Deutsche Autobauer schließen Allianz für innovative Software-Entwicklung!
Deutsche Autobauer bündeln Kräfte auf dem Automobil-Elektronik-Kongress in Ludwigsburg, um Open-Source-Software zu entwickeln.

Deutsche Autobauer schließen Allianz für innovative Software-Entwicklung!
In einem bemerkenswerten Schritt haben sich die drei großen deutschen Automobilhersteller Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz zusammengetan, um ihre Kräfte in der Softwareentwicklung zu bündeln und gegen die übermächtigen Tech-Riesen wie Google anzukämpfen. Das geht aus einem Bericht von Merkur hervor. Im digitalen Zeitalter sind moderne Fahrzeuge längst mehr als nur Fortbewegungsmittel. Sie haben sich zu komplexen Computern mit eigenen Betriebssystemen entwickelt, in denen Software für Infotainment, Sicherheitssysteme und autonomes Fahren essenziell ist.
Beim kürzlich abgehaltenen 29. Internationalen Automobil-Elektronik-Kongress in Ludwigsburg, der für seine Bedeutung in der Branche bekannt ist, haben elf namhafte Unternehmen, darunter auch Zulieferer wie Bosch und Continental, eine vorwettbewerbliche Zusammenarbeit in der Softwareentwicklung vereinbart. Ein Memorandum of Understanding (MoU) wurde unterzeichnet, um eine gemeinsame Softwarebasis zu schaffen, die voraussichtlich 2026 verfügbar sein soll. Diese Informationen stammen von VDA.
Ein offenes Ökosystem für alle
Die Initiative zielt darauf ab, die Geschwindigkeit und Effizienz der Softwareentwicklung zu erhöhen und gleichzeitig Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Ein großer Teil der Fahrzeugssoftware ist für die Nutzer oft nicht direkt erlebbar, was eine gemeinsame Entwicklung innerhalb eines offenen Ecosystems ermöglicht. Dies sagte der VDA-Geschäftsführer Dr. Marcus Bollig, der die Schaffung eines leistungsstarken Software-Ökosystems als entscheidend für die Zukunft der Branche erachtet.
Die Grundsätze, die die Autobauer verfolgen, basieren auf einem Open-Source-Modell, was bedeutet, dass der Quellcode öffentlich einsehbar ist – selbst für Konkurrenten. Diese Transparenz soll helfen, nicht-differenzierende Softwarekomponenten zu standardisieren. So können sich die Mitglieder auf deren individualisierte Funktionen konzentrieren, während grundlegende Softwareteile gemeinsam weiterentwickelt werden. Es wird erwartet, dass dabei auch andere europäische und internationale Hersteller hinzu stoßen.
Probleme in der Softwarelandschaft
Die Notwendigkeit dieser Initiative wird besonders deutlich, wenn man die aktuellen Herausforderungen betrachtet, mit denen die deutschen Hersteller konfrontiert sind. Beispielsweise hatte die VW-Tochter Cariad mit erheblichen Softwareproblemen zu kämpfen, was dazu führte, dass E-Autos von Porsche und Audi sich um bis zu drei Jahre verzögerten. Um solche Engpässe zu vermeiden und im globalen Wettbewerb weiterhin bestehen zu können, ist die Zusammenarbeit in diesem Bereich unverzichtbar. Informationen dazu liefert Electrive.
Die neue Initiative wird unter dem Projekt S-CORE in Zusammenarbeit mit der Eclipse Foundation umgesetzt. Ziel dabei ist die Schaffung einer interoperablen Softwarelandschaft, die mit bestehenden Standards wie AUTOSAR kompatibel ist. Der Fahrplan sieht vor, dass bis 2030 das erste Serienfahrzeug mit einem komplett integrierten Open-Source-Software-Stack auf den Markt kommt.
Das Bündnis von VW, BMW und Mercedes ist also nicht nur ein Schritt in eine neue Software-Zukunft, sondern auch ein Statement gegen die Übermacht der großen Tech-Konzerne. Fußfassen im digitalen Zeitalter heißt auch, die eigenen Hausaufgaben zu machen und Zusammenarbeit groß zu schreiben – besonders in einem so dynamischen und umkämpften Markt wie der Automobilindustrie.