Neues Theater im Gewölbekeller: Emotionen und Abenteuer erwarten Sie!
Im Gewölbekeller von Ludwigsburg werden ab dem 30. Oktober 2025 drei innovative Theaterstücke aufgeführt, darunter Werke von Rüdiger Erk und Christian Friedrich Daniel Schubart.

Neues Theater im Gewölbekeller: Emotionen und Abenteuer erwarten Sie!
Im Gewölbekeller von Besigheim wird es in diesem Herbst musikalisch und theatrale spannend. Heute, am 30. Oktober 2025, findet die Wiederaufnahme des Stücks „Das ganze schrecklich schöne Leben“ von Rüdiger Erk statt. Diese Aufführung ist die erste von drei geplanten Vorstellungen, die im Rahmen eines neuen Programms stattfinden, das uns durch das Jahr 2026 begleiten wird. Die Premiere in Bönnigheim ließ bereits die Vorfreude wachsen, und das Publikum erwartet gespannt, was die Künstler um Sängerin Monika Maria Schmitz und Musiker Mike Janipka auf die Bühne zaubern. Die Interpretation von Liebesliedern aus vergangenen Jahrhunderten gepaart mit schauspielerischen Darstellungen nach Texten von Roland Barthes verspricht ein ganz besonderes Erlebnis zu werden.
Doch das ist nur der Anfang! Am 6. November folgt die Aufführung des Stücks „Seemannsgarn“, eine Auftragsarbeit für das Städtische Museum Fellbach und die erste Vorstellung außerhalb von Fellbach. Bei Proben im Gewölbekeller nehmen Tiffany Estrada, Rüdiger Erk und Frank Eisele das Publikum mit auf einen Klabautermann-Märchen und bescheren uns Seemannslieder, Legenden und Abenteuerromane. Besonders aufregend: der Höhepunkt des Abends wird das „Kap-Lied“ von Christian Friedrich Daniel Schubart sein, das als Abschiedslied für 2000 Soldaten einen emotionalen Rahmen liefert.
Ein Leben für die Musik und die Worte
Schubart, geboren am 24. März 1739 in Obersontheim, ist eine prägende Figur der deutschen Literatur und Musik. Bekannt für seine sozialkritischen Schriften, die die aristokratische Herrschaft im Herzogtum Württemberg anprangerten, war er nicht nur Dichter, sondern auch Organist, Komponist und Journalist. Nach seiner Jugend als Hauslehrer in Geislingen und seiner Zeit als Musikdirektor in Ludwigsburg, wurde Schubart wegen seiner kritischen Haltung gegenüber der herrschenden Klassengesellschaft 1773 aus dem Land verwiesen. Sein Werk, insbesondere das „Kap-Lied“, hat bis heute einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch Franz Schubert fand in Schubarts Gedichten Inspiration und vertonte einige – ein klarer Beweis für die zeitlose Relevanz seiner Texte.
Die Geschichte des Theaters, in dem auch Werke von Schubart zur Aufführung kommen, ist ebenfalls geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen Strömungen. Im Barockzeitalter, als der Grundsatz „panem et circenses“ galt, florierte das deutschsprachige Theater, und Stücke populärster Autoren wie Goethe und Schiller fanden ihren Platz auf den Bühnen des Landes. In der Romantik, Mainstream der literarischen Bewegung, setzte man stärker auf die Verbindung zwischen Mensch und Natur, vertreten durch Autoren wie Novalis und die Gebrüder Schlegel. Die Theaterlandschaft erlebte durch die Industrialisierung einen Wandel, der auch sozialkritische Themen in den Vordergrund rückte, wodurch auch Gerhart Hauptmanns bedeutendes Werk „Die Weber“ thematisiert wurde.
Ein Blick in die Zukunft
Das dritte Stück der Herbstreihe, „Blaue Stunde“, wird am 27. November uraufgeführt. Dieses neue Werk von Rüdiger Erk beschäftigt sich mit dem Leben von Ian Curtis, dem ikonischen Sänger von Joy Division, und dem Dichter Novalis. Mit lebhaften Performances von Anna Le Fur und Rüdiger Erk, unterstützt von DJ Moers, wird das Publikum in die seelischen Tiefen zweier außergewöhnlicher Künstler mitgenommen. Das Versprechen auf spannende Abende strahlt durch den Gewölbekeller und zieht theaterbegeisterte Menschen aus nah und fern an.
In dieser neuen Programmreihe im Gewölbekeller wird einmal mehr deutlich: Theater ist nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Ort der Reflexion und des gesellschaftlichen Wandels. Mit Schubarts Werk als Teil dieser überraschenden Abende wird das kulturelle Erbe lebendig und lädt zum Nachdenken ein.