Neues Klärschlammwerk in Böblingen: Sicherheit für Umwelt und Jobs!

Am 11. Juli 2025 beschloss der Zweckverband in Böblingen den Bau einer Klärschlammverwertungsanlage zur umweltfreundlichen Entsorgung.

Am 11. Juli 2025 beschloss der Zweckverband in Böblingen den Bau einer Klärschlammverwertungsanlage zur umweltfreundlichen Entsorgung.
Am 11. Juli 2025 beschloss der Zweckverband in Böblingen den Bau einer Klärschlammverwertungsanlage zur umweltfreundlichen Entsorgung.

Neues Klärschlammwerk in Böblingen: Sicherheit für Umwelt und Jobs!

In der letzten Sitzung des Zweckverbands Restmüllheizkraftwerk Böblingen (ZV RBB) am 11. Juli 2025 wurden wichtige Weichen für die Zukunft gelegt. Es wurde der Bau einer Klärschlammverwertungsanlage (KSVA) auf dem Gelände des Restmüllheizkraftwerks beschlossen, wie lrabb.de berichtet. Dieser Schritt ist das Ergebnis umfassender Planungen, die bereits 2018 ihren Anfang nahmen. 72 Mitglieder des Verbandes können in Zukunft Klärschlamm umweltgerecht entsorgen und die Fernwärme, die aus der Klärschlammbehandlung gewonnen wird, fließt in die Netze der Stadtwerke Böblingen und Sindelfingen.

Mit dem Bau der KSVA wird nicht nur die langfristige Entsorgungssicherheit in der Region gestärkt, sondern auch eine moderne Anlage geschaffen, die zur Sicherung von Arbeitsplätzen beiträgt. Über das KfW-Förderprogramm 208 und lokale Banken wird die Finanzierung des Projekts gesichert. Bis zur geplanten Fertigstellung im Herbst 2027 sollen neue Arbeitsplätze geschaffen und die Energie- und Fernwärmeversorgung in Böblingen unterstützt werden.

Hintergrund zur Klärschlammverwertung

Die Novelle der Klärschlammverordnung von 2017, die ab Januar 2029 in Kraft tritt, ist ein entscheidender Grund für die Bedeutung der neuen Anlage. Sie verbietet die bodenbezogene Verwertung von Klärschlamm aus Vorsorgegründen und verpflichtet zur Rückgewinnung von Phosphor. Vor dieser Novelle fanden Klärschlämme häufig als Dünger in der Landwirtschaft Anwendung, eine Praxis, die aufgrund von Schadstoffbelastungen kritisch beurteilt wird. Jährlich fallen in Deutschland rund 1,8 Millionen Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse an, die nicht nur wertvolle Nährstoffe wie Phosphor enthalten, sondern auch Schadstoffe wie Schwermetalle und Mikroplastik, wie es auf eew-energyfromwaste.com hinweist.

Die Notwendigkeit für eine umweltfreundliche Klärschlammverwertung wird auch vom Umweltbundesamt hervorgehoben. In zahlreichen Kläranlagen wird Abwasser in verschiedenen Stufen behandelt, wobei Klärschlämme entstehen, die aufgrund ihrer Schadstoffe eine direkte landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr zulassen. Mehr als die Hälfte der kommunalen Klärschlämme wird mittlerweile in speziellen Verbrennungsanlagen behandelt, anstatt als Dünger eingesetzt zu werden. Ein vollständiger Ausstieg aus der bodenbezogenen Nutzung ist somit unumgänglich. Künftige Entwicklungen konzentrieren sich auf innovative Techniken zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm, und vieles deutet darauf hin, dass die thermische Verwertung an Bedeutung gewinnen wird, wie das Umweltbundesamt feststellt.

Auf diese Weise wird Böblingen nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch eine wichtige Rolle im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung spielen. Mit der neuen Klärschlammverwertungsanlage zeigt die Region, dass sie den Herausforderungen in der Abwasser- und Klärschlammbehandlung mit einem klaren Plan begegnet. Damit sind alle Beteiligten auf dem richtigen Weg, um die anstehenden Anforderungen zu meistern und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.