Wintertraum oder Chaos? Kasseler Hüttenwirt kämpft mit Neuschnee!
Niklas Meibert berichtet über einen unerwarteten Wintereinbruch im Hannoverhaus in Kärnten, Hessen, am 17. Juli 2025.

Wintertraum oder Chaos? Kasseler Hüttenwirt kämpft mit Neuschnee!
Was tut sich im hohen Norden Kärntens? Niklas Meibert, der Hüttenwirt des Hannoverhauses aus Kassel, hat in den letzten Tagen einen Wintereinbruch der besonderen Art erlebt. Am Dienstag fiel in schwindelerregenden Höhen von 2.565 Metern sage und schreibe 20 cm Neuschnee, was nicht nur ein herrliches Bild ergibt, sondern auch die Betriebsabläufe ordentlich durcheinandergewirbelt hat. merkur.de berichtet, dass …
Der plötzliche Wechsel von sonnigen Frühlingstagen zu winterlichen Verhältnissen kam direkt nach einem durchschlagenden Wettersturz. Die Altschneefelder, die im Juni kräftig getaut waren, hatten den Weg für diesen unerwarteten Wintereinbruch geebnet. Doch der derb-nasse Schnee machte den Gästen, die zu den beliebten Wanderungen im Ankogelskigebiet kommen, einen Strich durch die Rechnung. Einige mussten sogar auf ihren Besuch verzichten. Meibert berichtet, dass viele Gäste ursprünglich gekommen waren, um fröhliche Schneemann-Bauten zu vollbringen, allerdings führten die widrigen Bedingungen auch zu einer Vielzahl von Stornierungen.
Betriebsunterbrechungen durch schlechtes Wetter
Die heftigen Niederschläge und stürmischen Winde führten dazu, dass der Betrieb des Hannoverhauses kurzzeitig eingestellt werden musste. Ein neuer Mitarbeiter aus Hessen konnte aufgrund der widrigen Bedingungen nicht mit der Seilbahn den Weg zur Hütte antreten. “Da liegt was an”, könnte man sagen, denn der Winter zeigt sich in dieser Saison von seiner unerwarteten Seite.
Das Hannoverhaus, das Platz für rund 50 Gäste in 14 Zwei- und Mehrbettzimmern bietet, liegt lediglich zehn Minuten von der Seilbahnstation entfernt. Tagsüber finden sich dort normalerweise bis zu 300 Gäste ein, um die Aussicht und die Natur zu genießen. Doch die Bedingungen machen es in diesem Jahr für Wanderfreunde nicht gerade leicht. Der Schnee ist eher seifig und nass, was die Wanderbedingungen erheblich erschwert.
Das Wetter und seine Auswirkungen auf den Wintertourismus
Wie die Informationen von ardalpha.de zeigen, ist die Bergwelt in Deutschland stark vom Klimawandel betroffen. Insbesondere die Alpen sehen sich einem schnellen Temperaturanstieg gegenüber, der die Schneesaison erheblich verkürzt. Statistiken belegen, dass die Schneehöhe in Europa durchschnittlich um 12 % pro Jahrzehnt sinkt und die Dauer der Schneebedeckung sich mittlerweile um 5,6 % verringert hat.
In den letzten 50 Jahren hat sich die Schneesaison in tieferen Lagen um bis zu 34 Tage verkürzt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf Skigebiete, die als schneesicher gelten, da die Anzahl dieser Gebiete kontinuierlich abnimmt. Die Herausforderungen durch den Klimawandel werden damit für Hüttenwirte wie Meibert und seine Kollegen immer drängender, während sie versuchen, ihren Betrieb unter diesen wechselhaften Bedingungen aufrechtzuerhalten.
Der Winter 2017/2018 war einer der wenigen besonders schneereichen Winter, wobei in tieferen Lagen die Schneehöhen drastisch sanken. In höheren Regionen werden die Auswirkungen des Klimawandels hingegen drängend; Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2100 eine Abnahme der natürlichen Schneedecke um bis zu 70 % in den höheren Lagen der Schweiz zu erwarten ist.
Das Hannoverhaus, von Ende Dezember bis Ende März und von Juli bis Ende September geöffnet, muss sich also auf eine Zukunft einstellen, in der winterliche Idylle immer seltener zu erleben sein könnte. Aktuell stehen Meibert und sein Kollege Lukas Decker, Betreiber der Kasseler Hütte im Zillertal, in regelmäßigem Kontakt, um sich über die Herausforderungen und Chancen in der sich verändernden Landschaft auszutauschen.