Streit um Windpark Neuhäuslewald: Wer entscheidet über den Standort?

Der Windpark Neuhäuslewald in Villingen-Schwenningen steht im Fokus von Debatten über Standortwahl und Naturschutz.

Der Windpark Neuhäuslewald in Villingen-Schwenningen steht im Fokus von Debatten über Standortwahl und Naturschutz.
Der Windpark Neuhäuslewald in Villingen-Schwenningen steht im Fokus von Debatten über Standortwahl und Naturschutz.

Streit um Windpark Neuhäuslewald: Wer entscheidet über den Standort?

Der geplante Windpark Neuhäuslewald sorgt für reger Austausch in Villingen-Schwenningen. CDU-Stadtrat Dietmar Wildi informierte sich beim Technischen Ausschuss über den aktuellen Stand des Verfahrens. Während die Stadt eine klare Position einnimmt und eine Fläche vorschlägt, die nicht im Entwurf des Regionalplans zu finden ist, zeigt sich der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg skeptisch. Die Stadt bietet Perspektiven, sieht sie sich doch sogar von den Ortschaften Rietheim und Pfaffenweiler unterstützt, da der Standort eine größere Distanz zu deren Siedlungsgrenzen aufweist.

Die Idee umfasst Platz für etwa zehn Windräder. Allerdings hängt vieles von der Natur ab: Die Region könnte von Auerwild bewohnt sein, das Schutz genießt. Trotz eines Berichtes, der besagt, dass B hao Auerwild seit gut zehn Jahren nicht mehr sichtet wurde, bleibt unklar, ob die Fläche für eine potentielle Wiederbesiedlung geeignet ist. Diesbezüglich wird auf Gespräche und weitere Untersuchungen verwiesen.

Standortsicherheit und Planung

Die Stadtverwaltung hat Bedenken bezüglich der ursprünglich vorgeschlagenen Standorte, da die 200 Meter hohen Windkraftanlagen zu nah an den Siedlungen der westlichen Ortschaften sein würden. Zur Optimierung der Windenergiegewinnung wurde daher beschlossen, die potenziellen Standorte weiter in den Neuhäuslewald zu verschieben. Diese Maßnahme soll nicht nur den Abstand zu den Siedlungsgebieten (Pfaffenweiler, Herzogenweiler, Volkertsweiler) verbessern, sondern auch die Windausbeute erhöhen. Der Technische Ausschuss hat diese Verschiebung einstimmig empfohlen, abgesehen von der AfD, und der Gemeinderat wird diese Woche über das Thema entscheiden.

Die Stadt führt derzeit Voruntersuchungen durch, die das Vorhandensein von Auerhühnern im Neuhäuslewald prüfen sollen. Obwohl es derzeit keine Hinweise auf deren Anwesenheit gibt, wird gewarnt, dass eine solche Voruntersuchung nicht die Aussagekraft eines ordentlichen Gutachtens hat. Auch andere geschützte Arten, darunter Fledermäuse und verschiedene Vogelarten, könnten von der Windkraftnutzung betroffen sein.

Finanzierung und zukünftige Perspektiven

An dieser Stelle ist die Finanzierung von Gutachten von Bedeutung: Diese Kosten werden voraussichtlich vom Betreiber der Windkraftanlage getragen, was die Stadt entlastet. Gespräche mit der Caeli Wind GmbH über eine mögliche Flächenentwicklung und die Beteiligung der Stadtwerke an dem Windpark laufen bereits. Das Ziel bleibt, dort die ersten Windkraftanlagen bis 2028 zu realisieren, ein Datum, das Bürgermeister Detlev Bührer bereits ins Spiel gebracht hat, warnt jedoch auch vor Verzögerungen, sollten die städtischen Pläne gegen die bereits vorliegenden Regionalplanungen verstoßen.

Um Artenschutz und Windkraftnutzung unter einen Hut zu bringen, fördert die Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker in ihrer Initiative eine zügigere Ausweisung von Vorranggebieten für Windkraft. Sie sieht dies als notwendigen Schritt für den Klimaschutz, was auch den Regionalverbänden zugutekommt, die bestrebt sind, bis 2025 einen signifikanten Anteil ihrer Flächen für Windkraftanlagen zu sichern. Der angekündigte Fachbeitrag unterstützt diese Bestrebungen und soll den Informations- und Planungsprozess erheblich erleichtern.

Die Windkraftstandorte in Neuhäuslewald könnten somit ein wichtiges Puzzlestück in der Energiewende der Region darstellen, verbunden mit den notwendigen Rücksichten auf die Natur und die Bürger bedürfnisse.