Mannheim: Meile der Religionen fällt aus - Sicherheit geht vor!

Mannheim, 2025: Die Meile der Religionen fällt aus. Sicherheit der Teilnehmer steht im Fokus nach aktuellen Bedrohungen.

Mannheim, 2025: Die Meile der Religionen fällt aus. Sicherheit der Teilnehmer steht im Fokus nach aktuellen Bedrohungen.
Mannheim, 2025: Die Meile der Religionen fällt aus. Sicherheit der Teilnehmer steht im Fokus nach aktuellen Bedrohungen.

Mannheim: Meile der Religionen fällt aus - Sicherheit geht vor!

In Mannheim sollte in diesem Jahr wieder die allseits beliebte Meile der Religionen stattfinden. Diese Veranstaltung, die alle paar Jahre organisiert wird, vereint die katholischen, evangelischen, islamischen, alevitischen und jüdischen Gemeinden der Stadt. Die Route erstreckt sich von der Hauptmoschee über das jüdische Gemeindezentrum, das Haus der katholischen Kirche bis zur evangelischen Kirche und ist einmal mehr ein Zeichen des interreligiösen Dialogs. Doch kurz vor der Feierlichkeit kam es zu einer unerwarteten Wendung. Die Jüdische Gemeinde Mannheim zog am Montag, neun Tage vor der Veranstaltung, ihre Teilnahme zurück. Das berichtet die Jüdische Allgemeine.

Die Sicherheitsbedenken waren der ausschlaggebende Faktor für den Rückzug. In Mannheim finden regelmäßig aggressive anti-israelische Demonstrationen statt, die nicht weit von der Synagoge entfernt abgehalten werden. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Deborah Kämper, äußerte, dass die Vorstellung, dass bei der Meile vor der Synagoge etwas passiert, für sie unerträglich sei. Diese Ängste werden von den Erfahrungen des Kantors der Jüdischen Gemeinde untermauert, der seit dem 7. Oktober 2023 persönliche Beleidigungen ertragen musste. Die Gemeinde entschied daher schweren Herzens, dass die Sicherheit der Teilnehmer Vorrang hat.

Absage: Ein Rückschritt für den Dialog

Die Absage der Meile der Religionen in Mannheim ist nicht nur ein Rückschlag für das interreligiöse Miteinander in der Stadt, sondern auch ein deutliches Signal über die aktuelle Lage der jüdischen Gemeinde. Der Autor der Jüdischen Allgemeinen bedauert die Entwicklung, stellt aber fest, dass die Priorität auf der Sicherheit aller Beteiligten liegt. Von der Veranstaltung hätten nicht nur die Gemeindeangehörigen profitiert, sondern auch die vielen Besucher, die sich auf Gespräche und gemeinsames Feiern gefreut hatten.

Das Konzept des interreligiösen Dialogs ist jedoch nicht neu. Bereits seit den 1970er Jahren setzt sich die Deutsche Bischofskonferenz für die Förderung der christlich-jüdischen Beziehungen ein. Die Gründung des Gesprächskreises „Juden und Christen“ im Jahr 1971 war nur der Anfang. Ziel war es, den Austausch zwischen Juden und Christen in Deutschland zu intensivieren. Jährliche Gespräche zwischen Bischöfen und Rabbinern über politische, sozialethische und theologische Fragen sind heute fester Bestandteil dieses Dialogs. Unterstützt wird diese Zusammenarbeit auch durch über 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die sich regional engagieren.

Ein Blick in die Zukunft

Die Absage der Meile der Religionen mag ein herber Verlust sein, doch der interreligiöse Dialog ist weiterhin von großer Bedeutung. In der kommenden Zeit wird es darauf ankommen, alternative Wege zu finden, um trotz der aktuellen Spannungen den Austausch zwischen den Religionen aufrechtzuerhalten. Die Wertschätzung und der Respekt für jede Glaubensgemeinschaft müssen in den Vordergrund gerückt werden, um gemeinsam gegen Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung anzutreten. Die Hoffnung bleibt, dass solche Begegnungen schon bald wieder möglich sind.

Um mehr über die Hintergründe der Meile der Religionen zu erfahren, empfehlen wir folgenden Artikel auf Spiegel: Die Meile der Religionen 2025. Weitere Informationen zum interreligiösen Dialog finden Sie auf der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz: Interreligiöser Dialog.