Gerichtsprozess nach Todesschock: 40-Jähriger aus Ludwigshafen vor Gericht

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Prozessbeginn gegen 40-jährigen Mann in Mannheim nach tödlicher Amokfahrt. Zwei Tote, 14 Verletzte - psychische Erkrankung vermutet.

Prozessbeginn gegen 40-jährigen Mann in Mannheim nach tödlicher Amokfahrt. Zwei Tote, 14 Verletzte - psychische Erkrankung vermutet.
Prozessbeginn gegen 40-jährigen Mann in Mannheim nach tödlicher Amokfahrt. Zwei Tote, 14 Verletzte - psychische Erkrankung vermutet.

Gerichtsprozess nach Todesschock: 40-Jähriger aus Ludwigshafen vor Gericht

In Mannheim hat eine tragische Amokfahrt am Rosenmontag für Entsetzen und Schrecken gesorgt. Ein 40-jähriger Mann aus Ludwigshafen, der dringend Tatverdächtiger ist, steht nun vor Gericht. Wie die Borkener Zeitung berichtet, sind zwei Menschen, eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann, bei dem Vorfall ums Leben gekommen. Zudem wurden 14 weitere Personen, darunter ein zweijähriges Kind, verletzt. Der Prozess hat am Freitag um 9.00 Uhr am Landgericht Mannheim begonnen.

Die Anklage erhebt Vorwürfe wegen Mordes und versuchten Mordes. Der Beschuldigte fuhr gezielt in eine belebte Fußgängerzone und beschleunigte das Fahrzeug zunächst auf 40 bis 50 km/h, bevor er auf mindestens 80 km/h zulegte. In seiner Flucht versuchte er, mit einer Schreckschusswaffe einen Taxifahrer einzuschüchtern und verletzte sich anschließend selbst mit der Waffe. Seit seiner Festnahme befindet sich der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Psychische Erkrankung im Fokus

Die Staatsanwaltschaft sieht aktuell kein politisches Motiv für die Tat. Vielmehr wird eine psychische Erkrankung des Täters vermutet. Dies ist auch das Anliegen des möglichen Antrags auf Ausschluss der Öffentlichkeit an den ersten Verhandlungstagen. Professor Matthias Jahn hat sich überrascht über die frühe Festlegung der Staatsanwaltschaft geäußert. Bei einem politischen Motiv, das in diesem Fall ausgeschlossen werden scheint, wären die Bundesanwaltschaft und das Bundeskriminalamt zuständig gewesen.

Rechtsextreme Kontakte aufgedeckt

Dennoch gibt es Hinweise auf frühere rechtsextreme Kontakte des Täters, Alexander S. So wurde er 2018 wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt und bezog sich in einem Kommentar auf Facebook auf ein Hitler-Bild mit den Worten: „Sieg Heil from Germany“. Laut Informationen von ZDF heute wurde er zudem als Mitglied einer verfassungsfeindlichen Gruppe aus dem Reichsbürger-Spektrum identifiziert.

Der Verdächtige zeigte sich als Waffenfan und postete sogar provokante Fotos mit Waffen auf sozialen Netzwerken. Er schoss sich nach der Amokfahrt selbst in den Mund und versuchte, Polizisten zum Einschreiten zu provozieren. Die Möglichkeit eines erweiterten Suizids wird in diesem Zusammenhang in Betracht gezogen. Mannheim steht nach diesem Vorfall unter Schock und die Stadtverwaltung hat bereits ihre Trauer ausgesprochen.

Der Prozess wird voraussichtlich bis zum 19. Dezember dauern, dann könnte bereits ein Urteil verkündet werden. Die Vorwürfe und das tragische Geschehen werfen dunkle Schatten auf die Stadt und zeigen, dass selbst am fröhlichen Rosenmontag das Böse seinen Platz findet.