Schabbatfeier in Lörrach: Einblick in die jüdische Glaubenswelt!
Am 07.10.2025 fand in Lörrach eine Schabbatfeier mit Podiumsdiskussion und Einblicken ins jüdische Leben statt.

Schabbatfeier in Lörrach: Einblick in die jüdische Glaubenswelt!
Am 7. Oktober 2025 feierte die jüdische Gemeinde Lörrach eine besondere Schabbatfeier, die nicht nur spirituelle Erneuerung, sondern auch eine Verbindung zu den Wurzeln des jüdischen Lebens in Deutschland symbolisierte. Vor der Feier unternahmen die Teilnehmer einen Spaziergang durch die Innenstadt, der spannende Einblicke in das „Jüdische Leben in Lörrach“ bot. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Landtagsabgeordneten Sarah Hagmann und der jüdischen Gemeinde selbst.
Die Schabbatfeier war geprägt von einem respektvollen und feierlichen Rahmen. Männer versammelten sich im Gebetssaal der Synagoge, während Frauen sich auf der Empore einstellten. Rabbiner Moshe Flomenmann, der seit 2011 als Rabbiner in Lörrach tätig ist, erklärte den Schabbat als Ruhetag, gestützt auf die Schöpfungsgeschichte der Thora. Angesichts seines ersten Schabbat mit der Gemeinde, die fast 500 Mitglieder umfasst, vermittelte er den Anwesenden sowohl die Bedeutung des Ruhetags als auch die Regeln, die an diesem Tag gelten, etwa das Verbot zu kochen, während Warmhalteplatten erlaubt sind.
Ein Fest der Tradition
Besonders eindrücklich war die Atmosphäre, als Flomenmann in seiner Predigt über Dankbarkeit sprach und dabei an die tragischen Ereignisse erinnerte, die den jüdischen Festtag „Simchat Thora“ im Jahr 2023 überschatteten, als ein Angriff der Hamas auf Israel viele Menschen in Trauer versetzte. Die Feierlichkeiten beinhalteten Gesänge, und die Teilnehmer begrüßten singend die „Königin Schabbat“.
Genuss kam ebenso nicht zu kurz. Nach der Feier wurden Becher mit süßem, koscheren Rotwein und nicht-alkoholischen Getränken gereicht. Moshe Flomenmann sang das Kiddusch und segnete seine Kinder, was einen weiteren emotionalen Höhepunkt der Veranstaltung darstellte. Es erinnerte alle Anwesenden daran, wie wichtig es ist, Traditionen hochzuhalten, und schuf eine Schar von lebhaften Gesprächen, bei denen Schabbatbrot mit Mohn, Kuchen und Snacks serviert wurden.
Der Rabbiner und seine Mission
Rabbiner Flomenmann wuchs in einem religiösen Elternhaus auf und war bereits in seiner Kindheit in die Welt des Judentums eingeführt worden. Nach einer Ausbildung in Beridtchev, Ukraine, wanderte seine Familie nach Deutschland aus. Sein Werdegang führte ihn zur jüdischen Akademie in Kopenhagen und zur Rabinner-Universität Yeshiwa in Manchester. Jetzt hat er die Verantwortung, die Jugendarbeit der Gemeinde aufzubauen und den interreligiösen Dialog mit Christen und Muslimen in der Gruppe Abraham zu pflegen.
Die Feier in Lörrach ist nicht nur ein Zeichen der Vitalität der jüdischen Gemeinde, sondern auch ein bedeutendes Beispiel für den fortwährenden Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Diese Art von Zusammenkünften gibt der reichen Tradition des jüdischen Lebens in Deutschland, die eine komplexe Geschichte hat und wiederauflebt, eine neue Stimme. Mit einer Geschichte, die bis in die Zeit Konstantins zurückreicht, zeigt Deutschland, wie bedeutend das jüdische Erbe in der heutigen Gesellschaft bleibt. Der Beitrag jüdischer Persönlichkeiten zur Kultur und Gesellschaft ist weiterhin wichtig, und Veranstaltungen wie die Schabbatfeier in Lörrach stärken diesen lebendigen Austausch.