Jeder Fünfte leidet unter Verkehrslärm: Europas stille Krise!

Der Artikel beleuchtet die alarmierenden Verkehrslärmpegel in Europa und deren gesundheitliche Auswirkungen, insbesondere im Enzkreis.

Der Artikel beleuchtet die alarmierenden Verkehrslärmpegel in Europa und deren gesundheitliche Auswirkungen, insbesondere im Enzkreis.
Der Artikel beleuchtet die alarmierenden Verkehrslärmpegel in Europa und deren gesundheitliche Auswirkungen, insbesondere im Enzkreis.

Jeder Fünfte leidet unter Verkehrslärm: Europas stille Krise!

Eine alarmierende Studie zeigt, dass mehr als jeder fünfte Europäer ungesund hohen Verkehrslärmpegeln ausgesetzt ist. Mehr als 112 Millionen Menschen in 31 europäischen Ländern klagen über die negativen Auswirkungen von Lärm, insbesondere durch Straßen-, Bahn- und Flugverkehr. Wie PZ News berichtet, übersteigen die Lärmpegel in vielen Fällen die Schwellenwerte der EU-Meldevorschriften. Besonders in städtischen Gebieten macht der Straßenverkehr den Löwenanteil der Lärmbelastung aus. Während Schienen- und Fluglärm ebenfalls eine Rolle spielen, betreffen diese die Bevölkerung deutlich weniger.

Die Gesundheitsfolgen sind beunruhigend. Langfristige Exposition gegenüber Verkehrslärm ist mit ernsthaften Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychischen Störungen und sogar einem erhöhten Risiko für vorzeitige Todesfälle verbunden. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind stark beeinträchtigt; Studien zeigen, dass sie unter Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten leiden können. Zudem wird der Verlust von 1,3 Millionen gesunden Lebensjahren jährlich durch verkehrsbedingte Lärmbelästigung in Europa geschätzt. Die Kosten für die Gesellschaft belaufen sich auf mindestens 95,6 Milliarden Euro pro Jahr.

EU-Kommission reagiert

Die EU-Kommission fordert in einem jüngst veröffentlichten Bericht eine entschlossene Linie im Kampf gegen Lärm. Virginijus Sinkevičius, Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, hebt hervor, dass Lärm eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit darstellt. Stress, Schlafstörungen und eine beeinträchtigte Lernfähigkeit sind nur einige der Konsequenzen, die durch hohe Lärmbelastung entstehen können. Die Kommission hat als Ziel formuliert, die Zahl der Menschen, die chronisch von Verkehrslärm betroffen sind, bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Hierzu sind umfassende Maßnahmen notwendig, die verschiedene Akteure, einschließlich nationaler Behörden und Betreiber von Verkehrsinfrastrukturen, einbeziehen müssen. Laut Germany.eu wurden bereits Fortschritte gemacht, denn viele Mitgliedstaaten haben Lärm-Aktionspläne angenommen und die Lärmbelastung systematischer überwacht.

Gesundheitliche Auswirkungen und Richtlinien

In den neuen Lärmleitlinien der WHO, veröffentlicht im Jahr 2018, wurden neue Schwellenwerte und Empfehlungen festgelegt, die auf aktuellen Evidenzstudien basieren. Straßenlärm ist die häufigste Ursache für Belästigung und Schlafstörungen, wobei über 80% der Fälle auf diese Quelle zurückzuführen sind. Die WHO identifiziert schwere Schlafstörungen infolge von Verkehrslärm als bedeutendes Gesundheitsrisiko. Dabei gibt es signifikante Unterschiede zwischen den nationalen Richtlinien und den Vorgaben der WHO. In Österreich beispielsweise liegt die höchste Belastung durch Schienenlärm in Europa, und es gibt dringenden Bedarf an Lärmminderungsmaßnahmen, besonders entlang stark frequentierter Bundesstraßen. Dies könnte durch die Einführung effektiver Lärmaktionspläne unterstützt werden, wie AK Umwelt betont.

Die Zeit für entschlossenes Handeln ist gekommen. Nur mit einem systematischen Vorgehen und einem guten Händchen für nachhaltige Lösungen kann der Verkehrslärm, der so viele Menschen belastet, wirkungsvoll reduziert werden. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Europäischen Bürger müssen an erster Stelle stehen.