Grippe-Impfquote in Baden-Württemberg auf alarmierend niedrigem Niveau!
Baden-Württemberg verzeichnet die niedrigsten Grippeimpfquoten in Deutschland: Nur 24% der über 60-Jährigen ließen sich impfen.

Grippe-Impfquote in Baden-Württemberg auf alarmierend niedrigem Niveau!
In Baden-Württemberg herrscht ungemütliches Impfklima zur Grippezeit. Laut den aktuellen Daten der Techniker Krankenkasse sind die Impfquoten für die Grippe unter älteren Menschen alarmierend niedrig. Nur 24 Prozent der über 60-Jährigen haben sich in der vergangenen Grippesaison impfen lassen, was einem Rückgang von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit weist das Bundesland die höchste Zahl an Impfmuffeln in dieser Altersgruppe auf. Auch altersübergreifend sind die Zahlen düster: Rund 710.000 gesetzlich Krankenversicherte, also nur etwa 12 Prozent der Versicherten, ließen sich impfen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 12 Prozent und sogar fast 39 Prozent weniger als noch im Jahr 2020, wie Zeit.de berichten.
Ein Blick auf die allgemeine Impfbereitschaft zeigt: die Gesellschaft scheint die Grippe zu verharmlosen. Viele Menschen haben das Gefühl, noch nie an Grippe erkrankt zu sein, und unterschätzen somit das Risiko. Diese Wahrnehmung führt dazu, dass die WHO und die EU noch immer eine Impfquote von 75 Prozent für Risikogruppen anstreben, aber weit entfernt von diesem Ziel sind. Auch nach den massiven Corona-Impfkampagnen scheint das Vertrauen in Vorsorgeimpfungen gesunken zu sein. Gesundheitsfachleute identifizieren als weiteren Grund für die geringe Impfquote eine zunehmende Impfmüdigkeit in der Bevölkerung. Die Techniker Krankenkasse stellt klar, dass die Influenza-Aktivität gegenwärtig nicht ungewöhnlich hoch ist, der Höhepunkt der Grippewelle wird jedoch für die Jahreswende oder danach erwartet.
Risiken und Empfehlungen
Die Ständige Impfkommission bietet klare Empfehlungen zur Grippeimpfung. Empfohlen wird die Impfung für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Trimester, gesundheitlich gefährdete Personen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Auch medizinisches Personal und Personen mit regelmäßigem Kontakt zu Tieren sollten sich impfen lassen. Gesunde Kinder und Erwachsene unter 60 Jahren haben zwar keine Impfempfehlung, es wird jedoch auch nicht davon abgeraten. Experten weisen darauf hin, dass der beste Zeitraum für die Impfung zwischen Oktober und Mitte Dezember liegt; der Schutz entwickelt sich innerhalb von etwa zwei Wochen, so die Angaben von N-TV.
Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit rund 390.000 Grippefälle registriert, davon 34.600 in Baden-Württemberg. Besonders besorgniserregend ist, dass 1.754 Menschen an Influenza starben, wobei 90 Prozent davon über 60 Jahre alt waren. Für ältere Menschen kann die Grippeschutzimpfung sogar bis zu 80 Prozent der Todesfälle verhindern, eine Tatsache, die nicht ignoriert werden sollte. Die Verwendung von Impfstoffen wird von Haus- und Betriebsärzten sowie in Apotheken angeboten. Die Kosten für empfohlene Gruppen werden von den Krankenkassen übernommen.
Datensituation und Ausblick
Die Überwachung von Impfquoten ist für die Planung von Impfempfehlungen und zur Optimierung von Immunisierungsstrategien von wichtiger Bedeutung. Dabei ist festzustellen, dass es in Deutschland kein einheitliches System zur Erhebung von Impfdaten gibt. Aktuelle Informationen sind ausschlaggebend, um Trends und regionale Unterschiede zu erkennen, was die Sitzungen der Ständigen Impfkommission unterstreicht. Das „KV-Impfsurveillance“-Projekt, koordiniert vom Robert Koch-Institut, sorgt für die Erfassung von Impfungsdaten, die nur regional verfügbar sind, wie RKI betont.
Die Situation in Baden-Württemberg erfordert schnelles Handeln. Ein Aufruf zur verstärkten Sensibilisierung und Informationskampagnen könnte vielleicht helfen, die Bevölkerung für die Wichtigkeit der Grippeimpfung zu gewinnen. Es liegen Herausforderungen vor uns, die entschlossen angegangen werden müssen, um die Gesundheit aller zu wahren.