ThyssenKrupp Marine: Milliardenaufträge für U-Boote in Indien und Kanada!
ThyssenKrupp Marine Systems sichert Milliardenaufträge für U-Boote in Indien und Kanada, stärkt die Rüstungsindustrie Deutschlands.

ThyssenKrupp Marine: Milliardenaufträge für U-Boote in Indien und Kanada!
In der deutschen Rüstungsindustrie tut sich eine Menge Spannendes – und das ganz konkret mit ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS). Diese hat gleich zwei Großaufträge in Aussicht, die nicht nur die hiesige Wirtschaft ankurbeln, sondern auch auf internationaler Ebene für Furore sorgen. So wird TKMS mit dem indischen Verteidigungsministerium über die Lieferung von sechs hochmodernen U-Booten der Klasse 214 verhandeln. Das Projekt, das unter dem Namen Projekt 75 firmiert, hat einen satten Auftragswert von etwa 7,2 Milliarden Euro. Dabei wird TKMS eng mit dem indischen Partner Mazagon Dock Shipbuilders zusammenarbeiten, was die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien weiter festigt. Merkur berichtet sogar, dass dieses Joint Venture das einzige war, das die anspruchsvollen Feldversuche der indischen Marine bestanden hat.
Hintergrund dieser Entwicklung ist das Bestreben Indiens, seine Marine angesichts einer wachsenden chinesischen Präsenz im Indischen Ozean auszubauen. Mit der Schaffung dieser U-Boote wird nicht nur die militärische Kapabilität des Landes gestärkt, sondern auch ein Schritt in Richtung größerer Unabhängigkeit von russischen Waffensystemen unternommen. Schließlich hat Indien in den vergangenen Jahren einen großen Teil seiner Rüstungsimporte aus Russland bezogen. Dennoch bleiben Zweifel, wie stark diese Unabhängigkeit tatsächlich ausgeprägt sein wird, wie etwa der indische Verteidigungsminister äußerte. DW fügt hinzu dass die indische Marine bereits sechs französische Scorpène-U-Boote erworben hat, was für die Vielgestaltigkeit ihrer Flotte spricht.
Kanada und die maritime Zusammenarbeit
Aber nicht nur Indien hat ein Auge auf die U-Boote von TKMS geworfen. Kanada hat TKMS als einen von nur zwei „qualifizierten Lieferanten“ für sein Canadian Patrol Submarine Project (CPSP) ausgewählt. Hierbei plant das nordamerikanische Land die Beschaffung von bis zu zwölf modernen, dieselelektrischen U-Booten, um die in die Jahre gekommenen Victoria-Klasse-U-Boote zu ersetzen. Das entspricht einem Auftragswert von bis zu 16 Milliarden Euro. Die Gründe für diese Entscheidung liegen in der Zuverlässigkeit der Bau- und Lieferfristen sowie den technischen Anforderungen, die TKMS erfüllen kann. Merkur ergänzt, dass Kanada damit seine maritimen Aktivitäten im Atlantik, Pazifik und Arktis verstärken möchte.
Darüber hinaus wird Deutschland nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius zukünftig vermehrt auf Rüstungskooperationen setzen, um nicht nur nationale Stärken auszuspielen, sondern auch international einen Beitrag zur Sicherheit zu leisten. Das neu gegründete U-Boot-Instandsetzungszentrum in Norwegen steht hier stellvertretend für diese Bestrebungen und fällt unter das deutsch-norwegische U-Boot-Programm, das als wegweisend gilt. Tagesschau informiert, dass die Zusammenarbeit über den Bau hinaus auch die Nutzung und Wartung der U-Boote umfasst.
Trotz der vielversprechenden Entwicklungen gibt es Herausforderungen auf dem europäischen Rüstungsmarkt. Viele Länder agieren weitgehend unabhängig in rüstungspolitischen Fragen, was in Zeiten engerer Kooperationen wie in der NATO nicht ohne Weiteres fortbestehen lassen kann. Doch die Vorzeichen stehen gut: Mit einer erweiterten Rüstungskooperation könnten die Fähigkeiten und Ressourcen der Mitgliedstaaten optimal ineinandergreifen und sich gegenseitig stärken.