Karlsruher Sammler: Über 30 Jahre Leidenschaft für Majolika-Keramik

Martin Spranz sammelt seit 30 Jahren Karlsruher Majolika-Keramik und zeigt die Vielfalt im Majolika-Museum Karlsruhe.

Martin Spranz sammelt seit 30 Jahren Karlsruher Majolika-Keramik und zeigt die Vielfalt im Majolika-Museum Karlsruhe.
Martin Spranz sammelt seit 30 Jahren Karlsruher Majolika-Keramik und zeigt die Vielfalt im Majolika-Museum Karlsruhe.

Karlsruher Sammler: Über 30 Jahre Leidenschaft für Majolika-Keramik

In Karlsruhe lebt ein leidenschaftlicher Sammler, der das Erbe der geschlossenen Majolika-Manufaktur mit Hingabe und Eifer am Leben hält. Martin Spranz ist seit über 30 Jahren ein begeisterter Liebhaber von Keramikobjekten aus der einst so renommierten Manufaktur, und das lässt sich bei seinen 200 wertvollen Stücken auch sehen. Von bunten Vasen über verspielte Figuren bis hin zu praktischen Schalen – seine Sammlung zeigt die Vielfalt der Majolika, die sowohl Kunst als auch nützliche Alltagsgegenstände umfasst.

Seine Begeisterung für diese speziellen Keramiken begann bereits in der Kindheit, als er ein Majolika-Bambi fand. Dieses einmalige Stück weckte die Liebe zur Majolika und inspirierte ihn dazu, regelmäßig Flohmärkte und Antiquitätengeschäfte zu durchstöbern, um nach neuen Schätzen zu suchen. Und ja, die gesammelten Objekte werden nicht einfach eingestaubt, sondern kommen auch im Alltag zum Einsatz, sei es für Obst oder Müsli. Spranz hat ein Auge für die feinen, rissigen Muster, die von der Künstlerin Friedegard Glatzle zwischen 1951 und 1982 entworfen wurden. Für ihn ist die Verbindung an die Figur des „Heiligen Sankt Florian“ besonders stark, da er als ehemaliger Berufsfeuerwehrmann eine ganz persönliche Beziehung dazu hat.

Kunst und Geschichte im Majolika-Museum

Doch was wäre die Leidenschaft ohne einen Ort, um mehr über die Kunst hinter der Majolika zu erfahren? Das Majolika-Museum in Karlsruhe hat eine spannende Sammlung von rund 2.000 Objekten, die die Produktionsgeschichte der Manufaktur beleuchten. Diese befindet sich im Hardt-Wald, umgeben von der prachtvollen Kulisse des Karlsruher Schlosses. Die Manufaktur wurde 1901 von Großherzog Friedrich I. gegründet und hat seither sowohl wirtschaftliche als auch politische Herausforderungen gemeistert. Das Museum zeigt nicht nur Serienprodukte, sondern auch Unikate, die verschiedene Stilrichtungen wie Jugendstil, Bauhaus und Art Déco repräsentieren.

Zusätzlich gibt das Museum Einblicke in die kulturelle und Alltagsgeschichte der Majolika. Objekte aus der NS-Zeit oder die „Anbietekultur“-Keramiken der 1950er Jahre fangen den Zeitgeist dieser Epochen ein. Seltene Nachbildungen von Schaufenstern aus den 1930er Jahren zeigen den Wandel der Gesellschaft und der Designästhetik und machen das Museum zu einem bedeutenden Ort für alle Interessierten.

Ein Blick in die Zukunft der Majolika

Die Geschichte der Majolika-Manufaktur ist nicht nur eine Chronik vergangener Zeiten, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Kreativität der Kunst. Dass die Produktionsstätte weiterhin aktiv ist, zeigt die Beständigkeit dieser Tradition. Sie ist die einzige ihrer Art in Deutschland und hat im Laufe der Jahre viele Stile und Strömungen in der Kunst aufgegriffen und interpretiert.

Martin Spranz bemerkte, dass die Mühe und der Aufruf zum Sammeln viel Leidenschaft, aber auch Durchhaltevermögen erfordert. Ob ein kleines Stückchen Majolika oder ein größerer Kunstgegenstand ins Haus kommt, der finanzielle und zeitliche Aufwand variiert je nach persönlichen Vorlieben. Oft reicht es für Spranz, einige Euro auszugeben, um den nächsten Schatz zu entdecken und so das faszinierende Erbe der Majolika weiterzutragen.

Die Faszination für die Majolika und ihre Geschichte lebt nicht nur bei Sammlern wie Spranz, sondern auch in den Ausstellungen des Museums weiter und zieht zahlreiche Besucher in ihren Bann. Wer noch nicht dort war, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen!