Ceratizit schließt Werke – Proteste und fehlende Lösungen erschüttern Baden-Württemberg!
Ceratizit schließt bis 2026 Werksstandorte in Empfingen und Besigheim, was 230 Arbeitsplätze gefährdet. Verhandlungen gescheitert.

Ceratizit schließt Werke – Proteste und fehlende Lösungen erschüttern Baden-Württemberg!
In der Industrie von Baden-Württemberg bahnt sich ein schwerwiegender Wandel an. Ceratizit, ein führender Hersteller von Hartmetall, hat die Schließung zweier deutscher Werke bis Ende 2026 angekündigt. Nachdem die Verhandlungen für einen Sozialplan gescheitert sind, sind die betroffenen Beschäftigten sichtlich enttäuscht und wütend. Diese Schicksalsschläge betreffen die Standorte in Besigheim und Empfingen und könnten die Existenzgrundlage von über 230 Familien gefährden. Laut Merkur ist die Neuausrichtung des internationalen Produktionsnetzwerks hinter dieser tragischen Entscheidung zu finden.
Am 17. Juli wurde bekannt gegeben, dass die Gespräche um den Erhalt des Werkes in Empfingen keinen Erfolg hatten. Die IG Metall Freudenstadt äußerte in einer Pressemitteilung, dass die Schließung des Standorts zum 30. Juni 2026 bevorsteht. Diese Entscheidung zieht nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen mit sich, sondern auch das Ende einer jahrzehntelangen Industriegeschichte, die viele seiner Mitarbeiter geradezu mit Leibeskräften verteidigen wollen.
Angespannte Verhandlungen und Proteste
Die Umstände rund um die Schließung haben die Belegschaft in Aufruhr versetzt. Die IG Metall bezeichnet das Angebot von Ceratizit als unzureichend und kritisiert das Verhalten der Unternehmensführung als mangelndes Wertschätzung gegenüber den langjährigen Mitarbeitern. Auch die Beschäftigten protestieren weiterhin vor dem Werkstor und fordern einen tragfähigen Sozialplan, um die Zukunft ihrer Familien abzusichern. Wie Schwarzwälder Bote berichtet, hat die IG Metall bereits angekündigt, den Druck aufrechtzuerhalten und Protestaktionen fortzusetzen.
In einer formalrechtlichen Einigungsstelle wird nun versucht, eine Lösung zu finden. Diese besteht aus einem neutralen Vorsitzenden und gleich vielen Beisitzern von beiden Seiten. Das Ziel: eine verbindliche Einigung herbeizuführen, um die Sorgen der Beschäftigten ernst zu nehmen.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Schließungen von Ceratizit sind Teil eines größeren Trends in der deutschen Wirtschaft, wo immer mehr Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verschwinden. Aktuelle Zahlen zeigen, dass nur noch etwa 25 % der Erwerbstätigen in diesem Sektor beschäftigt sind, während der Dienstleistungssektor mit über 75 % deutlich im Aufwind ist, wie die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert. Diese langfristigen strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft sind teils das Ergebnis neuer Produktionsverfahren, der Automatisierung und veränderter Nachfrage.
Die betroffenen Arbeitnehmer in Empfingen und Besigheim sind sich diesen Herausforderungen bewusst, doch die emotionale und finanzielle Belastung der bevorstehenden Schließung ist dennoch enorm. Während die Belegschaft um ihre Arbeitsplätze kämpft, bleibt zu hoffen, dass eine tragfähige Lösung gefunden wird, die den betroffenen Familien ein Stück Sicherheit zurückgeben kann.