Insolvenzdrama: 20 Jobs in Hartha bedroht – mbw-Gruppe schließt Standort!

Insolvenzdrama: 20 Jobs in Hartha bedroht – mbw-Gruppe schließt Standort!
Die mbw-Gruppe, ein Unternehmen, das sich auf die Oberflächenveredelung von Metallen spezialisiert hat, steckt in tiefen Schwierigkeiten. Am 1. März 2025 wurde Insolvenz angemeldet, was sowohl die Mitarbeiter als auch die Produktionsstandorte stark betrifft. Der Hauptsitz der mbw-Gruppe befindet sich in Rheinmünster, Baden-Württemberg und umfasst zusätzlich Standorte in Lichtenau, Einbeck, Mühlhausen, Sömmerda und Hartha. Insgesamt beschäftigt die Gruppe etwa 320 Mitarbeiten, die sich nun in einer schwierigen Lage befinden. Laut merkur.de und schultze-braun.de wurde Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun als Insolvenzverwalter bestellt.
Die bisherigen Bemühungen zur Stabilisierung der Gruppe laufen weiter; der Geschäftsbetrieb soll aktuell noch ohne Einschränkungen weitergehen. Dennoch hat die mbw-Gruppe mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere gestiegenen Kosten für Materialien, Energie und Personal. Diese Preiserhöhungen konnten nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden. Die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens sind maßgeblich auf die unsichere Entwicklung in der Automobilindustrie zurückzuführen. Verzögerungen bei Serienanläufen und hohe Energiepreise setzen die Liquidität der Gruppe unter Druck.
Standorte und Arbeitsplatzabbau
Die Situation hat bereits zu konkreten Maßnahmen geführt. Am 15. Juli 2025 wurden die Mitarbeiter des Standorts in Hartha über die Schließung informiert, da ein wichtiger Großkunde seine Aufträge kurzfristig zurückgezogen hat. Dort verlieren rund 20 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Laut den Informationen von merkur.de wird der Standort in Hartha zum 31. Oktober 2025 geschlossen. Ebenfalls betroffen ist der Standort Einbeck in Nordrhein-Westfalen, der zum 31. August 2025 schließen soll. Gespräche über die Zukunft der Standorte in Rheinmünster, Mühlhausen und Sömmerda (Thüringen) laufen ebenfalls weiter.
Insbesondere die Schließungen stellen einen hohen Verlust für die Region dar, da die mbw-Gruppe seit ihrer Gründung im Jahr 1987 als führendes Unternehmen in der galvanischen und chemischen Oberflächenbehandlung gilt. Ihre Produkte finden Anwendung in der Automobilbranche sowie in der Bau- und Elektroindustrie. Der Insolvenzverwalter Pehl äußert jedoch vorsichtigen Optimismus und plant, potenzielle Investoren zu suchen, um die verbleibenden Standorte zu retten.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Erwerbslosigkeit und die Herausforderungen für Unternehmen sind Teil eines größeren Problems, das sich in Deutschland abzeichnet. Im Jahr 2024 haben bereits 21.812 Unternehmen Insolvenz angemeldet, was einen Anstieg von 22,4 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Diese Zahlen legen nahe, dass die wirtschaftliche Unsicherheit und Krisen die Unternehmenslandschaft immer stärker beeinflussen. Laut ifm-bonn.org hat sich die Anzahl der Insolvenzen im Allgemeinen erhöht, und viele Unternehmen, die länger am Markt sind, sind besonders betroffen. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Insolvenzen zwar häufiger werden, sie jedoch immer noch als seltene Form der Unternehmensschließung gelten.