Niedriges Einkommen: So stehen Familien in Baden-Württemberg unter Druck!

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Familien in Baden-Württemberg stehen vor finanziellen Herausforderungen und nutzen oft nicht die verfügbaren Unterstützungsangebote.

Familien in Baden-Württemberg stehen vor finanziellen Herausforderungen und nutzen oft nicht die verfügbaren Unterstützungsangebote.
Familien in Baden-Württemberg stehen vor finanziellen Herausforderungen und nutzen oft nicht die verfügbaren Unterstützungsangebote.

Niedriges Einkommen: So stehen Familien in Baden-Württemberg unter Druck!

In den letzten Monaten hat die finanzielle Unsicherheit für viele Familien in Deutschland zugenommen. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von „Save the Children“ zeigt, dass 25 % der Eltern besorgt sind, nicht ausreichend für ihre Grundbedürfnisse wie Wohnung, Heizung und Nahrung sorgen zu können. Seit Jahresbeginn ist dieser Anteil von 15 % auf 25 % gestiegen, was auf eine besorgniserregende Entwicklung hinweist. Die Krise in der Automobilindustrie hat insbesondere in Baden-Württemberg spürbare Auswirkungen, was sich auch in steigenden Arbeitslosenzahlen niederschlägt. Diese Unsicherheit wird oft als Angst vor sozialem Abstieg interpretiert, und viele Familien wissen nicht, wie sie die verfügbaren Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen können.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Unterstützungsleistungen für Familien mit geringem Einkommen. Dazu zählt unter anderem das Bildungspaket des Bundes, das pro Schuljahr 195 Euro für Schulbedarf bereitstellt. Auch kostenlose Mittagessen in Kitas und Schulen sowie die Übernahme von Kosten für eintägige Ausflüge sind Teil des Angebots. Anspruch auf das Bildungspaket haben Familien, die Kinderzuschlag, Wohngeld oder Bürgergeld beziehen. Besonders Alleinerziehende können von einem Unterhaltsvorschuss in Höhe von 227 Euro pro Monat für Kleinkinder bis zum fünften Lebensjahr profitieren, sollten sie keinen Unterhalt erhalten.

Bürokratische Hürden und fehlende Informationen

Trotz dieser Zuschüsse nutzen viele Familien die angebotenen Leistungen nicht. Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisiert die bürokratischen Hürden und fordert eine automatische Auszahlung der Leistungen ohne Antragstellung. Zudem gibt es Befürchtungen, dass viele Familien sich der vorhandenen Angebote nicht bewusst sind oder die Antragstellung als kompliziert und wenig transparent empfinden. In Baden-Württemberg schätzt das Landessozialministerium die Anzahl der Inhaber eines Familienpasses, der freien oder reduzierten Eintritt in Freizeiteinrichtungen ermöglicht, auf etwa 300.000.

Ein besonders alarmierender Befund ist die hohe Zahl an beanspruchten finanziellen Unterstützungen. Laut Berichten beantragen nur 30 % der Familien den Kinderzuschlag, obwohl dieser bis zu 292 Euro pro Kind und Monat betragen kann, wenn das Einkommen der Eltern nicht ausreicht. Auch beim Kindergeld, der bekanntesten Sozialleistung in Deutschland, bleiben 70 % der Gelder ungenutzt. Dies wird nicht nur durch die zersplitterte Natur der Familienleistungen begünstigt, sondern könnte auch auf mangelnde Informationen hinweisen.

Die Situation Alleinerziehender

In Deutschland leben etwa 2,5 Millionen minderjährige Kinder in Familien, die von einem Elternteil allein oder getrennt erzogen werden. Die Unterstützung für diese Alleinerziehenden ist vielfältig, umfasst jedoch oft nicht nur finanzielle Hilfen. Steuervorteile, wie der steuerliche Entlastungsbetrag von 4.260 Euro jährlich plus 240 Euro pro Kind ab dem zweiten Kind, tragen zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Doch gerade Alleinerziehende erleben häufig eine höhere Wahrscheinlichkeit, in Armut zu leben, als andere Familien. Laut dem Zehnten Familienbericht der Bundesregierung sind sie zudem öfter mit gesundheitlichen und psychosozialen Herausforderungen konfrontiert.

Unterstützung finden betroffene Familien und Alleinerziehende unter anderem bei Sozial- und Jugendämtern oder Beratungsstellen wie der Caritas und Diakonie. Diese bieten Informationen und Unterstützung, um die oft verzweifelten Eltern bei der Beantragung ihrer Ansprüche zu helfen. Die schlechte Informationslage und Stigmatisierung stellen jedoch bedeutende Hindernisse dar, die es zu überwinden gilt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass es zahlreiche Angebote für Familien in Deutschland gibt, die jedoch oft nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Eine verbesserte Kommunikation und Vereinfachung der Antragsverfahren wären wichtige Schritte, um betroffenen Familien die nötige Unterstützung zukommen zu lassen. Denn in Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, dass Familien die Hilfen in Anspruch nehmen, die ihnen zustehen.

Für mehr Informationen über die finanziellen Unterstützungen für Familien können Sie die Seiten von Tagesschau, ZDF und BMFSFJ besuchen.