Polizei fordert dringend mehr Ladepunkte für E-Fahrzeuge in BW!

Polizeigewerkschaften fordern am 17.06.2025 den Ausbau der Lade-Infrastruktur in Baden-Württemberg für Elektrofahrzeuge.
Polizeigewerkschaften fordern am 17.06.2025 den Ausbau der Lade-Infrastruktur in Baden-Württemberg für Elektrofahrzeuge. (Symbolbild/NAGW)

Polizei fordert dringend mehr Ladepunkte für E-Fahrzeuge in BW!

Karlsruhe, Deutschland - Die Diskussion um die Elektromobilität wird immer heißer, und ein zentrales Thema sind die Lademöglichkeiten für E-Autos. Vor allem in Baden-Württemberg drängt die Polizeigewerkschaft auf den Ausbau der Lade-Infrastruktur, bevor weitere Elektrofahrzeuge angeschafft werden. Thomas Mohr, der stellvertretende Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), betont, dass Elektrofahrzeuge im Schichtdienst ohne eigene Ladepunkte nicht im Alltag funktionieren. Viele Polizeireviere müssen auf öffentliche Ladesäulen zurückgreifen, was zu langen Wartezeiten führt. Mohr fordert eine klare Priorität: Zuerst die Infrastruktur, dann die Einführung, denn „Symbolpolitik“ hilft nicht weiter, wie er sagt.

Gleichzeitig unterstützt Ralf Kusterer, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), diese Forderung und hebt hervor, dass Schnellladepunkte notwendig sind. Er kritisiert die derzeitige Situation des Aufladens an öffentlichen Ladesäulen, die oft zu Problemen führt. In diesem Kontext spielt auch das Innenministerium eine Rolle: Es wird erwartet, dass zukünftige Fahrzeuganschaffungen auf praktischen Erfahrungen von Beamten und Wartungspersonal basieren. Denn nicht alle Fahrzeugmodelle haben sich bewährt. So haben sich einige Reifen als ungeeignet herausgestellt und zeigen bereits nach 8.000 bis 10.000 Kilometern einen starken Verschleiß.

Ladepunkte: Ein Überangebot trotz geringer Auslastung

Laut einer Analyse von Automobilwoche und Elvah gab es im Februar 2025 in Deutschland 161.686 öffentliche Ladepunkte, davon 125.408 Normalladepunkte und 36.278 Schnellladepunkte. Allerdings legt die Studie nahe, dass viele dieser Stationen ungenutzt oder nur wenig ausgelastet sind. Im Schnitt teilen sich etwa zehn Elektroautos eine öffentliche Ladesäule, was die Problematik unterstreicht. Tatsächlich zeigen die Daten, dass etwa 25% der Hochleistungs-Schnellladesäulen eine Auslastung von nur 1-5% haben – ein besorgniserregender Zustand für Betreiber, die hohe Investitionskosten tragen müssen.

Ein Blick auf die Marktsituation macht deutlich, dass die Nachfrage nach Elektroautos im Jahr 2024 hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Damit wird eine Marktbereinigung erwartet, bei der sich die Nutzer auf die wenigen großen Anbieter konzentrieren werden, die zusammen über 50% der Schnellladevorgänge kontrollieren. EnBW beispielsweise hat bereits einen Marktanteil von über 30% und wird als Führer im Bereich der Schnellladung angesehen.

Herausforderungen für die Elektromobilität

Die Akzeptanz von Elektroautos steht und fällt mit der Ladeinfrastruktur, und die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 ein flächendeckendes Netz von einer Million Ladepunkten aufzubauen. Zwei Drittel der Befragten gaben in einer Umfrage an, dass eine unzureichende Ladeinfrastruktur ein Grund sei, kein E-Auto zu kaufen. Die Verfügbarkeit öffentlicher Ladestationen wird oft als unzureichend wahrgenommen. Die Mehrheit der Ladesäulen in Deutschland sind Normalladepunkte mit niedrigen Ladeleistungen, während die Schnellladestationen stetig zunehmen.

Die Lage in den Bundesländern zeigt unterschiedliche Entwicklungen: Während Bayern im Januar 2024 die meisten öffentlichen Ladepunkte hatte, glänzte Rheinland-Pfalz mit der höchsten durchschnittlichen Ladeleistung. Interessanterweise zeigt die Analyse auch, dass das Saarland mit etwa 109,6 Fahrzeugen pro Schnellladepunkt die besten Zahlen aufweist, während Thüringen mit 34,7 Fahrzeugen pro Schnell Ladepunkt am schlechtesten abschneidet.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ladevorgänge und die unterschiedlichen Ladehäuser entwickeln werden. Um die Akzeptanz zu steigern und die Herausforderungen im Streifendienst zu meistern, ist ein konsequenter Ausbau der Ladeinfrastruktur unerlässlich. Die Erwartung ist, dass flexibles, nachfrageorientiertes Pricing und die Schaffung neuer Ladepunkte den Markt beleben werden, während am Ende alle Beteiligten von einer robusten Elektromobilität profitieren werden.

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OrtKarlsruhe, Deutschland
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