Kritik an Behörden: Narren fordern mehr Unterstützung für Fasnet!

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Am 26. Oktober 2025 diskutieren Behörden und Narren in Horb über Herausforderungen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Am 26. Oktober 2025 diskutieren Behörden und Narren in Horb über Herausforderungen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.
Am 26. Oktober 2025 diskutieren Behörden und Narren in Horb über Herausforderungen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Kritik an Behörden: Narren fordern mehr Unterstützung für Fasnet!

Am 26. Oktober 2025 fand in Horb das traditionelle Treffen des Freundschaftsrings Neckar-Gäu statt. Diese Veranstaltung, bei der zahlreiche Vertreter aus der Narrenwelt zusammenkamen, hat vor allem das Ziel, über die aktuellen Herausforderungen der Narrenzünfte zu diskutieren. Zunftmeister Andreas Elsässer und zahlreiche weitere Persönlichkeiten, darunter der künftige Oberbürgermeister Michael Keßler sowie Bürgermeisterin Annick Grassi und Bürgermeister Ferdinand Truffner, gaben sich ein Stelldichein, um an dieser wichtigen Gesprächsrunde teilzunehmen. Eine der Hauptfragen war die zureichende Unterstützung durch die Behörden, die von Ringpräsident Thomas Fischer scharf kritisiert wurde.

Fischer stellte den 1968 gegründeten Freundschaftsring vor, der mittlerweile über 8.000 Mitglieder zählt. Davon sind 4.500 aktiv und 1.400 Kinder und Jugendliche beteiligen sich an den Feierlichkeiten. Übrigens ist die schwäbisch-alemannische Fastnacht seit 2014 immaterielles Kulturerbe der UNESCO, wobei seit 2022 alle 26 Narrenzünfte dazugehören. Der Ring erstreckt sich über die Landkreise Freudenstadt, Tübingen, Zollernalbkreis und Calw.

Herausforderungen und Lösungen

Die Diskussion konzentrierte sich auch auf die bürokratischen Hürden, die die Narren vor große Herausforderungen stellen. Insbesondere die Themen Genehmigungen und Sicherheitskonzepte erforderten eine ausführliche Debatte. Während Empfingens Bürgermeister Truffner betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit mit der Zunft sei, schlug ein Sprecher aus Talheim vor, den Umzug als Demonstration abzuhalten, um Kosten zu sparen. Unterschiede in der Handhabung von Verkehrsschildern riefen Unmut hervor: Horb forderte 500 Euro, während Nagold diese kostenlos zur Verfügung stellt.

Ein einheitliches Patentrezept für Sicherheitskonzepte gibt es nicht, was bedeutet, dass Rottenburg zunehmend mit externen Sicherheitsdiensten zusammenarbeitet. Truffner forderte zudem kompetente Referenten für die Ermittlung des Bedarfs im Bereich Sicherheit. Der künftige OB Keßler machte auf die hohen Kosten für das Ringtreffen in Horb aufmerksam und sprach sich für eine bessere finanzielle Unterstützung aus.

Ein Blick auf die Tradition

Wie die Tradition des Narrenvereins in Bad Imnau zeigt, ist die Fasnet mehr als nur ein Event – sie ist Teil eines tief verwurzelten kulturellen Erbes. In Bad Imnau worden Feierlichkeiten längst vor der Gründung des Narrenvereins gefeiert, oft aus Spaß an der Freude. Die „Straßenfasnet“, in der vor allem junge Männer als Scherenschleifer durch das Dorf zogen, ist ein anschauliches Beispiel hierfür – diese ältesten Fasnetsmacher sind auch heute noch aktiv und tragen zur lebendigen Tradition bei. Der Narrenverein wurde 1962 gegründet, um das lokale Brauchtum zu pflegen und besteht aus verschiedenen Gruppen, darunter der Narrenrat und die Garde, die zu den ältesten in Bad Imnau zählen.

Die schwäbisch-alemannische Fastnacht hat ihren Ursprung am Dreikönigstag und entfaltet ihren vollen Zauber mit dem „Schmutzigen Donnerstag“, drei Tage vor dem Fastnachtssonntag. Der Höhepunkt sind die großen Umzüge am Fastnachtsmontag und -dienstag, die tausende Menschen anziehen und die Gemeinschaft erleben lassen. Ab Aschermittwoch endet das Faschingstreiben und bringt die närrische Zeit zum Abschluss.

Abschließend kündigte Ringpräsident Thomas Fischer an, dass er aus persönlichen Gründen nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren wird – ein Umstand der auch für die Narren der Region von Bedeutung ist.

Das nächste große Ereignis wird das 31. Ringtreffen im Jahr 2026 in Empfingen sein, auf das schon jetzt viele gespannt warten. Der Austausch innerhalb der Narrenfamilie bleibt dabei der Schlüssel zur Erhaltung und Förderung der traditionsreichen Fastnacht im Schwäbisch-Alemannischen Raum.