Stolpersteine in Brombach: Gedenken an die verbotene Liebe von Kropf und Zasada

In Brombach wurden Stolpersteine zu Ehren von Pauline Kropf und Stanislaw Zasada verlegt, die während des NS-regimes verfolgte Liebende waren.

In Brombach wurden Stolpersteine zu Ehren von Pauline Kropf und Stanislaw Zasada verlegt, die während des NS-regimes verfolgte Liebende waren.
In Brombach wurden Stolpersteine zu Ehren von Pauline Kropf und Stanislaw Zasada verlegt, die während des NS-regimes verfolgte Liebende waren.

Stolpersteine in Brombach: Gedenken an die verbotene Liebe von Kropf und Zasada

In einem bewegenden Akt des Gedenkens wurden am 11. Juli 2025 in Lörrach-Brombach die ersten Stolpersteine verlegt. Diese kleinen, aber bedeutenden Messingtäfelchen erinnern an die tragische Liebesgeschichte zwischen Pauline Kropf und Stanislaw Zasada, die während der NS-Herrschaft als „Rassenschande“ betrachtet wurde. Die beiden Liebenden wurden aufgrund ihrer Beziehung, die zu dieser Zeit als inakzeptabel galt, denunziert, verhaftet und mussten grausame Schicksale erleiden. Stanislaw Zasada wurde am 16. Oktober 1941 hingerichtet, während Pauline Kropf ins KZ Ravensbrück deportiert wurde und nie nach Brombach zurückkehrte. Diese Worte sind Teil des Berichts von Schwarzwälder Bote.

Die Stolpersteine wurden direkt vor dem ehemaligen Wohnhaus von Kropf eingeweiht, und die Gedenkfeier zog zahlreiche Teilnehmende, darunter Schüler der Hellbergschule, an, die sich intensiv mit der Geschichte des Paars beschäftigt hatten. Der SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Hoffmann würdigte die Liebe der beiden in seiner Ansprache und erwähnte das Buch „Eine Liebe in Deutschland“ von Rolf Hochhuth, das das Schicksal von Kropf und Zasada thematisiert. Auch Oberbürgermeister Jörg Lutz sprach eindringlich über die Wichtigkeit von Demokratie und Menschenrechten in unserer Zeit.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Beziehung zwischen Kropf und Zasada, die von 1940 bis zur Verhaftung im Jahr 1941 dauerte, war nicht nur ein Zeichen der Liebe, sondern auch des Widerstands gegen das Unrecht des Nationalsozialismus. Der Historiker Jürgen Krause erzählte von den Umständen der Hinrichtung Zasadas und beleuchtete das grausame Schicksal, das beide erlitten hatten, als sie aufgrund ihrer Herkunft und ihres Muts verfolgt wurden. Die Geburt und das Überleben Kropfs bis 1991 sind Mahnmale, die die Erinnerung an ihre Geschichte lebendig halten sollen.

Die Verlegung der Stolpersteine in Brombach ist Teil eines größeren Konzepts, das in Deutschland und Europa mehr als 70.000 solcher Steine umfasst. Diese kleinen Inschriften sollen die Nachbarn der Opfer an das Schicksal ihrer Mitbürger erinnern und somit die Erinnerungskultur auf eine ganz persönliche Ebene heben, wie Deutschlandfunk beschreibt. Hier wohnen, das sei die zentrale Botschaft: hier leben Menschen, deren Leben durch Unrecht, Verfolgung und Mord geprägt wurde.

Ein bleibendes Erbe

Der Künstler Gunter Demnig, der die Idee der Stolpersteine ins Leben rief, hat mit diesem Projekt eine Form des Gedenkens geschaffen, die in vielen Städten den Menschen sehr am Herzen liegt. Die Geschichte von Kropf und Zasada verdeutlicht eindrucksvoll, wie weitreichend das persönliche Leid gewesen ist, das Millionen von Menschen während der NS-Herrschaft erlitten haben. Rolf Hochhuth, der die Geschichte dieser verbotenen Liebe aufgriff, war maßgeblich an der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit beteiligt und sorgte mit seinem Werk für politische Veränderungen, wie die über SWR Aktuell berichtet.

Am 20. Juli 2025 wird der Spielfilm „Eine Liebe in Deutschland“ im Free Cinema in Lörrach gezeigt, was die Chance bietet, eine weitere Facette dieser bewegenden Geschichte aufzugreifen und in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Stolpersteine, die heute in Brombach verlegt wurden, sind somit nicht nur Erinnerung, sondern auch ein Aufruf zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und zum Erhalt der Menschenrechte in der Gegenwart – denn, so Jörg Lutz, „Die Erinnerung an die Vergangenheit ist der Schlüssel für eine gerechte Zukunft.“