Esslingen: Blitzer bringen 4,9 Millionen Euro – Sicherheit oder Einnahmequelle?

Esslingen erzielt 2024 mit Blitzer-Einnahmen von 4,9 Millionen Euro Platz acht in Deutschland und steigende Unfallzahlen alarmieren.

Esslingen erzielt 2024 mit Blitzer-Einnahmen von 4,9 Millionen Euro Platz acht in Deutschland und steigende Unfallzahlen alarmieren.
Esslingen erzielt 2024 mit Blitzer-Einnahmen von 4,9 Millionen Euro Platz acht in Deutschland und steigende Unfallzahlen alarmieren.

Esslingen: Blitzer bringen 4,9 Millionen Euro – Sicherheit oder Einnahmequelle?

Die Stadt Esslingen am Neckar zeigt sich stets aufmerksam im Umgang mit den geltenden Verkehrsregeln. Dies spiegelt sich auch in den Einnahmen aus Geschwindigkeits- und Rotlichtverstößen wider: Im Jahr 2024 wurden hier stolze 4,9 Millionen Euro generiert. Damit landet die Stadt bundesweit auf Platz acht unter den großen Städten und belegt in Baden-Württemberg den dritten Rang. Dies berichtet die Esslinger Zeitung.

Doch bei all diesen Zahlen darf eines nicht aus den Augen verloren werden: Oberbürgermeister Matthias Klopfer hebt hervor, dass die Primärmotivation für die Geschwindigkeitskontrollen nicht die Einnahmen sind, sondern die Erhöhung der Verkehrssicherheit. In einem zunehmend vielbefahrenen Bereich werden Blitzer gezielt in der Nähe von Kindergärten, Schulen und an Unfallhäufungsstellen aufgestellt.

Messstellen und Verkehrssicherheit

Die Stadt verfügt derzeit über insgesamt neun stationäre Blitzer, vier davon entlang der vielbefahrenen B 10, sowie drei semistationäre Anlagen, auch bekannt als Enforcement-Trailer. Dabei sind die Zahlen an mobilen Blitzeranlagen gestiegen, was zur Zeit bereits eine flächendeckende Kontrolle ermöglicht. Und auch die Verkehrssituation selbst bleibt angespannt: Seit 2020 steigt die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Esslingen kontinuierlich. Im Jahr 2024 wurden 14.879 Unfälle registriert, was einem Anstieg von 475 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Überhöhte Geschwindigkeit ist dabei eine häufige Unfallursache, wie die Statistik von Destatis zeigt.

Am 16. Juli 2025 wurde beispielsweise in der Weilstraße in einer 30 km/h-Zone geblitzt. Diese Maßnahmen sind Teil der verstärkten Überwachung des Verkehrsgeschehens und sollen nicht nur den Geldbeutel der Verkehrssünder betreffen. Mittlerweile wickeln sich die Mobile Blitzeraktionen auch flexibel ab, wobei die Listen der Messstellen nicht fix sind und sich im Tagesverlauf ändern können, berichtet auch News.de.

Wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält, muss mit Bußgeldern rechnen, die in der Straßenverkehrsordnung (StVO) genau geregelt sind. Abstandsverstöße und das Überfahren roter Ampeln werden ebenso streng geahndet. Radarwarner und Blitzer-Apps sind während der Fahrt nicht erlaubt, wie der Paragraf 23 der StVO eindeutig besagt.

Bundesweite Einschätzung

Die bundesweit gesammelten Daten zeigen, dass die 41 teilnehmenden Städte zusammen insgesamt 153 Millionen Euro durch Verkehrsordnungswidrigkeiten eingenommen haben. In Baden-Württemberg belaufen sich die Gesamteinnahmen aus den sieben teilnehmenden Städten auf 39 Millionen Euro. Pforzheim führt das Landesranking mit 5,4 Millionen Euro an, gefolgt von Mannheim mit rund 5 Millionen Euro und Esslingen.

Die städtischen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit scheinen also ihre Früchte zu tragen, auch wenn die Zahlen zu den Unfällen ein ernstes Zeichen setzen. Die Feuerwehr, Polizei und andere Behörden arbeiten hart daran, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen und die Bürger zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu motivieren. Solch eine Ausrichtung könnte langfristig nicht nur die Einnahmen verringern, sondern vor allem auch die Sicherheitslage in Esslingen stabilisieren und verbessern.