Donaueschingen unter Druck: 6,5 Millionen Euro Defizit im Haushalt!
Donaueschingen steht finanziell unter Druck. Der Haushaltsentwurf 2026 zeigt ein Defizit von über 6 Millionen Euro.

Donaueschingen unter Druck: 6,5 Millionen Euro Defizit im Haushalt!
Die finanzielle Lage in Donaueschingen bringt die Stadt in eine angespannte Situation. Der Haushaltsentwurf für 2026 sieht ein Defizit von rund 6,53 Millionen Euro vor, während die ordentlichen Erträge bei 74,36 Millionen Euro liegen und die Aufwendungen mit 80,89 Millionen Euro deutlich darüber hinausgehen. Dies berichtet der Schwarzwälder Bote. Auch der Finanzhaushalt wird von einem Fehlbetrag von etwa 1,09 Millionen Euro begleitet. Die Stadt muss sich also in naher Zukunft einer Reihe von Herausforderungen stellen.
Für Investitionen sind Auszahlungen von etwa 19,9 Millionen Euro eingeplant, jedoch stehen lediglich rund 7 Millionen Euro an Einnahmen gegenüber. Um die Kassenlage zu verbessern, plant die Stadt, bis 2029 zusätzliche Kredite in Höhe von rund 31,8 Millionen Euro aufzunehmen. Die Schuldenlast wird voraussichtlich von 6,2 Millionen Euro zu Beginn des Jahres 2026 auf stolze 34,8 Millionen Euro Ende 2029 steigen.
Der Haushalt für 2025: Ein Wendepunkt?
Der Haushalt für 2025 wurde bereits verabschiedet, doch dennoch bleibt die Situation düster. Der Ergebnishaushalt weist ein Defizit von 2,8 Millionen Euro auf. Dies ist das erste Mal, dass die Stadt Kredite aufnehmen muss, um wichtige Investitionen zu finanzieren. Oberbürgermeister Erik Pauly macht deutlich, dass die Stadt an einem Wendepunkt steht und die Zeit drängt. Die Beträge sind erheblich: Insgesamt 30,3 Millionen Euro aus dem Kernhaushalt und 8,2 Millionen Euro in Eigenbetrieben sind für Investitionen vorgesehen, wie der Südkurier verdeutlicht.
Das größte Projekt stellt der Neubau der Realschule dar, dessen Kosten sich auf rund 56 Millionen Euro belaufen und der Anfang 2026 fertiggestellt werden soll. Aber das ist erst der Anfang: Bis 2028 sind weitere Investitionen von über 100 Millionen Euro in die Infrastruktur anvisiert. Um diese ambitionierten Baumaßnahmen zu realisieren, sind voraussichtlich Kreditaufnahmen von 26,9 Millionen Euro erforderlich.
Ein Blick in die Zukunft
In den kommenden Jahren stehen zahlreiche Herausforderungen an, die die Stadt bewältigen muss. Die steigenden Personal- und Energiekosten sowie die höheren Kreis- und Finanzausgleichsumlagen setzen die Stadtkasse unter Druck. Die Kreisumlage wird voraussichtlich 2026 bei 14,43 Millionen Euro liegen, was einem Anstieg von 1,9 Millionen Euro im Vergleich zu 2025 entspricht.
Für die Zukunft ist die Ansiedlung neuer Betriebe von großer Wichtigkeit, da ohne neue Gewerbesteuereinnahmen eine Einschränkung von städtischen Leistungen droht. Politiker verschiedener Fraktionen sind sich einig, dass die Stadt vor enormen Herausforderungen steht. Während FDP/FW-Fraktionssprecher Niko Reith von einem anstrengenden Kraftakt spricht, fordert Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock Mut zu Investitionen, um die Stadt lebenswert zu halten. Auch SPD-Fraktionssprecher Jens Reinbolz hebt hervor, dass eine moderate Erhöhung der Gewerbesteuer unausweichlich sein könnte.
Um die finanzielle Situation zu bewältigen, hat die Stadt bereits einen Katalog an Konsolidierungs- und Überprüfungsmaßnahmen erstellt. Eine Haushaltsklausur ist für das Frühjahr 2026 angesetzt, und die Haushaltsberatungen beginnen am 4. November. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, in welche Richtung sich Donaueschingen entwickeln wird und ob die Stadt die Weichen für eine stabilere finanzielle Zukunft stellen kann.