Hirse reloaded: So reagieren Stutensees Bauern auf den Klimawandel!

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Landwirte rund um Rastatt setzen zunehmend auf Hirseanbau, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Landwirte rund um Rastatt setzen zunehmend auf Hirseanbau, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Landwirte rund um Rastatt setzen zunehmend auf Hirseanbau, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Hirse reloaded: So reagieren Stutensees Bauern auf den Klimawandel!

In Stutensee-Staffort wird neuerdings ein bemerkenswerter Kurs eingeschlagen: Mehr und mehr Landwirte setzen auf den Anbau von Hirse, einer Pflanze, die vor allem in trockenen Regionen Afrikas und Asiens geschätzt wird. Thomas Meier vom Meierhof gehört zu den Pionieren, die seit zwei Jahren auf Hirse setzen, um in Zeiten klimatischer Veränderungen wirtschaftlich flexibel zu bleiben. Wie bnn.de berichtet, benötigt Hirse im Vergleich zu konventionellen Kulturen wie Mais deutlich weniger Wasser – lediglich 90 bis 100 Liter pro Kilogramm Trockenmasse, im Gegensatz zu bis zu 500 Litern für Mais. Diese Eigenschaft wird immer wichtiger, da extreme Wetterlagen durch den Klimawandel an Häufigkeit zunehmen.

Der Klimawandel bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch neue Chancen mit sich. Laut landwirtschaft.de sind die Folgen des Klimawandels vielfältig: Fehlende Niederschläge führen zu Dürre, während gleichzeitig Starkregenüberschüsse die Böden erodieren lassen. Die durchschnittlichen Temperaturen steigen, und die Vegetationsphasen verschieben sich hierzulande. So hat der Vegetationsbeginn mancher Pflanzen wie Raps sich um sage und schreibe 20 Tage im Vergleich zu vor 50 Jahren verschoben.

Der Hirseanbau in der Region

Die Pflanze selbst ist relativ anspruchslos, benötigt wenig Wasser und Dünger und verlangt lediglich hin und wieder nach Unkrautbekämpfung. Auf einer Fläche von 8 bis 10 Hektar baut Meier Hirse an und sieht auch die wirtschaftlichen Erträge als durchaus ansprechend an. Die Ernte der Hirse erfolgt in der Regel im Oktober, wobei die Pflanzen an lokale Mühlen in Südbaden geliefert werden, wo sie zu Hirsegrieß und Hirsemehl verarbeitet werden. Besonders erfreulich für Menschen mit Glutenunverträglichkeit: Hirsemehl eignet sich hervorragend zur Herstellung von glutenfreiem Fladenbrot.

Dennoch sind nicht alle Landwirte so optimistisch wie Meier. Einige, wie Gabriele Kammerer, halten fest an bewährten Kulturen und zeigen sich zurückhaltend gegenüber dem Hirseanbau. Landwirtschaftsmeister Uli Naumann weist auf Herausforderungen hin: Die spätere Ernte im Oktober bringe zusätzliche Trocknungsprobleme und die Gefahr von Fäulnis und Schädlingsbefall bei feuchter Lagerung. Da bleibt die Frage, ob der Hirseanbau in der Region sich langfristig als tragfähig erweisen wird. Experten schätzen, dass das gesamte Konzept eher einem vorübergehenden Hype gleichkommt.

Die Herausforderungen des Klimawandels

Zusätzlich stellt der Klimawandel auch die Tierhaltung vor neue Herausforderungen. Steigende Temperaturen können die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Nutztieren beeinträchtigen, insbesondere bei Kühen. Maßnahmen zur Ertragssicherung wie Frostschutzvorkehrungen und Bewässerungsanlagen sind mittlerweile unerlässlich geworden, um die Erträge zu sichern.

Ein Blick über die Region hinaus zeigt, dass auch auf europäischer Ebene die Landwirtschaft einem Wandel unterzogen wird. Der Anbau soll an die klimatischen Veränderungen angepasst werden. Berichte von bpb.de zeigen auf, dass zahlreiche Studien belegen, wie wichtig es ist, diese Herausforderungen aktiv anzugehen. In diesem Sinne ist die Erprobung neuer Kulturen wie Hirse zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Kritiker der Landwirtschaft warnen vor den langfristigen wirtschaftlichen Herausforderungen, die diese Anpassungen mit sich bringen könnten.