Revolution in der Landwirtschaft: Agri-Photovoltaik könnte Deutschland retten!

Revolution in der Landwirtschaft: Agri-Photovoltaik könnte Deutschland retten!
Die Landwirtschaft steht vor immer neuen Herausforderungen und Chancen – und Agri-Photovoltaik könnte sich dabei längst als echter Geheimtipp herausgestellt haben. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat in einer umfassenden Studie das Flächenpotenzial für Agri-PV in Deutschland untersucht und dabei ganz schön beeindruckende Ergebnisse erzielt. Alle Arten landwirtschaftlicher Flächen wurden unter die Lupe genommen, um die besten Standorte für die gleichzeitige Nutzung von Nahrungsmittelproduktion und Solarstromerzeugung zu identifizieren.
Auf den optimal geeigneten Flächen könnten satte 500 Gigawatt Peak Solarleistung installiert werden. Damit würden die Photovoltaik-Ausbauziele Deutschlands für 2040 nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen! In zwei unterschiedlichen Szenarien wurde das Potenzial analysiert: Während im ersten Szenario eine installierbare Kapazität von 7900 Gigawatt Peak möglich wäre, liegt sie im zweiten bei 5600 Gigawatt Peak, wenn harte und weiche Restriktionen betrachtet werden. Hierzu wurden auch politische und agrarökonomische Eignungskriterien in einen neuen Bodeneignungsindex eingearbeitet.
Agri-PV: Doppelte Nutzung für nachhaltige Erträge
Was bedeutet das konkret für die Landwirte und die ländliche Entwicklung? Agri-Photovoltaik ermöglicht es, landwirtschaftliche Flächen effizient zu nutzen, ohne nennenswert fruchtbaren Ackerboden zu verschwenden. Der Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass durch gezieltes Lichtmanagement sowohl Erträge aus der Solarenergie als auch durch die Photosynthese optimiert werden können. Dabei ist die Wertschöpfung in der Region enorm, und die Projekte eignen sich wunderbar für die dezentrale Trägerschaft durch Landwirte, kleine und mittelständische Unternehmen sowie Gemeinden, wie Fraunhofer ISE erklärt.
Ein besonders spannendes Beispiel zeigt das Projekt „AgriChance“ in Hamburg, wo das Potenzial in ländlichen Gebieten untersucht wurde. Hier konnten in den optimal geeigneten Flächen für Dauerkulturen bis zu 620 Hektar identifiziert werden. Außerdem könnte fast 50 Megawatt Peak auf 160 Hektar bestehender Gewächshäuser entstehen. Das sind doch Aussichten, die sich sehen lassen können!
Synergien in der Landwirtschaft
Doch nicht nur bei Dauerkulturen zeigt sich das Potenzial der Agri-PV. Sonderkulturen wie Obst, Gemüse und Wein, die in der Regel sehr wetteranfällig sind, profitieren enorm von dieser Technologie durch gesteigerte Ernteerträge und eine erhöhte Resilienz. Eine Teil-Überdachung mit Solar-Modulen schützt die empfindlichen Kulturen vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden, was in schwierigen Jahren einen echten Vorteile bringt. So haben Untersuchungen etwa in Heggelbach nahe dem Bodensee gezeigt, dass bei extremen Wetterbedingungen wie Hitze gute Ergebnisse bei Winterweizen und anderen Ackerfrüchten erzielt werden konnten, wie Agri-PV.org berichtet.
Mit dem enormen Flächenpotenzial und den vielen Vorteilen, die die Technologie bietet, könnte die Agri-Photovoltaik nicht nur zur Entschärfung von Landnutzungskonflikten beitragen, sondern auch eine zentrale Rolle in der Erreichung von Klimazielen spielen. Die Studien des Fraunhofer ISE bieten dafür eine wertvolle Datengrundlage, die umgehend auch von politischen Entscheidungsträgern genutzt werden sollte, um diese vielversprechende Entwicklung voranzutreiben.