Ceratizit schließt Werke: Beschäftigte kämpfen um ihre Zukunft!
Ceratizit plant bis Ende 2026 die Schließung von Werken in Ludwigsburg und Empfingen, während Verhandlungen über Sozialpläne scheitern.

Ceratizit schließt Werke: Beschäftigte kämpfen um ihre Zukunft!
Die Stimmung bei Ceratizit in Empfingen ist angespannt. Der Hersteller von Hartmetall mit Hauptsitz in Mamer, Luxemburg, plant die Schließung seiner deutschen Werke in Empfingen und Besigheim bis Ende 2026. Wie Merkur berichtet, ist der Grund für die Schließung die Neuausrichtung des internationalen Produktionsnetzwerks.
Ungefähr 230 Mitarbeiter in Empfingen sind nun in Sorge um ihre Zukunft, denn die Verhandlungen um einen Sozialplan sind gescheitert. Diese Erkenntnis hat eine Welle der Enttäuschung und Wut bei den Betroffenen ausgelöst. Die IG Metall Freudenstadt forderte seit Monaten einen tragfähigen Sozialplan für die langjährigen Beschäftigten, doch das Angebot der Geschäftsführung wurde als „unzureichend“ zurückgewiesen. Laut Schwarzwälder Bote ist der Betriebsrat nicht bereit, den Vorschlag zu akzeptieren, was zur Einrichtung einer Einigungsstelle führte.
Der Weg zur Einigungsstelle
Die Einigungsstelle, ein formales Schlichtungsverfahren im deutschen Arbeitsrecht, wird nun mit Vertretern von Arbeitgeber und Betriebsrat sowie einem neutralen Vorsitzenden, meist einem Arbeitsrichter, zusammengesetzt. Ihr Ziel ist es, eine verbindliche Lösung zu erarbeiten, die sowohl für die Belegschaft als auch für das Unternehmen akzeptabel ist. Wie der SWR berichtet, sieht die IG Metall die Notwendigkeit dieser Maßnahme als alarmierendes Signal und hat ihre Protestaktionen erneut verstärkt.
Die Schließung des Werkes in Empfingen, die für den 30. Juni 2026 geplant ist, markiert das Ende einer langen Industriegeschichte. Viele der Mitarbeiter sind seit mehreren Jahrzehnten im Werk tätig und haben in dieser Zeit erhebliche Erfahrungen gesammelt. Der Standort Besigheim, der früher als Hauptsitz des Maschinenbauers Komet bekannt war, steht ebenfalls auf der Abschussliste für 2026. Auch dort regt sich Widerstand gegen die bevorstehenden Veränderungen.
Die Reaktionen der Beschäftigten
Die Reaktionen unter den Beschäftigten sind gemischt. Während einige die Lage resigniert akzeptieren, sind andere lautstark in ihrer Ablehnung gegenüber der Unternehmensführung. Es gab bereits mehrere Protestaktionen vor dem Werksgelände, wo die Beschäftigten ihre Enttäuschung über die fortwährenden Ankündigungen zum Ausdruck bringen. Die IG Metall kündigte an, den Druck aufrechtzuerhalten und bis zu einer tragfähigen Lösung weiter zu protestieren.
Das, was nun ansteht, sind intensive Verhandlungen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, nicht nur für die verbleibenden Arbeitsplätze in Empfingen, sondern auch für die gesamte Region, die stark von der Industrie geprägt ist. Der Ausblick bleibt unsicher, aber die Solidarität unter den Beschäftigten und die Unterstützung der Gewerkschaft könnten entscheidend für den Ausgang dieser wichtigen Verhandlungen sein.