81-jähriger Mann in Lahr nach versuchtem Mord an Ehefrau festgenommen
81-jähriger Mann in Lahr nach versuchtem Mord an Ehefrau festgenommen
Lahr, Deutschland - In der Nacht zu Donnerstag ereignete sich in Lahr, im Ortenaukreis, ein schwerer Vorfall, der die Aufmerksamkeit auf das dringliche Thema der Gewalt gegen Frauen lenkt. Ein 81-jähriger Mann wurde festgenommen, nachdem er versucht hatte, seine Frau mit einem hölzernen Haushaltsgegenstand zu töten. Der Streit, der zu diesem mutmaßlichen Übergriff führte, endete damit, dass die Frau, ebenfalls in ähnlichem Alter, schwere Verletzungen davontrug.
Wie zvw.de berichtet, gelang es der Frau, in ein Zimmer zu flüchten, wo sie einen Angehörigen verständigte. Dies führte zu ihrer schnellen medizinischen Versorgung und zur Alarmierung der Polizei. Der 81-Jährige wurde daraufhin festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt; er sitzt nun in Untersuchungshaft.
Häußliche Gewalt als brisantes Thema
Der Fall aus Lahr steht nicht isoliert da. Gewalt gegen Frauen nimmt in Deutschland besorgniserregende Ausmaße an. Zahlen zeigen, dass bei häuslicher Gewalt und Partnerschaftsgewalt vor allem Frauen die Hauptbetroffenen sind. Laut Statista waren im Jahr 2023 rund 181.000 der insgesamt etwa 256.000 Opfer von häuslicher Gewalt weiblich. Besonders auffällig ist, dass 71 % in dieser Kategorie Frauen sind, was die Dringlichkeit dieser Thematik unterstreicht.
Immer mehr Frauen entscheiden sich, Gewalt anzuzeigen, doch viele Taten bleiben im Dunkelfeld verborgen, häufig geprägt von Scham und Schuldgefühlen. Bereits im Jahr 2023 wurden 938 Tötungsdelikte oder Tatversuche an Frauen verzeichnet, was die Gefährdungslage eindringlich verdeutlicht. Ein weiteres Erschreckendes ist der Anstieg der digitalen Gewalt, von der 62,3 % der Opfer weiblich waren.
Gesellschaftliche Hintergründe
Die patronalen Strukturen in unserer Gesellschaft tragen zur Gewalt gegen Frauen bei. Ein Lagebild des BKA, welches bka.de vorliegt, zeigt klar, dass sich Gewalttaten gegen Frauen auch durch gesellschaftliche Veränderungen und die verstärkte Verbreitung von Hassbotschaften im Internet manifestieren. Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 untermauert diese Besorgnis mit alarmierenden Zuwachsraten bei vorurteilsgeleiteten Straftaten gegen Frauen.
Insgesamt lagen bei rund 180.715 Fällen von häuslicher Gewalt die Opfer überwiegend im weiblichen Geschlecht. Diese Zahlen sind nicht nur Zahlen, sondern Geschichten von Frauen, die mutig sind, den ersten Schritt zu wagen, um Hilfe zu suchen. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 116 016 steht rund um die Uhr zur Verfügung, und viele Frauenhäuser sind bemüht, schutzsuchenden Frauen und ihren Kindern ein sicheres Umfeld zu bieten.
Wie die Vorfälle aus Lahr zeigen, ist es unerlässlich, das Augenmerk auf das Thema Gewalt gegen Frauen zu richten. Aufklärung, Prävention und vor allem Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen müssen in die Gesellschaft integriert werden, um solch tragische Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
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Ort | Lahr, Deutschland |
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