Kandertalbahn-Reaktivierung: Sorgen und Hoffnungen im Umweltausschuss!

Kandertalbahn-Reaktivierung: Sorgen und Hoffnungen im Umweltausschuss!
Die Reaktivierung der Kandertalbahn sorgt nach wie vor für reichlich Gesprächsstoff und viele offene Fragen. In einer Sitzung des Kreis-Umweltausschusses, die kürzlich stattfand, äußerte die Interessengemeinschaft (IG) Bedenken bezüglich des Projekts. Besonders die finanzielle Belastung für die Städte und Gemeinden steht dabei im Fokus. Anne Schneider, Mitbegründerin der IG, stellte die drängende Frage, welche Maßnahmen zur Ermittlung der Akzeptanz in der Bevölkerung getroffen werden. Diese Sorgen teilen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, weshalb die Beteiligung der Ortschaftsräte und der Bürgerschaft durch den ersten Landesbeamten Ulrich Hoehler betont wurde, wie Verlagshaus Jaumann berichtet.
Ein Blick auf die finanziellen Aspekte zeigt, dass der Landkreis mit erheblichen Ausgaben rechnen muss. Soll die Kandertalbahn im 60-Minuten-Takt betrieben werden, liegen die Kosten bei etwa 40 Millionen Euro. Plant man hingegen einen Halbstunden-Takt, belaufen sich die Ausgaben auf ca. 45 Millionen Euro, während die Gesamtkosten (inklusive Planung und Risikozuschläge) auf bis zu 90 Millionen Euro ansteigen könnten. Die Bürgermeisterin Simone Penner, ebenfalls von der CDU, hebt hervor, wie wichtig es ist, die Kostenfragen offen und ehrlich zu klären, während Klaus Eberhardt von der SPD die Begeisterung der Bevölkerung für das Projekt als wesentlich erachtet.
Regionaler Konsens und Finanzierung
Die Meinungen in den Kommunen gehen stark auseinander. Einige sehen die Reaktivierung optimistisch, während andere eher skeptisch sind. Gudrun Heute-Bluhm fordert eine gemeinsame Diskussion über Vorteils- und Nachteilschancen, um einen Konsens zu finden. Der Landkreis kann die finanziellen Belastungen nicht alleine stemmen; es müssen Konzepte entwickelt werden, die auch die Gemeinden in die Pflicht nehmen. Die Entscheidung über die Reaktivierung hängt letztlich vom gemeinsamen Willen der Region ab.
Zukunftsnetzwerk ÖPNV hat darüber hinaus den Abschlussbericht zur Verkehrsstudie vorgestellt. Diese Studie untersucht die Machbarkeit der Kandertalbahn auf einem S-Bahn-Niveau und soll eine Grundlage für die politische Entscheidung schaffen. Der Fokus liegt auf einem umfassenden Buskonzept, das den ÖPNV im Kandertal ab 2026 verbessern möchte. Zusätzlich könnte die Bahnlinie eine Schnellbusverbindung zwischen Kandern und Basel ersetzen.
Ökologische Überlegungen
Im Rahmen der Reaktivierung von stillgelegten Strecken plant die Deutsche Bahn, insgesamt 20 Bahnstrecken in Deutschland wieder ins Netz zu integrieren, um die Verkehrswende voranzutreiben. Hierbei sollen vor allem klimafreundliche Lösungen gefördert werden. Insgesamt werden dabei 245 Kilometer Strecke reaktiviert, was die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene unterstützt. Experten haben ein Portfolio von 1.300 Kilometern ermittelt, welches die wirtschaftlichen Potentiale der Reaktivierung beleuchtet, so Nachhaltigkeit Deutsche Bahn.
Die Situation bleibt also spannend und es gilt abzuwarten, welche entscheidenden Schritte im Hinblick auf die Reaktivierung der Kandertalbahn und die damit verbundenen Herausforderungen sowie Chancen noch unternommen werden. Fest steht, dass der Dialog zwischen den politischen Akteuren und der Öffentlichkeit weiterhin unerlässlich ist, um eine tragfähige Lösung zu finden.