Brutaler Überfall in Bad Cannstatt: Urteil gegen jugendliche Täter steht an!

Brutaler Überfall in Bad Cannstatt: Urteil gegen jugendliche Täter steht an!
Am Landgericht Stuttgart geht es heiß her: Heute, am 16. Juli 2025, steht das Urteil gegen eine Gruppe von sechs Jugendlichen und Heranwachsenden an, die sich wegen versuchten Mordes verantworten müssen. Wie SWR berichtet, steht die Gruppe unter Verdacht, in der Nacht vom 3. auf den 4. November 2024 in Bad Cannstatt eine brutale Überfallaktion auf eine Wohnung gestartet zu haben.
Das 35-jährige Opfer war zu Hause, als die Angeklagten an die Tür klingelten. Während zwei von ihnen persönliche Kontakte zum Wohnungsinhaber hatten, ging die Situation schnell eskalierend über die Bühne: Nach dem Öffnen der Tür drangen die Jugendlichen in die Wohnung ein und forderten Bargeld sowie Wertgegenstände. Dabei kam ein Brecheisen zum Einsatz, und das Opfer wurde nachhaltig verletzt – die Schläge auf den Kopf und den Rücken waren heftig.
Die Angeklagten und ihre Taten
Insgesamt besteht die Gruppe aus zwei Frauen und vier Männern, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14 und 19 Jahre alt waren. Die jüngste der Angeklagten war erst 14 Jahre alt, der älteste 19. Nach dem Überfall floh die Gruppe mit einem Gesamtwert von etwa 3.000 Euro in Bargeld und Gegenständen aus der Wohnung. Bei einer Verurteilung kommt das Jugendgerichtsgesetz zur Anwendung, welches für eine Verurteilung eine Höchststrafe von fünf Jahren vorsieht, oder im Falle von Heranwachsenden die Regelungen des Erwachsenenstrafrechts, die bis zu zehn Jahren Haft vorsehen können, wie Rechtslupe erläutert.
Doch die Taten der Heranwachsenden hören hier nicht auf. Drei der Angeklagten sind zudem wegen eines Betrugsfalls mit einer 81-jährigen Frau und einem Einbruch in Waldbrunn in der Diskussion. Diese Taten sind nicht nur erschreckend, sie werfen auch einen Schatten auf die Jugendkriminalitätsstatistik in Deutschland.
Ein Blick auf die Statistik
Die Jugendkriminalität hat 2024 mit rund 13.800 Fällen einen neuen Höchststand erreicht, laut Statista mehr als doppelt so viele wie noch 2016. Besonders betroffen sind die Altersgruppen zwischen 14 und 17 Jahren und die Heranwachsenden zwischen 18 und 20 Jahren. Psychische Belastungen durch die Corona-Maßnahmen und die Umstände junger Schutzsuchender werden als mögliche Gründe für diesen Anstieg vermutet.
Die Diskussion um die Anwendung des Strafrechts auf Kinder unter 14 Jahren und die Einführung härterer Strafen wird in diesem Kontext lauter. Auf der einen Seite steht die Forderung nach stärkeren präventiven Maßnahmen, um kriminelle Karrieren gar nicht erst entstehen zu lassen. Auf der anderen Seite wird immer wieder über mögliche Abschreckungen durch höhere Strafen gesprochen.
Das Urteil der Richter in Stuttgart, das voraussichtlich in Kürze fallen wird, könnte nicht nur für die Angeklagten, sondern auch für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Jugenddelikten von Bedeutung sein. Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt abzuwarten.