Notfallsanitäter in Heilbronn streiken: Höhere Löhne gefordert!

Notfallsanitäter in Heilbronn streiken am 3.07.2025 für höhere Löhne. Die Patientenversorgung bleibt unberührt.

Notfallsanitäter in Heilbronn streiken am 3.07.2025 für höhere Löhne. Die Patientenversorgung bleibt unberührt.
Notfallsanitäter in Heilbronn streiken am 3.07.2025 für höhere Löhne. Die Patientenversorgung bleibt unberührt.

Notfallsanitäter in Heilbronn streiken: Höhere Löhne gefordert!

In Heilbronn und im Raum Freiburg legen heute Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Arbeit nieder. Rund 100 engagierte Mitarbeiter versammelten sich zu einer Kundgebung an der Notaufnahme der SLK-Kliniken Heilbronn. Der Streik erfolgt im Rahmen eines Warnstreiks, bei dem die Gewerkschaft ver.di höhere Löhne fordert. Ein zentrales Anliegen ist eine Gehaltserhöhung von mindestens 350 Euro monatlich für die Notfallsanitäter und 200 Euro mehr für Auszubildende, wie Tagesschau berichtet.

Die Forderungen der Streikenden stehen im Kontrast zu den realen Bedingungen, unter denen sie arbeiten. Eine Umfrage von ver.di zeigt, dass 81 Prozent der Beschäftigten im Rettungsdienst die Bezahlung als unangemessen empfinden. Über 90 Prozent glauben jedoch, dass sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Tatsächlich ist die aktuelle Vergütung in vielen Fällen schlichtweg unzureichend, besonders wenn die physischen und psychischen Belastungen der Mitarbeiter berücksichtigt werden.

Steigende Verantwortung und unzureichende Vergütung

Die Notfallsanitäter tragen zunehmend Verantwortung, bis hin zur eigenverantwortlichen Verabreichung von Betäubungsmitteln. Dies bringt nicht nur mehr Anforderungen, sondern auch einen enormen Druck mit sich, wie die Streikenden berichten. Besonders prekär ist die Situation für Auszubildende, die oft in Vollzeit arbeiten und erfahrene Rettungssanitäter ersetzen müssen, was zu einer Belastung für den gesamten Dienst führt. Aus dem Bericht von Stimme geht hervor, dass die Notfallversorgung durch den Streik nicht beeinträchtigt wird, jedoch Krankentransporte, wie z.B. Entlassfahrten, betroffen sein könnten.

Der Druck auf die Mitarbeiter ist enorm. Laut ver.di fühlten sich 56 Prozent der Befragten häufig gehetzt, insbesondere bei hohen Einsatzzahlen. Ein Großteil der Mitarbeiter muss schwer heben und in ungünstigen Körperhaltungen arbeiten. Die körperlichen Belastungen werden im DGB-Index Gute Arbeit sehr niedrig bewertet, was die wenigsten überrascht, die diesen täglichen Kampf erleben.

Unterstützung und Solidarität

Trotz der Herausforderungen bei der Arbeit erhalten die Streikenden Unterstützung von Beschäftigten aus verschiedenen Kreisverbänden, die extra mit Bussen angereist sind. Weitere Arbeitsniederlegungen sind auch in Reutlingen sowie in den Landkreisen Ravensburg, Bodenseekreis, Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm geplant. Dies zeigt, dass die Bewegung weit über Heilbronn hinausgeht und eine breitere Solidarität innerhalb der Branche anstrebt.

Die Gewerkschaft ver.di gibt an, dass es eine Notdienstvereinbarung gibt, die regelt, welche Arbeiten während des Streiks aufrechterhalten werden müssen. Dennoch ist es für die Beteiligten wichtig, auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen und auf die ungerechten Bedingungen hinzuweisen, unter denen sie arbeiten müssen. Eine Stimme, die gehört werden sollte, denn die Ergebnisse der Umfragen zeigen Besorgnis: Nur 11 Prozent der Beschäftigten glauben, mit den aktuellen Arbeitsbedingungen bis zur Rente durchhalten zu können.