Wärmewende in Nellingen: Ostfildern auf dem Weg zur Klimaneutralität!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Ostfildern plant ein klimaneutrales Wärmenetz bis 2040. Machbarkeitsstudie untersucht historische Stadtteile und Wirtschaftlichkeit.

Ostfildern plant ein klimaneutrales Wärmenetz bis 2040. Machbarkeitsstudie untersucht historische Stadtteile und Wirtschaftlichkeit.
Ostfildern plant ein klimaneutrales Wärmenetz bis 2040. Machbarkeitsstudie untersucht historische Stadtteile und Wirtschaftlichkeit.

Wärmewende in Nellingen: Ostfildern auf dem Weg zur Klimaneutralität!

In Ostfildern naht ein großer Schritt in Richtung klimaneutrale Wärmeversorgung: Die Stadt hat eine Machbarkeitsstudie für ein Wärmenetz in Nellingen gestartet. Diese könnte bald den historischen Ortskern und viele Haushalte in die nachhaltige Zukunft führen. Das Ziel ist klar: Bis 2040 möchte Ostfildern die Wärmeversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Momentan sieht die Realität jedoch anders aus, denn etwa 80% der Wärme stammen derzeit aus fossilen Energieträgern wie Gas und Öl, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.

Im Jahr 2020 lag der Wärmebedarf in Ostfildern bei 350 Gigawattstunden, wobei fast drei Viertel davon von privaten Haushalten genutzt wurden. Der Kostenrahmen der Machbarkeitsstudie beläuft sich auf über 135.500 Euro, die durch einen bewilligten Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft gedeckt sind. Die Studie wird die technische Machbarkeit sowie die wirtschaftliche Finanzierbarkeit des geplanten Wärmenetzes beleuchten und darüber hinaus aufzeigen, wie viele Wohneinheiten möglicherweise von dieser umweltfreundlichen Lösung profitieren können.

Zukunftsfähige Wärmeversorgung

Doch was genau ist ein Wärmenetz und warum ist es so wichtig? Ein Wärmenetz stellt eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung dar, die den Einsatz fossiler Brennstoffe drastisch reduzieren kann. Über entsprechende Infrastrukturen wird Wärme aus erneuerbaren Quellen, wie zum Beispiel Geothermie, Solarthermie oder auch durch Abwärme, ins Haus geliefert. Laut den Experten von Scientists4Future sind Wärmenetze besonders vorteilhaft, da sie viel weniger CO2-Emissionen verursachen und langfristig auch wirtschaftlich sinnvoll sind.

Die Umstellung auf solche Systeme wird durch die steigenden Erdgaspreise, bedingt durch den Ukraine-Konflikt, attraktiver. Kommunen sind gefordert, Wärmeversorgung strategisch zu planen, um die im Gebäudeverkehr anfallenden Treibhausgase bis 2045 deutlich zu reduzieren. Die Wichtigkeit einer soliden Planung zeigt sich auch im konkreten Verfahren, das Ostfildern nun verfolgt.

Das Beispiel Berlin

Ein Blick nach Berlin könnte zeigen, wie es auch gehen kann: Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf wird derzeit ein Neubauprojekt auf einem ehemaligen Truppenübungsgelände realisiert. Auf rund 36 Hektar Fläche entstehen etwa 2.500 Wohnungen sowie Bildungs- und Freizeitflächen, allesamt miteinander verbunden durch ein emissionsfreies Wärmenetz. Die Machbarkeitsstudie hierfür wurde zuletzt im März 2025 abgeschlossen, und auch hier stehen die technischen und wirtschaftlichen Aspekte im Mittelpunkt, um langfristig nachhaltige und rentable Wärmeversorgung sicherzustellen, wie ecomind berichtet. Diese Pläne sehen unter anderem die Nutzung von Geothermie und Luft-Wasser-Wärmepumpen vor, wodurch es möglich ist, den Gesamtwärmebedarf von ca. 5.329 MWh jährlich aus regenerativen Quellen zu decken.

Ein solches Vorgehen könnte Vorbildcharakter für viele andere Städte haben. Die Diskussion um die Schaffung gemeinsamer Wärmeversorgungssysteme wird in der Kommunalpolitik immer lauter, und es wird Zeit, dass auch in Ostfildern und darüber hinaus ein gutes Händchen für die Planung getroffen wird. Schließlich hängt die Zukunft nicht nur von den Entscheidungen heute, sondern auch von den konkreten Schritten ab, die zur Umsetzung kommunaler Wärmeprojekte nötig sind.