Schock am Ravensburger Bahnhof: Massenschlägerei mit Verletzten!
Am Ravensburger Bahnhof kam es erneut zu Gewalttaten. Zwei Männer wurden verletzt; Polizei ermittelt. Sicherheitsmaßnahmen stehen aus.

Schock am Ravensburger Bahnhof: Massenschlägerei mit Verletzten!
Am Sonntagmorgen, dem 24. August 2025, wurde der Ravensburger Bahnhof erneut Schauplatz einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Gegen 4 Uhr rückte die Polizei zum Bahnhofplatz aus, nachdem Berichte über eine Schlägerei eingegangen waren. Vor Ort fanden die Beamten zwei verletzte Männer, 34 und 19 Jahre alt, die mit Kopf- und Gesichtsverletzungen in eine Klinik gebracht werden mussten. Laut Informationen von der Schwäbischen Zeitung handelte es sich um eine Gruppe von vier Personen, die zunächst verbal angreifen und dann auf die beiden Männer einschlagen und eintreten. Die Täter flüchteten in Richtung Innenstadt, bevor die Polizei eintraf. Das Vorgehen der Angreifer wirft Fragen auf, da die Hintergründe und die Identität der Täter weiterhin unklar sind. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise zu dem Vorfall.
Der Ravensburger Bahnhof gilt seit Jahren als sozialer Brennpunkt. Die Umgebung ist geprägt von häufigen Schlägereien, Belästigungen und Drogendelikten. Der Vorfall reiht sich nahtlos ein in eine Serie von gewaltsamen Auseinandersetzungen in diesem Bereich. Ein besonders dramatisches Ereignis war das Tötungsdelikt im Jahr 2021, das jedoch nicht zur Einführung von Videoüberwachung führte, da die rechtlichen Voraussetzungen fehlten. Im vergangenen Februar ereigneten sich Massenschlägereien, die zur Einstufung des Bahnhofs als Kriminalitätsschwerpunkt führten. Aktuell wird die Installation von Videoüberwachungssystemen in Erwägung gezogen, um dem Sicherheitsproblem entgegenzuwirken. Geplant war ein Start im Mai, aber die Umsetzung verzögert sich aufgrund laufender Abstimmungen. Die Kameras sollen den Bahnhofsvorplatz, den Fußgängerbereich und den Busbahnhof erfassen und werden nur im Falle einer Straftat ausgewertet.
Hintergründe und Maßnahmen
Die Diskussion um die Sicherheitslage am Ravensburger Bahnhof ist nicht neu und wurde im Zusammenhang mit mehreren Schlägereien zwischen Jugendgruppen im Februar 2023 erneut entfacht. Die Polizei hat bereits 24 Verdächtige ermittelt, die an diesen Auseinandersetzungen beteiligt waren. Die Ermittlung basierte auf der Auswertung von Bildmaterial und Zeugenaussagen. Besonders besorgniserregend ist, dass einige Tatverdächtige, die als gewaltbereit eingestuft werden, bei den Vorfällen Waffen wie einen Hammer, eine Stange und eine Gliederkette eingesetzt haben.
Die Mehrzahl der Verdächtigen ist zwischen 15 und 19 Jahren alt, was zu einem besorgniserregenden Trend beiträgt. Gegen viele dieser Jugendlichen liegen bereits Anzeigen vor. In einem präventiven Schritt hat die Stadt Ravensburg ein dreimonatiges Aufenthaltsverbot für zwölf der Verdächtigen in der Innenstadt ausgesprochen. Dennoch bleibt die Frage der effektiven Bekämpfung der Gewalt und der Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Bürger ein drängendes Thema. CDU-Stadtrat Rolf Engler fordert ein umfassendes Konzept für das gesamte Bahnhofsumfeld, das auch Betreuungsangebote für die häufig anzutreffenden Klientel berücksichtigten sollte.
Gesellschaftliche Auswirkungen
Obwohl Gewaltverbrechen in Deutschland weniger als 4% aller polizeilich erfassten Straftaten ausmachen, haben sie einen enormen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Menschen. Laut Statista wurden im Jahr 2024 über 217.000 Gewaltverbrechen registriert, die höchste Zahl seit 2007. Seit einem Rückgang während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 stieg die Zahl der Gewalttaten rasant an und erreichte beinahe ein Drittel mehr als im Jahr 2021. Diese Entwicklung alarmiert nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft.
Die steigende Gewalt unter Jugendlichen wird zunehmend zum Thema öffentlicher Debatten. Eine Umfrage aus dem Mai 2024 ergab, dass 94% der Deutschen Gewalt und Aggression gegen Personen aus Politik, Polizei und Rettungsdiensten als ernsthaftes Problem empfinden. Die Gründe für die Zunahme von Gewalt könnten in wirtschaftlichen Unsicherheiten, sozialen Belastungen und den anhaltenden Nachwirkungen der Pandemie liegen. In Ravensburg wird daher nicht nur nach Lösungen für die unmittelbaren Probleme gesucht, sondern ein ganzheitlicher Ansatz gefordert, um die Sicherheit im Bahnhofsumfeld zu erhöhen und den damit verbundenen Herausforderungen gerecht zu werden.