Vogelgrippe-Gefahr im Kreis Lörrach: Müssen Geflügelhalter aufpassen?

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Im Kreis Lörrach bleibt die Vogelgrippe bislang aus, während in Deutschland viele Tiere betroffen sind. Biosicherheitsmaßnahmen sind erforderlich.

Im Kreis Lörrach bleibt die Vogelgrippe bislang aus, während in Deutschland viele Tiere betroffen sind. Biosicherheitsmaßnahmen sind erforderlich.
Im Kreis Lörrach bleibt die Vogelgrippe bislang aus, während in Deutschland viele Tiere betroffen sind. Biosicherheitsmaßnahmen sind erforderlich.

Vogelgrippe-Gefahr im Kreis Lörrach: Müssen Geflügelhalter aufpassen?

Ein Schatten breitet sich über die Geflügelwirtschaft in Deutschland aus: Die Vogelgrippe ist seit einigen Wochen auf dem Vormarsch, und auch in Nordrhein-Westfalen sowie Niedersachsen sind bereits erschreckend viele Fälle bekannt geworden. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern scheint die Lage angespannt. Während in Baden-Württemberg bisher nur ein einziger Betrieb in Öllingen betroffen ist, ist im angrenzenden Kreis Lörrach noch nichts von der Krankheit zu vernehmen. Das Schwarzwälder Bote berichtet, dass im Kreis Lörrach und den benachbarten Kreisen Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald bislang keine Fälle gemeldet wurden.

Ein scharfer Blick aufs Geschehen zeigt jedoch, dass die Situation ernst genommen werden muss. Das Veterinäramt des Landratsamtes Lörrach hat noch keine speziellen Schutzvorkehrungen erlassen, mahnt aber die Geflügelhalter, die Biosicherheitsmaßnahmen möglichst konsequent umzusetzen. Bei ungewöhnlichen Todesfällen in den Geflügelbeständen sollen die Halter umgehend das Veterinäramt informieren. Auch tote Wildvögel sind tabu: Diese sollen nicht berührt, sondern ebenfalls gemeldet werden.

Die Ausbreitung der Vogelgrippe

Die Vogelgrippe, verursacht durch das Virus HPAIV (H5N1), ist in Deutschland ganzjährig verbreitet, erfährt jedoch im Zuge des Herbstziehens der Vögel eine besorgniserregende Intensität. Laut Informationen von ZDF heute hat das Friedrich-Loeffler-Institut das Risiko für weitere Ausbreitungen auf „hoch“ heraufgesetzt. In diesem Herbst sind bereits über 200.000 Tiere, darunter Hühner, Gänse, Enten und Puten, getötet worden, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden in zwei großen Legehennenbetrieben knapp 150.000 Tiere gekeult.

In Nordbrandenburg sind über 1.000 tote Kraniche gefunden worden, es wird geschätzt, dass insgesamt etwa 2.000 Kraniche während des Vogelzugs verendet sind. Mit dieser Situation sind auch mögliche Versorgungsengpässe und steigende Preise für Eier und Geflügelfleisch nicht ausgeschlossen. Ein öffentlicher Aufruf zur Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen könnte hier hilfreich sein.

Gefahren für die Tier- und Menschheit

Obwohl bislang in Deutschland keine H5N1-Fälle bei Menschen bekannt sind, bleibt die Gefährdung nicht unbeachtet. Es besteht ein gewisses Übertragungsrisiko, besonders bei einer hohen Infektionsdosis. Das ZDF heute rät der Bevölkerung, den Kontakt zu toten Vögeln zu meiden, um eine mögliche Virusverbreitung zu verhindern. Für die Bevölkerung wird derzeit jedoch kein erhöhtes Risiko schwerwiegender Erkrankungen gesehen.

Die Forderung nach einem bundesweiten Aufstallungsgebot, um den Geflügelbestand zu schützen, wird laut Georg Heitlinger vom Landesverband der Geflügelwirtschaft immer lauter. Dennoch scheint das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart aktuell keine Stallpflicht zu diskutieren, was viele in der Branche verunsichert. Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) hat übrigens ebenfalls keine Mitglieder, die eine Stallpflicht fordern, was die Diskussion weiter anheizt.

Ob die vorbereitenden Maßnahmen im Vogelpark Steinen oder die isolierenden Schritte bei Verdacht auf Infektionen ausreichen werden, um die Geflügelhalter in der Region zu schützen, bleibt fraglich. Es ist klar, dass die kommenden Wochen entscheidend sein könnten, und die gesamte Geflügelwirtschaft steht unter einem enormen Druck.