Bundesverfassungsgericht entscheidet über Triage-Regelung: Ein Blick auf die Klage!
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am 4.11.2025 über die Triage-Regel, die schwerkranke Patienten betrifft.

Bundesverfassungsgericht entscheidet über Triage-Regelung: Ein Blick auf die Klage!
In der heutigen Sitzung des Bundesverfassungsgerichts steht ein brisanter Fall auf der Agenda: die Triage-Regel, die die Behandlung schwerkranker Patienten in Zeiten knapper Ressourcen bei der Intensivmedizin regelt. Das Gericht wird über eine Klage entscheiden, die von mehreren Notfall- und Intensivmedizinern, unterstützt vom Marburger Bund, eingereicht wurde. Deutschlandfunk informiert, dass die Kläger die Vorgaben als widersprüchlich empfinden und ihre Grundrechte auf Berufsfreiheit sowie Gewissensfreiheit verletzt sehen.
Die umstrittenen Regelungen wurden Ende 2022 festgelegt. Bei der Verteilung intensivmedizinischer Ressourcen soll die kurzfristige Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend sein. Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Behinderungen dürfen dabei keine Rolle spielen. Dies könnte jedoch, wie von den Klägern bemängelt, zu ethischen Dilemmas in der medizinischen Praxis führen.
Rechtlicher Hintergrund und gesetzliche Vorgaben
Der aktuelle Streitfall hat seine Wurzeln in einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 16. Dezember 2021. In diesem Beschluss wurde darauf hingewiesen, dass der Gesetzgeber mit der Regelung gegen das Diskriminierungsverbot gemäß Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG verstößt. Der Staat hat die Pflicht, Menschen mit Behinderungen vor Benachteiligung zu schützen. Bundesverfassungsgericht hat klargemacht, dass keine rechtlich verbindlichen Standards für die Triage existieren und dass die Empfehlungen von medizinischen Fachgesellschaften nicht ausreichend sind.
Die Klage ist besonders brisant, da sie sich gegen die fehlenden gesetzlichen Regelungen zur Triage und den Schutz vor Diskriminierung richtet. Kritiker argumentieren, dass mangelnde Sensibilisierung und Ausbildung im Umgang mit Menschen mit Behinderungen das Risiko einer Diskriminierung erhöhen. Während der Pandemie ist diese Problematik besonders akut, da Menschen mit Behinderungen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt waren und schwerere Krankheitsverläufe erleben mussten.
Die Auswirkungen auf die medizinische Praxis
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts könnte weitreichende Folgen für die Intensivmedizin in Deutschland haben. Die Regelungen, die die Ärzte in der Triage anleiten, sind als unzureichend erachtet worden; es fehlt an klaren Vorgaben, die sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen nicht benachteiligt werden. Dies wird als ein dringendes Problem betrachtet, das in der medizinischen Praxis dringend angegangen werden muss.
Letzten Endes ist die heutige Verhandlung nicht nur eine rechtliche Auseinandersetzung, sondern auch eine ethische Frage. Wie gehen wir damit um, wenn es um Leben und Tod geht? Das Urteil könnte entscheidend sein für die zukünftige Gestaltung der medizinischen Versorgung in Krisensituationen und für die Wahrung der Rechte aller Patienten, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand.
Für die betroffenen Ärzte und die zahlreichen Menschen, die auf eine faire medizinische Behandlung angewiesen sind, bleibt die Hoffnung auf eine gerechte Entscheidung des Gerichts bestehen. Es bleibt abzuwarten, wie das Bundesverfassungsgericht urteilen wird und welche Konsequenzen dies für die Triage-Regelungen in Deutschland haben wird.