Goldfische und Waschbären: Bedrohung für unsere heimische Tierwelt!
Der Schwarzwald-Baar-Kreis kämpft gegen invasive Arten wie Goldfische und Quagga-Muscheln, die die Biodiversität bedrohen.

Goldfische und Waschbären: Bedrohung für unsere heimische Tierwelt!
In den Gewässern rund um den Bodensee und die regionalen Naturschutzgebiete bahnen sich ernsthafte Probleme an. Goldfische, ursprünglich als Haustiere gehalten, bedrohen die heimische Artenvielfalt. Diese Fischarten, die oft absichtlich in Gewässern ausgesetzt werden, fressen die Eier und Larven von Amphibien und gefährden so deren Fortbestand. Ein besonders besorgniserregendes Beispiel gibt es im Naturschutzgebiet Schaichtal bei Dettenhausen. Laut Sabrina Lorenz vom Regierungspräsidium Tübingen führte die Aussetzung von Goldfischen dort sogar zu einem Rückgang des Amphibienbestands auf nahezu Null.
Die Bekämpfung dieser invasiven Fischarten geht ins Geld: Rund 30.000 Euro werden für Maßnahmen erforderlich sein, um die Goldfische im Schaichtal zu entfernen. Dabei sind Goldfische nicht die einzigen problematischen Neobiota in der Region. Ebenso drängen andere invasive Arten wie der Waschbär und der Riesen-Bärenklau in unser Ökosystem.
Die Quagga-Muschel und ihre Bedrohung
Ein weiteres großes Problem stellt die invasive Quagga-Muschel dar, die seit 2016 im Bodensee ihr Unwesen treibt. Die Schätzungen sprechen von etwa 4000 Muscheln pro Quadratmeter. Diese kleinen Biester machen den See nährstoffärmer und verstopfen Wasserleitungen, womit auch die Trinkwasserversorgung gefährdet wird. Diese Muscheln wurden vor rund zehn Jahren aus dem Schwarzmeerraum durch Boote eingeschleppt und stellen mittlerweile eine ernsthafte Gefahr für das gesamte Ökosystem dar.
Der Fokus der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) liegt nun darauf, natürliche Fressfeinde der Quagga-Muschel zu untersuchen, wie etwa karpfenartige Fische. Chemikalien sind keine Lösung, da sie für das empfindliche Ökosystem des Sees zu gefährlich wären. Eine Studie, die bis 2028 laufen soll, hat zum Ziel, die Fischdichte zu fördern und damit möglicherweise eine natürliche Regulierung dieser invasiven Art zu erreichen.
Invasive Arten unter Druck
In Deutschland sind rund 900 Neobiota-Arten etabliert, was etwa 1% des Gesamtbestandes von circa 74.000 Arten entspricht. Die größte Gruppe unter ihnen sind Pflanzen (Neophyten), gefolgt von wirbellosen und wirbelnden Tieren (Neozoen). Diese Anwesenheit von Neobiota-Arten ist in den letzten 170 Jahren stark gestiegen, was eng mit dem weltweiten Handel und vermehrtem Verkehr zusammenhängt. Besondere Sorgen bereitet der Klimawandel, der es invasiven Arten erleichtert, sich in neue Gebiete auszubreiten.
Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die waterländische Artenvielfalt zu schützen. Eine nachhaltige Strategie zur Bekämpfung invasiver Arten ist dringend nötig, um das Ökosystem Bodensee und die umliegenden Regionen zu bewahren.
Für weitere Informationen über invasive Arten und deren Einfluss auf lokale Ökosysteme, schaut auf Schwäbische.de, n-tv.de und bfn.de.