Pforzheim baut Erziehungsberatung aus: Neue Hilfe für Familien und Kinder!

Pforzheim baut Erziehungsberatung aus: Neue Hilfe für Familien und Kinder!
Die Erziehungsberatungsstelle in Pforzheim hat ihre Angebote erheblich erweitert, um dem gestiegenen Bedarf an Unterstützung für belastete Familien gerecht zu werden. Tom Handtmann, der Leiter der Einrichtung, berichtet von einer hohen Arbeitsauslastung, die sich in steigenden Klientenzahlen und einer alarmierenden Zunahme an Einschätzungen zur Kindeswohlgefährdung widerspiegelt. Diese Entwicklungen unterstreichen die essentielle Rolle der Erziehungsberatung, die im Spektrum der Kinder- und Jugendhilfe eine besondere Bedeutung hat, wie auch Diakonie-Portal betont.
Die Analyse des Tätigkeitsberichts für 2024/25 zeigt, dass Unterstützung in schwierigen Lebenslagen zunehmend gefragt ist. Der Anstieg der Klientenzahlen umfasst sowohl Kinder als auch Eltern: Im vergangenen Jahr konnten 850 Kinder und Jugendliche sowie 1067 Eltern Hilfe finden. Besonders viele Anmeldungen gab es aufgrund familiärer Konflikte und psychischer Auffälligkeiten bei Jugendlichen. Handtmann hebt hervor, dass die Erziehungsberatung Lücken in der Jugendhilfe und der psychotherapeutischen Versorgung füllt, um den Herausforderungen der heutigen Gesellschaft zu begegnen.
Vielfältige Angebote für Familien
Ein besonderes Highlight unter den neuen Angeboten ist das Kita PLUS+, das in 17 Pforzheimer Kindertageseinrichtungen implementiert ist. Dieses präventive Konzept zielt darauf ab, Eltern und Fachkräfte durch aufsuchende Arbeit zu unterstützen. Sabine Jost, die Geschäftsführerin des Trägerverbunds, lobt die Bedeutung dieser Initiative, die nicht nur die Familien entlastet, sondern auch Kinder in ihrer Entwicklung fördert.
Ein weiteres Angebot, das speziell sozial ängstlichen Jugendlichen zugutekommt, ist die Gruppe „Du darfst so sein, wie du bist“, die Selbstakzeptanz und soziale Erfahrungen fördern soll. Zudem wird nun auch eine videogestützte Entwicklungspsychologische Beratung für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren angeboten, um gezielte Unterstützung in der frühen Entwicklungsphase zu gewährleisten.
Bedarf an Unterstützung wächst
Die Erziehungsberatungsstelle steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Laut Handtmann sind Überforderungen von Fachkräften, frühzeitige seelische Auffälligkeiten und zunehmend belastete Familien die Hauptgründe für die steigenden Einschätzungen zur Kindeswohlgefährdung. Die Fachkräfte der Einrichtung kommen aus verschiedenen Disziplinen und bringen unterschiedliche methodische Ansätze ein, was die Beratungen noch effektiver macht. Wie das Familienportal erklärt, wird Erziehungsberatung häufig bei individuellen und familienbezogenen Problemen, sowie Erziehungsfragen und in Krisensituationen in Anspruch genommen.
Die Erziehungsberatung in Pforzheim, die als niedrigschwellige Hilfe ohne Antrag an das Jugendamt zugänglich ist, hat sich zur wichtigsten Erziehungshilfe gemausert. Durchschnittlich nehmen die Klienten zwölf Sitzungen in Anspruch, wobei besonders häufig Themen wie Trennung und Scheidung angesprochen werden. Über 4% der Sechs- bis unter Zehnjährigen haben bereits Erziehungsberatung erhalten, was die Relevanz und Notwendigkeit dieser Angebote eindrucksvoll verdeutlicht.
Die kontinuierliche Qualitätsentwicklung der Beratungsstelle und das engagierte Team zeigen, dass in Pforzheim ein gutes Händchen für die Belange der Familien bewiesen wird. Die enge Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen und Fachleuten ist dabei ein wichtiger Schritt, um eine umfassende Unterstützung zu gewährleisten. In einer Zeit, in der der Druck auf Familien wächst, bleibt die Erziehungsberatung ein stabiler Anker, der den Betroffenen hilft, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.