Kampf um die Zukunft: Schüler klagt gegen umstrittenen Kompass 4-Test!
Ein Schüler in Baden-Württemberg klagte gegen den Kompass 4-Test, der die Grundschulempfehlung beeinflusst, mit bemerkenswerter Gerichtswende.

Kampf um die Zukunft: Schüler klagt gegen umstrittenen Kompass 4-Test!
Im baden-württembergischen Bildungswesen sorgt der Kompass 4-Test für Aufregung. Ein Schüler aus dem Kreis Ravensburg hat vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen Klage gegen den Leistungstest eingereicht und erhielt dabei teilweise Recht. Grund dafür ist, dass das Gericht die Entscheidung, den Test als verpflichtend zu betrachten, als rechtlich fragwürdig erachtet hat. Bis Ende Oktober muss das Land dem Schüler die Möglichkeit zur erneuten Teilnahme am Test geben, da es ein gesetzliches Gebot, das den Test einführte, erst ab Februar 2025 gab. Der Test selbst fand jedoch bereits im November 2024 statt, wodurch die Rechtslage unklar wurde, berichtete die Tagesschau.
Aber was genau steckt hinter dem Kompass 4-Test? Dieser wurde in diesem Jahr in allen Grundschulen des Landes eingeführt, um Lehrer bei der Empfehlung für weiterführende Schulen zu unterstützen. In den Fächern Deutsch und Mathematik bestanden die Viertklässler eine Prüfungsuntersuchung, die jedoch auf massive Kritik stieß. In Mathe erzielten nur 6% der Schüler das Niveau für eine Gymnasialempfehlung, was Eltern und Lehrkräfte besorgt zurücklässt. Diese Tatsachen wurden von SWR ausführlich beleuchtet.
Gespannten Eltern und Lehrern in Aussicht
Die Schulleitung der Grundschule Simonswald erklärte, dass viele Kinder beim Mathetest schlechte Leistungen erbrachten. Während in Deutsch die Ergebnisse besser ausfielen, zeichnen sich auch hier besorgniserregende Trends ab. Die Geduld der Lehrkräfte ist am Ende, denn eine Umfrage der GEW ergab, dass über 80% der Befragten den Test als nicht hilfreich einschätzen. Kritiker befürchten, dass solche Tests dazu führen, dass die Kinder unter Druck gesetzt werden, was die Lernatmosphäre erheblich beeinträchtigt.
Die Kultusministerin, Dr. Susanne Schopper, sieht den Test hingegen als notwendige Maßnahme, um den Druck auf die Gymnasien zu mindern und einen Überblick über die Leistungen der Schüler zu gewinnen. Dennoch ist klar, dass das Kultusministerium plant, den Test nachzubessern, um den Schülern faire Chancen zu bieten, so die Berichterstattung von SWR.
Verwirrung um die Grundschulempfehlung
Die neue Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg basiert auf einem Modell aus drei Komponenten: Lehrerempfehlung, dem Kompass 4-Test und dem Wunsch der Eltern. Stimmen zwei der drei Faktoren überein, entscheidet dies über die Empfehlung. Doch auch hier geht es drunter und drüber. Eltern, deren Kinder dennoch aufs Gymnasium möchten, müssen einen zusätzlichen Potenzialtest ablegen, was für viele Unruhe sorgt.
Ähnliches gilt für den geplanten Bildungsreformwechsel, der im kommenden Schuljahr 2025/2026 in Kraft tritt. Hier erwartet die Schüler eine einheitliche Einführung von Wahlpflichtfächern durch die Schulen, die nun ihre eigenen Regelungen festlegen können. Dies könnte dem Bildungssystem frischen Wind verleihen und die Schullandschaft in Baden-Württemberg aufmischen, wie das Kultusministerium auf seiner Webseite erklärt.
Fest steht, dass in der breiten Öffentlichkeit weiterhin über die sinnvolle Handhabung von Leistungstests diskutiert wird. Klar ist, dass der Druck auf die Schüler nicht sinkt, und es bleibt zu hoffen, dass der Kompass 4-Test in naher Zukunft mehr Positive als Negative für die Schullandschaft in Baden-Württemberg erbringen kann.