Bürokratie erdrückt Traditionsbäckerei: 120 Jahre Geschichte am Ende!

Die traditionsreiche Bäckerei Discher in Öhringen schließt wegen bürokratischer Hürden. 50 Arbeitsplätze fallen weg.

Die traditionsreiche Bäckerei Discher in Öhringen schließt wegen bürokratischer Hürden. 50 Arbeitsplätze fallen weg.
Die traditionsreiche Bäckerei Discher in Öhringen schließt wegen bürokratischer Hürden. 50 Arbeitsplätze fallen weg.

Bürokratie erdrückt Traditionsbäckerei: 120 Jahre Geschichte am Ende!

Die Traditionsbäckerei Discher in Öhringen, Baden-Württemberg, hat nach über 120 Jahren geschlossen. Während viele Betriebe heute dank neuer Technologien aufblühen, ist es bei Discher die Bürokratie, die dem Unternehmen das Genick gebrochen hat. Ende August wird der letzte Tag für die vier Filialen sein, und damit verlieren rund 50 Mitarbeiter ihren Job. Bäckermeister Andreas Discher und seine Frau führen die Bäckerei bereits in fünfter Generation, doch der steigende bürokratische Aufwand hat die ehemalige Erfolgsgeschichte zum Stillstand gebracht. Wie die Merkur berichtet, ist die Schließung nicht auf eine schlechte wirtschaftliche Lage zurückzuführen, sondern auf die enormen bürokratischen Anforderungen, die den Arbeitsalltag erschweren und die Backzeit reduzieren.

Bäckermeister Discher beschreibt die Situation als frustrierend: „Ich verbringe mehr Zeit mit Bürokratie als mit dem tatsächlichen Backen.“ Diese Realität wird durch einen Mangel an Nachwuchs im Handwerk zusätzlich verschärft, da viele junge Menschen sich von den umfangreichen bürokratischen Anforderungen abschrecken lassen. Dies ist ein Problem, das nicht nur Discher betrifft. Im letzten Jahr schloss eine andere Traditionsbäckerei mit 34 Filialen, was verdeutlicht, dass hier eine größere Krise im deutschen Handwerk vorliegt.

Bürokratie als lähmendes Hemmnis

Der Eindruck, dass die Bürokratie Unternehmen wie Discher das Leben schwer macht, bestätigt sich auch in anderen Bereichen. Laut einem Bericht von Kettner Edelmetalle wird die Situation als Beispiel für politisches Versagen und die negativen Folgen einer überregulierten Wirtschaft genannt. Discher sieht die übermäßigen Vorgaben als unprofitabel an und fordert eine grundlegende Reform, um die Belastungen für kleine und mittlere Unternehmen zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig, da 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland klein oder mittelgroß sind und einen erheblichen Teil der Lehrlinge ausbilden sowie die Mehrheit der Arbeitsplätze stellen.

Die Abstimmung über die Politik verändert sich langsam; die neue Bundesregierung hat ein 500 Milliarden Euro Sondervermögen in Aussicht gestellt, doch Kritiker befürchten, dass dies die Probleme nicht löst, sondern vielmehr neue Schulden schafft, die die kleinen Betriebe weiter belasten. Die Bürokratie wuchert und schnürt vielen Handwerkern den Lebensnerv ab.

Ein Blick in die Zukunft des Handwerks

Die Situation im Handwerk ist angespannt. Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, gibt zu bedenken, dass die Anzahl der Betriebsübergaben in den nächsten fünf Jahren auf 125.000 ansteigt, es jedoch an jedem Ende an interessierten Nachfolgern mangelt. Viele frischgebackene Meister scheuen die Selbstständigkeit aus Angst vor dem bürokratischen Aufwand, wie auch die BR berichtet. Der Fachkräftemangel wird zu einem ernsthaften Problem, dessen Ursachen in der Verunsicherung von Unternehmern und den hohen Anforderungen an die Gründung eines eigenen Betriebs zu finden sind.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sich die Bedingungen in der Branche bald verbessern. Es gibt zwar viele Herausforderungen zu bewältigen, doch ohne eine baldige Reform in der Bürokratie wird es schwer, neue Talente für das Handwerk zu gewinnen. Die Schließung der Bäckerei Discher ist ein Alarmzeichen, das nicht ignoriert werden darf.