Neues Lemurenbaby begeistert im Zoo Heidelberg – Ein seltener Anblick!

Neues Lemurenbaby begeistert im Zoo Heidelberg – Ein seltener Anblick!
Im Zoo Heidelberg dürfen sich Tierliebhaber über einen neuen, putzigen Bewohner freuen: Anfang Mai 2023 kam ein junges Kronenmakijungtier zur Welt. Dieses kleine Energiebündel zeigt sich nach einer ausgiebigen Kuschelzeit mit seiner Mutter mittlerweile auch den Besuchern. Trotz seiner Neugierde bleibt das Tierchen stets unter der Aufsicht seiner fürsorglichen Mutter. Die ersten Schritte in die große, weite Welt sind getan und das kleine Tier unternimmt mutige Erkundungstouren – ein ganz normales Verhalten, das mit dem charakteristischen Hüpfen der Kronenmakis einhergeht, das bereits gut zu erkennen ist. Über 70% der Tiere und Pflanzen auf Madagaskar sind endemisch, was die jungen Geburten im Zoo umso wichtiger macht, da viele Lemurenarten akut bedroht sind. Das berichtet der Zoo Heidelberg in einem aktuellen Artikel hier.
Der Tierpfleger Dominik Winkel hat betont, wie entscheidend die ungestörte Zeit für die junge Mutter ist. Diese erste Bindungszeit verbrachten Mutter und Jungtier in einer gemütlich eingerichteten Schlafbox, die extra für ein harmonisches Nestgefühl geschaffen wurde. Das kleine Makijungtier wird dabei in den ersten Wochen eng am Bauch und später auch auf dem Rücken der Mutter getragen. Während das Tierchen die ersten selbständigen Ausflüge in den Kletterbereich des Geheges macht, bleibt die Mutter stets wachsam und behält ihren Nachwuchs im Blick.
Artenschutz für die Lemuren
Ein Blick über die Grenzen des Zoos hinaus zeigt, wie wichtig der Schutz der Lemuren auf Madagaskar ist. Das Land beherbergt beeindruckende über 110 Lemurenarten, wobei 95 % von ihnen vom Aussterben bedroht sind berichtet die Stiftung Artenschutz. Menschliche Aktivitäten wie Brandrodung und Abholzung haben über 80 % der ursprünglichen Waldbedeckung zerstört und die Lebensräume dieser faszinierenden Primaten erheblich eingeschränkt. Deshalb ist das Engagement des Zoodirektors für die Erhaltungszuchtprogramme besonders wichtig.
Im Rahmen eines internationalen Projekts untersucht ein Team den Einfluss von Bedrohungfaktoren auf 13 Lemurenarten im Ranomafana-Nationalpark, in dem moderne Methoden wie die Aufstellung von Kamerafallen eingesetzt werden, um Daten über die Tierpopulationen zu sammeln. Diese Studien sollen wichtige Informationen liefern, die für den Schutz dieser Arten von Bedeutung sind. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Zoo Augsburg.
Schutzgebiete auf Madagaskar
Madagaskar ist nicht nur für seine Lemuren bekannt, sondern auch für seine wichtigen Naturschutzgebiete. Die Insel hat insgesamt 143 Schutzgebiete, die eine Fläche von über 9,6 Millionen Hektar abdecken, was etwa der Größe Ungarns entspricht. Die Organisation Madagascar National Parks (MNP) verwaltet 43 dieser Gebiete berichtet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Hier ist jedoch Unterstützung notwendig, denn MNP kämpft mit Herausforderungen wie unzureichendem Personal und Mitteln.
Um die Biodiversität zu schützen und die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zu berücksichtigen, wird ein Teil der in den Naturschutz investierten Gelder auch für die Ausbildung von Rangern und den Aufbau der Parkinfrastruktur verwendet. Die intakten Naturkreisläufe sind entscheidend für die Dörfer rund um die Nationalparks, da sie beispielsweise Wasser und Fischbestände sichern. So entsteht eine win-win-Situation: Lokalansässige profitieren von der Erhaltung ihrer Landschaften und dem daraus resultierenden Ökotourismus.
Der Zoo Heidelberg trägt mit seiner Zuchtinitiative zur Sicherung der Kronenmakis und damit auch der Lemurenarten in ihrer Heimat bei. So schlägt sich die Sorge um die Zukunft der Lemuren nicht nur in der Zucht im Zoo nieder, sondern auch in den weltweiten Artenschutzprojekten, die dringend notwendig sind, um dem drohenden Artensterben entgegenzuwirken.