Waldumbau im Klimawandel: Offenburger Stadtwald als Vorbild!

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Staatssekretär Schebesta und Sarah Schweizer besuchten den Offenburger Stadtwald zur Diskussion über Waldumbau und Wildmanagement im Klimawandel.

Staatssekretär Schebesta und Sarah Schweizer besuchten den Offenburger Stadtwald zur Diskussion über Waldumbau und Wildmanagement im Klimawandel.
Staatssekretär Schebesta und Sarah Schweizer besuchten den Offenburger Stadtwald zur Diskussion über Waldumbau und Wildmanagement im Klimawandel.

Waldumbau im Klimawandel: Offenburger Stadtwald als Vorbild!

Im Offenburger Stadtwald war am 2. September 2025 ein bedeutender Besuch angesagt. Staatssekretär Volker Schebesta und die CDU-Politikerin Sarah Schweizer statteten der Region einen Besuch ab, um sich über den Waldumbau im Kontext des Klimawandels zu informieren. Gemeinsam mit führenden Vertretern der Technischen Betriebe Offenburg (TBO) erforschten sie die Herausforderungen, die der Waldumbau mit sich bringt, und die Möglichkeiten, die Jagd dabei unterstützen kann. Diese Initiative steht ganz im Zeichen der Anpassung der Wälder an die veränderten klimatischen Bedingungen, die seit Sommer 2018 vor allem durch den Borkenkäfer und andere schädliche Einflüsse spürbar geworden sind.

„Waldumbau und Jagd können Hand in Hand gehen“, sagte Staatssekretär Schebesta während seines Rundgangs. Bei dieser Gelegenheit wurde deutlich, dass eine angepasste Wilddichte für den Wald der Zukunft entscheidend ist. Sarah Schweizer hob dabei die langfristige Notwendigkeit von Baumarten wie der Stieleiche hervor, die zum Überleben des Waldes in einer sich verändernden Umwelt beitragen können. Dies steht im Einklang mit den Forderungen nach einer breiteren Palette von Baumarten, die für die nächsten 100 bis 200 Jahre zukunftsfähig sein sollen, denn die reine Fichte könnte bald der Vergangenheit angehören.

Der Wandel im Waldbau

Der Drang nach Veränderung im Waldbau ist in der Gesellschaft längst angekommen. Die Umstellung auf naturgemäße Bewirtschaftung, die in den letzten 25 Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat, findetunter anderem in der Planung von Mischwäldern statt. Mischwälder, die eine Vielzahl an Baumarten und Altersklassen umfassen, bieten nicht nur Stabilität gegenüber Stürmen, sondern fördern auch die Wurzelbildung. Diese Vielfalt hilft, Verluste durch biotische Einflüsse wie Schädlinge zu kompensieren, eine Tatsache, die von Experten immer wieder betont wird. Die Naturverjüngung muss daher die Veränderungen im Klimawandel im Blick haben, denn die Pflanzen benötigen eine ausreichende Zeit zur Entwicklung.

„Kluge Maßnahmen im Wildtiermanagement sind die Grundlage für gesunde Wildbestände“, erklärt Maximilian Lang, der Wildtierbeauftragte der TBO. Das Bejagungsmodell im Stadtwald wurde als beispielhaft hervorgehoben und könnte wegweisend für andere Kommunen sein. Die zuständigen Förster zeigen auf, wie ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Jagd und Waldbau vorbildlich funktionieren kann. Die erfolgreiche Umsetzung des Modells im Stadtwald könnte weiteren Städten als Orientierung dienen.

Die Zukunft der Baumarten

Eine breit angelegte Diskussion über die Baumarten der Zukunft ist im vollen Gange. Forscher empfehlen, auch sogenannte „Exoten“ wie Elsbeeren, Baumhasel, Schwarznuss und Edelkastanien gezielt auf kleinen Flächen zu pflanzen, um ihre Anpassungsfähigkeit an die kommenden Klimabedingungen zu testen. Ziel ist die Verbreitung von geeigneten Samenbäumen, die als Grundlage für die Naturverjüngung dienen sollen. Ein interdisziplinäres Projekt, das als „MultiRiskSuit“ bekannt ist, wird derzeit eingeleitet, um passende Baumarten zu identifizieren und zu evaluieren, die im Hinblick auf die veränderten klimatischen Bedingungen am besten geeignet sind.

„Ein konstruktiver Dialog zwischen Jagd und Forstwirtschaft ist unerlässlich, damit beide Seiten von der jeweiligen Expertise profitieren können“, betont Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft. In der Gesprächsrunde herrschte Einigkeit: Der Offenburger Stadtwald ist ein Modell und Vorbild für die Herausforderungen, die der Klimawandel an die Forstwirtschaft stellt.