Erste barrierefreie Ladesäule am Bodensee: Ein Schritt in die Zukunft!
Erste barrierefreie Ladesäule im Bodenseekreis installiert: Ein Schritt zur Verbesserung der Mobilität für Menschen mit Einschränkungen.

Erste barrierefreie Ladesäule am Bodensee: Ein Schritt in die Zukunft!
Ein bedeutender Fortschritt für die Barrierefreiheit im Bodenseekreis: Neben dem Parkhaus West am See wurde die erste barrierefreie Ladesäule für Elektrofahrzeuge installiert. Dies wurde am 7. November 2025 bekannt gegeben, und Bürgermeister Robert Scherer betonte den hohen Aufwand, der mit der Beantragung der erforderlichen Fördergelder verbunden war. Ein Schild mit einem Rollstuhl-Piktogramm weist bereits auf die neue Ladeinfrastruktur hin, die speziell für Menschen mit Einschränkungen entworfen wurde. Die Kennzeichnung auf dem Asphaltboden wird in Kürze folgen, sodass alle Nutzer deutlich erkennen können, wo sie parken und laden können. Südkurier berichtet, dass die Stadt eine Förderzusage von 68 % erhalten hat.
Doch die Installation kam nicht von ungefähr. Die Zusammenarbeit mit der Behindertenbeauftragten des Bodenseekreises war entscheidend. Diese stellte fest, dass sie noch nie einen vergleichbaren Antrag gesehen hatte. Die Suche nach geeigneten Anbietern gestaltete sich herausfordernd, aber schließlich fand man das wirtschaftlichste Angebot von Stadtwerk am See Mobility Plus, das für drei Ladesäulen rund 28.000 Euro investieren wird. Interessanterweise sind theoretisch sechs barrierearme Anschlüsse vorhanden, jedoch ist zurzeit nur ein Parkplatz als solcher ausgewiesen.
Dreh- und Angelpunkt der Bedienbarkeit
Was macht diese Ladesäule so besonders? Der Stellplatz ist breiter als üblich, und die Ladesäule bietet optimalen Bedienkomfort. Die Tasten und Steckdosen sind in angenehmer Höhe platziert, sodass auch Menschen im Rollstuhl problemlos Zugang haben. Alle Funktionen können barrierefrei bedient werden, was eine weitere Hürde für die Nutzer mit Einschränkungen abbaut. Natürlich entspricht die Bezahlung mit Kreditkarte den gesetzlichen Vorgaben, und Bürgermeister Scherer hat bereits verschiedene Bezahlmöglichkeiten getestet – sowohl mit seiner eigenen Anbieterkarte als auch mit QR-Codes für Autofahrer ohne Kundenkarte, die eine einfache Nutzung gewährleisten.
Die Einführung von barrierefreier Ladeinfrastruktur ist nicht nur ein lokales Thema, sondern wird auch landesweit wichtig werden. In diesem Zusammenhang hat die NOW GmbH einen neuen Leitfaden mit dem Titel „Einfach laden ohne Hindernisse“ veröffentlicht. Dieser bietet praktische Empfehlungen zur Gestaltung barrierefreier Ladepunkte und ist insbesondere auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Betreiber von Ladeinfrastruktur, Planer und Kommunen sollen damit sensibilisiert werden, Barrierefreiheit aktiv umzusetzen. NOW GmbH hat hiermit einen wertvollen Beitrag geleistet, um die Barrierefreiheit in der Elektromobilität nachhaltig zu fördern.
Hintergrund zur Barrierefreiheit
Barrierefreiheit ist mehr als nur ein Schlagwort. Sie ermöglicht es Menschen, ohne Hindernisse mit ihrer Umwelt zu interagieren. Das betrifft neben Ladesäulen auch viele andere Bereiche des öffentlichen Lebens. Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006, die von Deutschland und Österreich ratifiziert wurde, fordert unter anderem, dass öffentliche Bauwerke und Dienstleistungen barrierefrei gestaltet werden müssen. In Deutschland sieht das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) klare Vorgaben vor. Allerdings wird das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz von 2021 als unzureichend kritisiert. Wikipedia informiert darüber, dass barrierefreies Bauen auch die Bedürfnisse älterer Menschen und von Familien mit Kleinkindern berücksichtigen muss.
Die Entwicklungen im Bodenseekreis sind also nicht isoliert zu betrachten, sondern Teil einer größeren Bewegung hin zu mehr Inklusion und Zugänglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger. Man könnte sagen, hier wird ein gutes Stück vorausgedacht, und es bleibt zu hoffen, dass viele weitere Städte diesem Beispiel folgen werden.