Handwerkskonjunktur in Mannheim: Zarte Hoffnung trifft auf Rückschläge

Im Rhein-Neckar-Kreis beleuchtet ein Bericht der Handwerkskammer die aktuelle wirtschaftliche Lage und Trends im Handwerk zum zweiten Quartal 2025.

Im Rhein-Neckar-Kreis beleuchtet ein Bericht der Handwerkskammer die aktuelle wirtschaftliche Lage und Trends im Handwerk zum zweiten Quartal 2025.
Im Rhein-Neckar-Kreis beleuchtet ein Bericht der Handwerkskammer die aktuelle wirtschaftliche Lage und Trends im Handwerk zum zweiten Quartal 2025.

Handwerkskonjunktur in Mannheim: Zarte Hoffnung trifft auf Rückschläge

Die Stimmung im regionalen Handwerk bleibt gemischt, auch im zweiten Quartal 2025. Laut den jüngsten Berichten der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald gibt es zwar erste Lichtblicke nach einem eher schwachen Jahresstart, doch eine nachhaltige Erholung ist noch in weiter Ferne.

In der aktuellen Umfrage bewerten 52 % der Betriebe ihre Geschäftslage als „gut“ – jedoch ist dies ein Rückgang von 4 % im Vergleich zum Vorjahr. 11 % der Handwerker sind mit ihrer Geschäftslage unzufrieden, was einen leichten Anstieg darstellt. Während 27 % der Befragten eine Verbesserung im kommenden Quartal erwarten, zeigen die Zahlen, dass viele auf der Stelle treten: 57 % der Betriebe rechnen mit einer gleichbleibenden Situation.

Auftragslage und Betriebsauslastung

Die Auftragslage ist jedoch weniger erfreulich. 31 % der Betriebe verzeichnen steigende Auftragseingänge, dies stellt einen Anstieg von 4 % im Vergleich zu 2024 dar. Auf der anderen Seite melden 28 % Rückgänge. Bei der Betriebsauslastung geben 52 % der Betriebe an, zu mehr als 80 % ausgelastet zu sein, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders das Kfz-Handwerk und der Ausbaubereich zeigen hier überdurchschnittliche Zahlen, während das Bau-Handwerk signifikante Auslastungsverluste hinnehmen muss.

Was die Umsatzlage betrifft, so gibt es negative Trends: Nur 26 % berichten von steigenden Umsätzen, was einem Rückgang von 3 % zum Vorjahr entspricht. Im Gegensatz dazu haben 31 % der Betriebe rückläufige Umsätze, was einen Anstieg darstellt. Der Konjunkturindex sinkt in den Negativbereich, und 38 % der Betriebe haben bereits ihre Verkaufspreise erhöht, um gestiegene Kosten zu decken.

Beschäftigung und Investitionspläne

Die Beschäftigungsentwicklung zeigt ebenfalls düstere Zeichen: Nur 8 % der Betriebe verzeichnen einen Zuwachs an Beschäftigten, während 20 % von einem Rückgang berichten. An den Investitionsplänen hapert es ebenfalls, denn nur 7 % der Betriebe planen, in naher Zukunft mehr zu investieren. Hier muss man sich fragen: Wo liegt die Motivation der Unternehmer, in einen unsicheren Markt zu investieren?

Der ZDH-Konjunkturbericht, wie von gernoth.de berichtet, beschreibt die wirtschaftliche Situation im deutschen Handwerk als gemischt. Vor allem die schwächelnde Baukonjunktur und die geringer werdende Nachfrage aus der Industrie führen dazu, dass immer mehr Betriebe die Lage als angespannt empfinden. Ein zentraler Punkt bleibt der Fachkräftemangel, der in fast allen Bereichen gravierende Auswirkungen hat.

Fazit und Ausblick

Die Ergebnisse sind ein deutliches Signal: Handwerksbetriebe müssen sich neuen Herausforderungen stellen, sei es durch steigende Kosten für Material und Energie oder durch Lieferengpässe, die sich negativ auf die Geschäftsabläufe auswirken. Umso wichtiger sind gezielte Maßnahmen, um den Arbeitsmarkt zu entlasten und innovative Lösungen zu fördern. Die Ansprüche an Nachhaltigkeit und Umweltschutz nehmen zu, und das Handwerk reagiert mit umweltfreundlicheren Angeboten.

Im Endeffekt bleibt die Situation im Handwerk angespannt. Ein Blick auf die prognostizierten Entwicklungen zeigt, dass trotz der positiven Tendenzen bei einigen Gewerken keine schnelle Erholung in Sicht ist. Um hier langfristig bestehen zu bleiben, werden unsere Handwerksbetriebe weiterhin kreative Lösungen und Anpassungen benötigen.

Weitere Informationen und Beratungsangebote für das Handwerk sind über die Handwerkskammern erhältlich. Diese bieten umfassende Unterstützung in Bereichen wie Existenzgründung, Innovations- und Technologieberatung sowie Personalberatung an.