Maschinenbauer Hüller Hille vor dem Aus: 76 Mitarbeiter stehen vor der Kündigung!

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Die Maschinenbauer Hüller Hille in Mosbach stehen vor der Insolvenz. Rund 100 Mitarbeiter warten auf Lohn und kündigen sich bald.

Die Maschinenbauer Hüller Hille in Mosbach stehen vor der Insolvenz. Rund 100 Mitarbeiter warten auf Lohn und kündigen sich bald.
Die Maschinenbauer Hüller Hille in Mosbach stehen vor der Insolvenz. Rund 100 Mitarbeiter warten auf Lohn und kündigen sich bald.

Maschinenbauer Hüller Hille vor dem Aus: 76 Mitarbeiter stehen vor der Kündigung!

Die traditionsreiche Maschinenbaufirma Hüller Hille in Mosbach-Diedesheim steht vor dem endgültigen Aus. Voraussichtlich Ende Januar 2026 wird das Unternehmen die Produktion einstellen müssen. Diese Nachricht trifft die Belegschaft hart, die bereits seit Monaten unter prekären Bedingungen leidet. Immerhin etwa 100 Mitarbeiter waren gezwungen, bereits Jahresbeginn 2025 vor das Amtsgericht Mannheim zu ziehen, um ihre Gehaltsansprüche geltend zu machen. Laut Merkur haben die Mitarbeiter trotz Versprechungen des neuen Eigentümers, einer Tochtergesellschaft eines chinesischen Investors, keine Besserung erfahren.

In der letzten Zeit war die Lage der Angestellten als „katastrophal“ beschrieben worden. Wie BW24 berichtet, hatten die Mitarbeiter im Januar nur das Novembergehalt, Bonus und Weihnachtsgeld erhalten, während sie seitdem erneut auf ihre Löhne warten müssen. Viele Angestellte haben bereits das Handtuch geworfen und das Unternehmen verlassen, was die Produktion weiter ins Stocken geraten ließ. Derzeit sind nur noch etwa 76 Mitarbeiter im Betrieb tätig, und dies in einem Zustand, der als dramatisch beschrieben wird.

Aussichten für die Zukunft

Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann hat erläutert, dass die Kündigungen unumgänglich seien, da die wirtschaftliche Situation und die Lohnrückstände eine Fortführung des Betriebs nicht mehr zulassen. Ein Großteil der Mitarbeiter wird bis Ende Januar freigestellt, da die Insolvenzmasse laut seinen Aussagen nicht ausreicht, um ausstehende Löhne zu zahlen. Lediglich neun Angestellte bleiben bis zur Schließung für die Ausproduktion im Service und Maschinenbau. Die IG Metall geht mittlerweile davon aus, dass die Aussichten auf eine Rückzahlung der rückständigen Löhne äußerst düster sind.

Die Verbindlichkeiten von Hüller Hille summieren sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Die IG Metall sieht in der Insolvenzanmeldung den einzigen Ausweg aus der Misere und kritisiert die Geschäftsführung für das Hinauszögern der Schwierigkeiten. Geschäftsführer Bingcheng Zhang hat allerdings die Vorwürfe einer Insolvenzverschleppung vehement zurückgewiesen. Schatten wirft zudem die Unsicherheit über die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen, die möglicherweise dazu führen könnte, dass auch die Krankenkassen einen Insolvenzantrag stellen.

Insolvenzlage in Deutschland

Ein Blick auf die allgemeine Insolvenzlage in Deutschland zeigt, dass im Jahr 2023 rund 110.200 Insolvenzen gemeldet wurden, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2013. Die Problematik betrifft nicht nur Hüller Hille: Auch im Dienstleistungssektor sind Insolvenzen häufig zu verzeichnen, wobei 2023 alleine 59% der Insolvenzen in diesem Bereich stattfanden. Unter den Bundesländern sticht Nordrhein-Westfalen nicht nur durch die höchste Anzahl an Unternehmensinsolvenzen hervor, sondern auch durch einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, was letztendlich auch die Unsicherheit vieler Arbeitnehmer betrifft.

Die Situation bei Hüller Hille fasst die gegenwärtige Herausforderung vieler Unternehmen in Deutschland zusammen, die unter dem Druck von Schulden und wirtschaftlichem Wandel leiden. Hier gilt es zu hoffen, dass ein gerechter Ausgleich zwischen Gläubigern und Schuldnern erreicht werden kann, wie es die Insolvenzordnung vorsieht. Ob dies jedoch auch für die Mitarbeiter von Hüller Hille der Fall sein wird, bleibt mehr als fraglich. Die kommenden Monate werden entscheidend für die Zukunft und die Existenzen der 76 verbliebenen Angestellten sein.