Verkehrschaos in Rottweil: Weitere Läden schließen! Was jetzt?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

In Rottweil schließen wegen geänderter Verkehrsführung zahlreiche Läden. Stadtverwaltung plant Einbahnstraßenregelung, die den Einzelhandel belastet.

In Rottweil schließen wegen geänderter Verkehrsführung zahlreiche Läden. Stadtverwaltung plant Einbahnstraßenregelung, die den Einzelhandel belastet.
In Rottweil schließen wegen geänderter Verkehrsführung zahlreiche Läden. Stadtverwaltung plant Einbahnstraßenregelung, die den Einzelhandel belastet.

Verkehrschaos in Rottweil: Weitere Läden schließen! Was jetzt?

In Rottweil stehen die Einzelhändler vor einer neuen Herausforderung, die durch eine geänderte Verkehrsführung ausgelöst wird. Die Stadtverwaltung plant, den Friedrichsplatz einbahnig stadtauswärts zu führen. Diese Maßnahme könnte gravierende Folgen für die lokale Geschäftswelt haben. Einmal mehr wird die Erreichbarkeit von Geschäften für die Kunden erschwert. Wie Schwarzwälder Bote berichtet, wird die Hochbrücktorstraße über umständliche Umwege, beispielsweise über den Seehof, erreichbar sein. Viele befürchten, dass Kunden gar nicht erst ins neue Parkhaus fahren und dann zu den Geschäften in der Stadt flanieren.

Diese Unsicherheiten führen bereits jetzt dazu, dass weitere Läden schließen müssen. Die Schließungen bergen das Risiko, dass Rottweils Innenstadt zunehmend mit Leerständen zu kämpfen hat. Ein Problem, das nicht nur Rottweil betrifft, sondern auch viele andere Städte. Der Einzelhandel im gesamten Land ist im Umbruch. Besonders in den Innenstädten gibt es viel Bewegung – und nicht immer zum Besten der lokalen Händler.

Rückgang des innerstädtischen Handels

Das Bild des Einzelhandels hat sich in den letzten Jahren dramatisch gewandelt. Eine Umfrage zeigt, dass der Anteil der unter 30-Jährigen, die die Innenstadt als Einkaufsort schätzen, von 75% im Jahr 2015 auf nur noch 40% im Jahr 2021 gesunken ist. Die Ursachen sind vielfältig: Langfristige Veränderungen im Konsumverhalten, eine unsichere Verbraucherstimmung und nicht zuletzt die Corona-Krise haben die Situation verschärft. Wie Statista feststellt, können viele Kauf- und Warenhäuser nicht mehr mit dem stark wachsenden Online-Handel konkurrieren.

Die negativen Effekte des sogenannten “Donut-Effekts” sind nicht zu übersehen. Immer mehr Konsumenten tendieren dazu, ihre Einkäufe in Vororten und Wohngebieten zu erledigen, während die Innenstädte an Attraktivität verlieren. Laut RW2028 haben viele Einzelhändler bereits klargemacht, dass sie mit den gegenwärtigen Bedingungen kämpfen müssen, um ihre Geschäfte am Laufen zu halten.

Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher

Die Zukunft des Einzelhandels in den Innenstädten wird von einem veränderten Kundenverhalten geprägt. Verbraucher wünschen sich einen stärkeren Funktionsmix, der Einkauf, Wohnen, Arbeiten und Gastronomie vereint. Rund 45% der Befragten möchten mehr Plätze zum Verweilen und Treffen mit Freunden in der Innenstadt. Doch die Ansprüche an die Aufenthaltsqualität steigen: Mehr Grünflächen, weniger Autoverkehr und kostengünstige Parkplätze sind gefordert. Obwohl 35% gegen eine autofreie Innenstadt sind, plädiert jeder Zweite für bezahlbare Parkmöglichkeiten und 38% wünschen sich nahgelegene Parkplätze.

Die Entwicklungen in Rottweil und anderen Städten zeigen klar: Die Zukunft des Einzelhandels erfordert ein Umdenken. Die Händler müssen sich anpassen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Andernfalls stehen sie vor der Herausforderung, dass immer mehr Geschäfte schließen und die Innenstadt an Vitalität verliert.