolge könnte die tatsächliche Zahl der Wartenden sogar bei bis zu 30.000 liegen. Die Situation ist alarmierend, und sie wirft ein Schlaglicht auf die Dringlichkeit von Organspenden und den hohen Bedarf an Nierentransplantationen.

Niyazi Yaris aus Friedrichshafen ist einer dieser Patienten. Der 53-Jährige verlor im Kindesalter aufgrund einer nicht auskurierten Blasenentzündung eine Niere und lebte lange mit der verbleibenden Niere, bis er dringend eine Blutwäsche benötigte. Nach acht langen Jahren des Wartens erhielt er am 29. September 2018 endlich den ersehnten Anruf, dass er eine neue Niere bekommen kann, die von einem Hirntoten Spender stammte. Die Nierentransplantation ist in Deutschland seit 1963 etabliert, und rund 100.000 Menschen lebt mittlerweile mit einer transplantierten Niere.

Ein neuer Lebensabschnitt

Die Operation brachte für Yaris einen neuen Lebensabschnitt, auch wenn er danach drei Wochen im Krankenhaus verbringen musste, um sicherzustellen, dass sein Körper die neue Niere akzeptiert. Heute nimmt er drei Immunsuppressiva und weitere Medikamente ein, um mögliche Nebenwirkungen zu behandeln. Alle vier bis sechs Wochen muss er zur Blutabnahme, um die Medikation zu überprüfen. Dabei empfindet er sein Leben nach der Transplantation als einfacher, da er nicht mehr an die Dialyse gebunden ist. Trotzdem muss er beim Sport vorsichtig sein und bestimmte Aktivitäten meiden.

Das Thema Organspende hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Fachärztin Anna Ziegler, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt, weist auf die geringe Spenderzahl in Deutschland hin. Im letzten Jahr wurden nur 953 Organe gespendet, was die ohnehin schon schwierige Situation der Wartenden weiter verschärft. Mit nur 11,4 Spendern pro Million Einwohner liegt Deutschland weit hinter anderen europäischen Ländern.

Die Rolle der Lebendspende

Einen möglichen Ausweg aus der Pattsituation bietet die Nierenlebendspende: Ein gesunder Mensch kann eine Niere für eine Transplantation spenden, was die Wartezeit für die Patienten erheblich verkürzen kann. In Deutschland verzeichnen sich jedes Jahr etwa 1.400 Nieren von Verstorbenen, während lebend organtransplante Patienten glücklicherweise die Möglichkeit haben, diese Zeit zu verkürzen und im besten Fall ganz zu vermeiden. Hochschulen, wie das Universitätsklinikum in Regensburg, haben bereits Methoden entwickelt, um ABO-inkompatible Nierentransplantationen durchzuführen, was den Möglichkeiten zur Spende enorm zugutekommt.

Es bleibt zu hoffen, dass mit einer größeren Bereitschaft zur Organspende und mehr Aufklärung über die Lebendspende viele Menschen in Zukunft eine zweite Chance auf ein gesundes Leben erhalten können. Wer noch keinen Organspendeausweis hat, sollte darüber nachdenken, den Angehörigen rechtzeitig zu zeigen, dass einem ein Leben nach dem Tod wünscht.

Für weitere Informationen und Statistiken zur Organspende und Nierentransplantation können Interessierte die Webseiten Schwäbische, UKR und Organspende-Info besuchen.