Neues Transferzentrum ChemIna: Herne wird Zentrum für Chemie-Innovation!
Am 7. Juli 2025 wurde in Herne ein neues Transferzentrum für nachhaltige Chemie unterzeichnet, um Innovation und Klimaneutralität zu fördern.

Neues Transferzentrum ChemIna: Herne wird Zentrum für Chemie-Innovation!
Am 7. Juli 2025 wurde in Herne eine große Veränderung auf den Weg gebracht: Die Unterzeichnung einer Absichtserklärung für das neue Transferzentrum “ChemIna” markiert einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Chemiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB), die Stadt Herne und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne.Business haben sich zusammengeschlossen, um ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren, das Wissenschaft und Wirtschaft näher zusammenbringen soll. Ziel ist es, chemisch-technische Lösungen zu entwickeln, die die Chemieindustrie bis 2045 klimaneutral machen sollen, und das alles im Rahmen eines Triple-Helix-Modells, das Politik, Wissenschaft und Wirtschaft verknüpft.
Das neugeschaffene Zentrum wird im Innovationszentrum Herne angesiedelt, das mit 1.000 Quadratmetern ausreichend Platz bietet. Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Paul, Rektor der RUB, betont, dass Herne als Modellstadt für regionale Entwicklung fungieren soll. Die Anforderungen an die Chemieindustrie, die unter dem Druck der Klimaneutralitätsziele steht, sind hoch. Doch aus Herausforderungen erwachsen oft neue Chancen, und genau daran wird im neuen Zentrum gearbeitet.
Ein Fokus auf Zukunft und Nachhaltigkeit
Ein zentrales Anliegen des ChemIna-Transferzentrums ist es, Innovationen schnell in die industrielle Anwendung zu bringen. Prof. Dr. Martina Havenith-Newen hebt die Dringlichkeit der Herausforderungen hervor, vor denen die chemische Industrie steht. In einer Region, wo über 93.000 Menschen in der Chemiebranche ihr Auskommen finden, sind viele Arbeitsplätze bei den sich verändernden Bedingungen bedroht. Dies macht die Arbeit des Transferzentrums umso wichtiger.
Die Förderung nachhaltiger Chemikalien und die digitale Transformation der Chemiebranche sind weitere Schwerpunkte. Das Exzellenz-Cluster RESOLV, das bereits seit 2012 in der Chemieforschung aktiv ist und am 22. Mai 2025 erneut ausgezeichnet wurde, wird bei dieser Initiative eine entscheidende Rolle spielen. Es sollen Forschungsinnovationen entstehen, die den schnellen Transfer von Grundlagenwissen in die Praxis ermöglichen.
Unterstützung durch Initiativen und Start-ups
Nicht nur das Zentrum selbst wird neue Impulse setzen, sondern auch bestehende Initiativen tragen zur Verwirklichung der Klimaziele bei. Die chemstars-Initiative fördert seit 2021 die Zusammenarbeit zwischen großen Unternehmen, mittelständischen Betrieben und Start-ups, um innovative Ideen und Produkte schneller umzusetzen. Mehr als 30 Start-ups haben dabei bereits über 60 Millionen Euro an Finanzierungsmöglichkeiten mobilisiert, die in vielversprechende Entwicklungen investiert werden können.
Die Präsenz solcher Unterstützungsangebote wird die Chemieindustrie in der Region weiter stärken. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur hat die großen Herausforderungen des Chemiestandorts Nordrhein-Westfalen erkannt, insbesondere im Hinblick auf die energieintensive Grundstoffchemie. Zusammen mit dem Verband der Chemischen Industrie Nordrhein-Westfalen und Unternehmen wie Bayer, Evonik und Henkel, wird der Austausch von Wissen und Technologien gefördert.
Die nächsten Schritte für das ChemIna-Zentrum stehen bereits fest: Zunächst wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die bei positiven Ergebnissen den Weg für einen offiziellen Förderantrag ebnen soll. Anvisiert wird, dass das Zentrum im Jahr 2027 seine Arbeit aufnehmen kann. Der Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ist optimistisch und sieht in der Absichtserklärung einen Startschuss für die Entwicklung von Herne zu einem Zentrum für die zukünftige Chemische Industrie.
Viele Akteure arbeiten zusammen, um die Herausforderungen an die Chemiewirtschaft in den Griff zu bekommen und einen nachhaltigen Weg in die Zukunft zu ebnen. Herne könnte somit nicht nur zu einer Schlüsselregion für die Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen werden, sondern auch ein Beispiel für andere Städte darstellen.
Für den neuesten Stand zu diesem spannenden Projekt und seine Entwicklungen, können Sie die Artikel auf Hallo Herne, Ruhr-Universität Bochum und Wirtschaft NRW verfolgen.