bewegende Revue A Song for Esther ehrt Auschwitz-Überlebende Bejarano
Am 4. Oktober 2025 ehrte die Revue „A Song for Esther“ im Kampnagel in Hamburg die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano mit internationalen Künstler*innen und kritischen Reflexionen über Faschismus.

bewegende Revue A Song for Esther ehrt Auschwitz-Überlebende Bejarano
Am 4. Oktober 2025 erlebte Hamburg eine eindrucksvolle Hommage an die Auschwitz-Überlebende und Antifaschistin Esther Bejarano. Die Revue „A Song for Esther“, konzipiert von der Künstlerin Candice Breitz, fand im gut besuchten Kampnagel statt. Breitz hatte die einzigartige Idee, Bejarano nicht nur zu ehren, sondern auch ihren Lebensweg durch aufwändige Videos und persönliche Briefe nachzuzeichnen, die während der Veranstaltung von internationalen Künstlerinnen und Künstlern vorgelesen wurden. Es war ein Abend, der die Vielseitigkeit von Kunst und Musik feierte und gleichzeitig an die dunkle Geschichte der Vergangenheit erinnerte.
Joanna Warsza, die Stadtkuratorin in Hamburg, spielte eine entscheidende Rolle, indem sie Breitz einlud, eine performative Arbeit für das „Mahnmal gegen den Faschismus“ in Hamburg-Harburg zu entwickeln. In ihren Briefen an Bejarano reflektierte Breitz über die Konflikte, die jüdische Frauen im Täterland erlebten. Bejarano, die 1924 in Saarlouis geboren wurde, überlebte den Holocaust, indem sie im Mädchenorchester von Auschwitz Akkordeon spielte. Ihre Rückkehr zur Musik, insbesondere zu „Bel Ami“, betrachtete sie als kraftvollen Akt des Überlebens und eine Art „Rache“ an ihrer Vergangenheit.
Ein vielfältiges musikalisches Erbe
Die Revue bot ein breites Spektrum an Interpretationen des Kriegs-Schlagers „Bel Ami“ und versammelte beeindruckende Künstler wie Aeham Ahmad, Microphone Mafia, Chicks on Speed und Peaches. Breitz hatte in Zusammenarbeit mit Bejaranos Nachkommen einen Dialog entwickelt, der verschiedene musikalische Stilrichtungen umfasste. Diese Darbietungen zeigten nicht nur Bejaranos Erbe als Musikerin, sondern auch als aktive Kämpferin gegen Faschismus und Rassismus. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2021 engagierte sich Bejarano unermüdlich und gab Konzerte, die von politischen Rap-Songs geprägt waren.
Die Revue war jedoch nicht nur eine Hommage an Bejarano, sondern auch ein kraftvolles Zeichen gegen den zeitgenössischen Antisemitismus und die Okkupation der Palästinenser durch die engagierten Künstler. Dazu zählten Teile des Diskursprogramms mit dem Titel *„Memorial Against Fascism Yesterday and Today“*, das am gleichen Abend einen tiefen Einblick in die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit extremen Ideologien bot.
Antifaschismus im Fokus
Ein weiterer bedeutender aktiver Antifaschismus-Ereignis findet am 14. Mai 2025 statt. Die Veranstaltung mit dem Titel *„partizan★ke art: recalling antifascist spirits“* richtet sich an ein breiteres Publikum und bietet performative Interventionen, gemeinsame Lecture-Performances sowie Workshops. Veranstaltungsort ist der Viktor Adler Markt, Stand 129. Dieses Event wird von prominentem Personal aus der Kunstszene geführt, darunter Nataša Mackuljak, die sich mit der historischen Verbindung zwischen antifaschistischen Aktionen und feministischer Performancekunst beschäftigt, sowie Elena Messner, die sich mit der Wirkung von Übersetzungen in feministischen Zeitungen auseinandersetzt.
Durch solche Initiativen wird ein wichtiger Diskurs über das Erbe der antifaschistischen Kämpferinnen des Zweiten Weltkriegs angestoßen und gleichzeitig die Relevanz dieser Themen für moderne politische Bewegungen erheblich betont. Es zeigt sich, dass das Gedenken an Persönlichkeiten wie Esther Bejarano nicht nur der Vergangenheit verpflichtet ist, sondern auch für gegenwärtige und zukünftige Generationen von Bedeutung bleibt.