Michel Bergmann: Ein großer Verlust für die Literatur aus Hessen

Michel Bergmann, deutscher Autor und Regisseur, verstarb am 15. Juni 2025 in Berlin im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit.

Michel Bergmann, deutscher Autor und Regisseur, verstarb am 15. Juni 2025 in Berlin im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit.
Michel Bergmann, deutscher Autor und Regisseur, verstarb am 15. Juni 2025 in Berlin im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit.

Michel Bergmann: Ein großer Verlust für die Literatur aus Hessen

Michel Bergmann, ein begnadeter Autor, Journalist, Regisseur und Produzent, hat seine letzte Reise angetreten. Der Diogenes Verlag gab am Montag bekannt, dass Bergmann am 15. Juni 2025 in Berlin im Alter von 80 Jahren nach einer kurzen, schweren Krankheit verstorben ist. Bergmann, in Riehen bei Basel als Kind jüdischer Flüchtlinge geboren, wuchs in einer einzigartigen Mischung von Kulturen auf. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Paris, bevor er seine Jugend in Frankfurt verbrachte, wo er auch seine journalistische Laufbahn begann.

Nach seiner Ausbildung als Journalist, die sich für ihn als sehr fruchtbar erwies, widmete er sich der Schriftstellerei, und das mit einem hervorragenden Gespür für das geschriebene Wort. Er war vor allem für seine tiefgründigen Romane bekannt. Sein Werk „Die Teilacher“, eine Trilogie, beleuchtet die Lebensrealitäten der Frankfurter Juden nach dem Zweiten Weltkrieg und erregte viel Aufmerksamkeit. 2015 stellte er mit „Weinhebers Koffer“ seine schriftstellerische Klasse erneut unter Beweis, gefolgt von seinem ersten Kriminalroman „Der Rabbi und der Kommissar – Du sollst nicht morden“ im Jahr 2021.

Ein vielseitiger Künstler

In seiner Karriere hat Bergmann Drehbücher geschrieben, darunter für den Komiker Otto Waalkes. Auch im Filmgeschäft hat er als Regisseur und Produzent Fuß gefasst. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass er 2016 mit dem Hessischen Drehbuchpreis ausgezeichnet wurde, was seinen Einfluss in der deutschen Literaturlandschaft bekräftigte.

Sein letzter Roman, „Mameleben oder das gestohlene Glück“, der im Februar 2023 veröffentlicht wurde, erzählt die bewegende Geschichte seines Lebens mit seiner Mutter, die die Qualen der Verfolgung während der NS-Zeit erlebte. Diese Werke spiegeln seinen unermüdlichen Willen wider, das jüdische Leben und die damit verbundenen Herausforderungen literarisch zu verarbeiten.

Ein bleibendes Erbe

Bergmanns literarisches Schaffen wird durch die fortlaufende Reihe um Rabbi Henry Silberbaum und Kommissar Robert Berking ergänzt. Im dritten Teil dieser Kriminalreihe, der in den Schweizer Bergen spielt, wird ein Guru tot aufgefunden und unser Rabbi gerät ins Visier der Ermittlungen. Diese spannende Folge zieht die Leser in ihren Bann und endet mit einem Ausblick auf einen vierten Band der Serie.

Der Verlust von Michel Bergmann ist nicht nur ein Schlag für seine Familie und Freunde, sondern auch für die Kulturszene, die er über Jahrzehnte belebt und bereichert hat. Für viele bleibt er ein helles Licht der literarischen Identität des jüdischen Lebens in Deutschland. Der Diogenes Verlag drückt sein tiefes Bedauern über seinen Tod aus und ehrt damit einen Mitstreiter, dessen Geschichten noch lange nachhallen werden. Wie die Hessenschau berichtet, wird die kulturelle Landschaft eine beeindruckende Stimme vermissen.

SeineOeuvre bleiben uns als wertvolles Erbe erhalten – ein lebendes Zeugnis seiner Erfahrungen, seiner Kunst und seines eindrucksvollen Lebens, das immer wieder das Licht der menschlichen Erfahrung auf eine besondere Weise einfängt.